Schule: Klasse 11/12 (Leistungskurs)
Eintragsliste
„Die besten Szenen werden wir heute Abend nicht zeigen“: Der Theaterabend beginnt mit einer ausführlichen Reflexion über das Wesen des Theaters und der Schönheit. Der Dramentext erinnert mehr an einen Essay als an ein klassisches Drama. Er wurde bei der Uraufführung 2012 an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz von dem Schauspieler Fabian Hinrichs gesprochen, während […]
Post-Theater über den Irakkrieg: In einer wilden Textcollage aus Medienberichten, Stammtischparolen, Politfloskeln und Diskursfetzen parodiert Elfriede Jelinek die öffentlichen Reaktionen auf und die Berichterstattung über die US-Invasion im Irak 2003. Die Überblendung des modernen Diskurses mit der Aischylos-Tragödie Die Perser erzeugt satirische Kontraste; zugleich parodiert die überhöhende Rede von einem „goldenen Heer“ (der Perser bei […]
Ein rastloses romantisches Leben: Der heimatlose Florentin rettet Graf Schwarzenberg im Wald das Leben. Dieser lädt den jungen Mann zum Dank als Gast in sein Schloss ein, wo er herzlich aufgenommen wird. Florentin lernt dort die Verlobten Juliane und Eduard kennen, denen er bei einem Ausflug seine geheimnisvolle Lebensgeschichte offenbart. Am Tag der Hochzeit seiner […]
„Alles weiß, wann Alles fertig ist. Ich weiß es nie.“ – Der Band Alles – worum es geht umfasst neun Erzählungen, in der letzten beschreibt die Autorin Janne Teller, wie Erzählungen entstehen. Die anderen Kurzgeschichten handeln von Kindern und Jugendlichen, die versuchen, ihr Leben zu verändern, einen Lebenssinn suchen oder zu Mördern werden. Ein Junge […]
„Redekunst entsteht, wenn der Funke überspringt. Wenn das Publikum berührt ist oder inspiriert.“ – In der Anthologie „Einspruch!: Reden von Frauen“ haben die Herausgeberinnen 15 Reden von Frauen aus dem Zeitraum von 1873 bis 2005 zusammengetragen. Thematisch unterscheiden sie sich; zu Wort kommen unter anderem Vertreterinnen der Ersten und der Neuen Frauenbewegung, aber auch Frauen […]
„Wie bin ich froh, dass ich endlich geschieden bin – uf!“: Nach der Scheidung immatrikuliert sich die Protagonistin des Romans an der Leipziger Universität. Sie hat das Wissensfieber gepackt, kritisiert jedoch gleichzeitig die Dominanz des Formelwesens, das in vielen Wissenschaften Einzug erhält und die Angewohnheit vieler Studierender, nicht mehr selbst zu denken. In ihrem Tagebuch […]
Chronik zweier NS-Endphasenverbrechen: Im bayrischen Penzberg besetzt in den letzten Kriegstagen eine Gruppe um den früheren sozialdemokratischen Bürgermeister das Rathaus, um die Stadt kampflos an die Amerikaner zu übergeben. Doch als eine durchziehende Wehrmachtkompagnie von der Aktion Wind bekommt, werden die Männer angeklagt und standrechtlich erschossen. Damit nicht genug, bewegt sich an diesem Tag auch […]
Hacker gegen Menschenrechtsverletzungen: Die Jugendlichen Dylan, Luisa, Felix, Boubacar, Kyoko und Matthew haben sich bei einem Online-Game kennengelernt und chatten regelmäßig miteinander. Als der Kongolese Boubacar vom Bürgerkrieg in seiner Heimat berichtet und enthüllt, wie US-Unternehmen von den massiven Menschenrechtsverletzungen im Kongo profitieren, beschließt die Gruppe, die beteiligten Unternehmen zu hacken und belastendes Material an […]
„Das ist die Nacht, in der wir sterben müssen. Vom Ungeheuer verschlungen und dann wiedergeboren.“ – in den Stunden zwischen ihrer Abiturverleihung und ihres Abiballs treffen sich die fünf Freund:innen Maja, Suse, Tolga, Pavlow und Bo noch einmal in der „Penne“, ihrer Stammkneipe. Hier haben sie in den letzten Jahren gemeinsam viel Zeit verbracht und […]
Erinnern und vergessen: Die Protagonistin des Romans „Blauwal der Erinnerung“ leidet zunehmend an depressiven Schüben und Panikattacken. Um sich davon abzulenken, liest sie alte Zeitungen und stößt auf die Nachricht über den Tod von Wjatscheslaw Lypynskyj im Jahr 1931. Die Nachricht schien damals wichtig zu sein, jedoch hatte die Ukrainistik-Studentin noch nie von Lypynskyj gehört. […]
„Als alles anfing“: Das Gedicht beschreibt in knappen, eindringlichen Worten, wie sich das Leben des Tätowierers Anton durch den Konflikt in der Ukraine seit 2014 schlagartig geändert hat. Durch seine aktive politische Teilhabe verliert er den Kontakt zu Freunden und Kunden – „irgendwie aus Versehen“ dann auch sein Leben. „Die Nadel“ ist eines von vielen […]
Gretchenfrage einmal anders: Faust hofft, dass Gretchen ihm den Haushalt macht und etwas Leckeres brät, aber etwas Schmuck ist kein festes Gehalt. Also holt Gretchen ihre Kettensäge und fragt: Wo hört dein Selbstmitleid auf? Die Faust-Gretchen-Adaption aus Lisa Jeschkes Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen besteht aus einem kurzen Dialog zwischen Faust und Gretchen und einem […]
Literarisches Zehn-Tage-Werk aus der Quarantäne: Als Florenz im Frühjahr 1348 von der Pest betroffen ist, flüchten sieben Frauen und drei Männer aus der Stadt auf ein nahegelegenes Landgut. Dort angekommen entsteht die Idee, sich abwechselnd durch Spiele und das Erzählen von Geschichten zu unterhalten, wobei jeder Tag einem vorgegebenen Themenbereich gewidmet sein soll. An den […]
Kommunikation auf Distanz: Die Erzählungen der Anthologie „Skype Mama“ befassen sich mit ukrainischen Familien, deren Mütter als Arbeitskräfte in den Westen Europas ziehen. Es geht um die Motivation der Mütter sowie um die Versuche, trotz der Abwesenheit die Beziehung mit dem Rest der Familie aufrecht zu erhalten. Kann die Plattform Skype hierbei eine Hilfe sein? In […]
Schwarze Milch der Frühe – Paul Celans Todesfuge ist das vermutlich bekannteste Holocaust-Gedicht überhaupt und zugleich eins der frühesten literarischen Zeugnisse der Shoah. Entstanden zwischen 1944 und 1945 in deutscher Sprache, wurde das Gedicht erstmals 1947 in rumänischer Übersetzung unter dem Titel „Tangoul Mortii“ (Todestango) veröffentlicht. In einer nach den strengen Regeln der Fuge durchkomponierten […]
Literarische Bildbeschreibung: Das Gedicht „Wiederbringung. Colmar“ des Literaturwissenschaftlers und Lyrikers Heinrich Detering widmet sich einer rätselhaften Figur aus einem berühmten Gemälde: dem dunklen, mit Vogelfedern bewachsenen Gambisten, der auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald (1470-1528) aus dem Engelskonzert bei der Geburt Christi heraussticht. Der Dichter deutet diese Figur als fremdartigen Außenseiter. Durch den Titel […]
War es eine Vergewaltigung? – Anna und Jonas studieren an der Universität Leipzig. Sie begegnen sich immer wieder, reden miteinander, mögen sich, schlafen miteinander. Als Anna sich auf einer Geburtstagsfeier sehr betrinkt, bringen Freunde sie zu Jonas‘ Wohnung. Dort kommt es wieder zu Sex, von dem Jonas sagt, er sei einvernehmlich gewesen. Anna aber besteht […]
„Eine Totenstille herrscht in ganz Paris.“ – Heinrich Heine zog 1831 nach Paris und arbeitete dort als Journalist für die Augsburger Allgemeine Zeitung. So war er auch in der Stadt, als sich dort 1832 die Cholera ausbreitete. In seinem journalistischen Bericht beschreibt er, wie die Pariser:innen der Cholera unbesorgt entgegen schauten, während sie in London […]