Ein rastloses romantisches Leben. Der heimatlose Florentin rettet Graf Schwarzenberg im Wald das Leben. Dieser lädt den jungen Mann zum Dank als Gast in sein Schloss ein, wo er herzlich aufgenommen wird. Florentin lernt dort die Verlobten Juliane und Eduard kennen, denen er bei einem Ausflug seine geheimnisvolle Lebensgeschichte offenbart. Am Tag der Hochzeit seiner neugewonnenen Freund*innen reist er weiter, um Julianes Tante zu besuchen. Bevor ihm die Familie des Grafen nach der Hochzeit folgen kann, verschwindet Florentin spurlos. 

Dorothea Schlegel, geboren als Brendel Mendelssohn, war eine Tochter des jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn und ein zentrales Mitglied der Jenaer Frühromantik um ihren Ehemann Friedrich Schlegel. Ihr Florentin ist der wichtigste weibliche Beitrag zur Entwicklung des romantischen Romans und eignet sich gut für die Besprechung romantischer Epochenmerkmale. Darüber hinaus lohnt sich die Betrachtung seines Kontexts. Durch das Nachwort der Autorin und durch zahlreiche überlieferte Briefe von ihr und bekannten zeitgenössischen Autoren können sich die Schüler*innen die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Titels erschließen. Sie erlangen so nicht nur Wissen über die Besonderheiten romantischer Literatur, sondern auch über deren Kontexte sowie über die Bedingungen weiblichen Schreibens um 1800.

Roman · 1801