Veröffentlichungsjahr: Zwischen 1945 und 1988
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Gerichtsverfahren in New York City. Ein alter Mann, in dem der Richter den guten Gott von Manhattan erkennt, hat eine junge Frau umgebracht. Sie liebt ihren Geliebten so sehr, dass der gute Gott es nicht ertragen kann, denn diese Liebe ist nicht disziplinierbar und nicht kalkulierbar. Deshalb hat er sich die Vernichtung aller Liebenden zum […]
Tschernobyl: Die Protagonistin wartet gerade auf Neuigkeiten von der Gehirn-OP ihres jüngeren Bruder, als sie vom Störfall in dem sowjetischen Atomkraftwerk erfährt. Abwechselnd lauscht sie den Nachrichten von dem schrecklichen Atomunfall und denen über den Gesundheitszustand ihres Bruders und kommt nicht umhin, sich mit den guten und schlechten Seiten der Technik auseinanderzusetzen. Störfall ist ein […]
Ein idyllischer Sommer – dieses Bild zeichnet Kirsch in ihrem Gedicht. Sie beschreibt die Landschaft und den Frieden in einer bürgerlichen Umgebung. Doch dann droht der Herbst zu kommen und die Idylle kann nur gewahrt werden, wenn keine Nachrichten von außen eindringen. Sarah Kirsch ist eine der bekanntesten DDR-Lyrikerinnen und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. […]
Rassismus und Selektion – davor warnt das lyrische Ich seinen Sohn in Enzensbergers Gedicht. Es ruft zu Wachsamkeit auf und setzt sich zugleich mit der Nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands auseinander. So ist das Gedicht sowohl ein Appell als auch eine Warnung vor der Zukunft. Hans Magnus Enzensberger war ein wichtiger Autor der Nachkriegsliteratur und wurde mit […]
Eine zerstörte Kindheit: Kurz nach Jonas viertem Geburtstag werden er und seine Familie deportiert und nichts ist, wie es einmal war. Mit einem kindlichen Blick auf die Welt versucht Jona, das Geschehene einzuordnen und zu verstehen. Obwohl die Jahre seiner Kindheit die unbeschwertesten sein sollten, muss er sich zunehmend den Schrecken der Realität stellen. Jona […]
Alleine hinter einer Wand: Als die vierzigjährige Protagonistin ihre Cousine auf dem Land besuchen fährt, wacht sie am nächsten Morgen auf und findet sich in hinter einer unsichtbaren Wand wieder, die an dem Grundstück entlang führt. Alles, was sie dahinter sieht, wirkt wie versteinert. Nun muss sie sich selber mit einer Kuh, einem Hund und […]
Was wirklich schlimm ist: Gottfried Benn zählt in seinem Gedicht auf, was er im Alltag schlimm findet. Kein Englisch zu sprechen oder sein Bier nicht bezahlen zu können zum Beispiel. Mit alltagsnahen Beispielen und auf witzig-zynische Art werden hier die kleinen Dinge portraitiert, die man im Alltag als schlimm empfindet. Das Gedicht ist geeignet, die […]
Die Atombombe von Hiroshima. In ihrem Gedicht widmet sich Marie Luise Kaschnitz der Frage, was aus dem Piloten wurde, der 1945 die amerikanische Atombombe auf die japanische Stadt abwarf. Das lyrische Ich greift in der ersten Strophe drei Möglichkeiten auf, wie das Schicksal des Mannes seinen Lauf genommen haben könnte und verwirft sie gleich darauf. […]
Bücher als Verbrechen – in Guy Montags Welt ist das ganz normal. Er ist Feuerwehrmann, doch seine Aufgabe ist nicht, Feuer zu löschen. Wo der Besitz von Büchern ein Verbrechen ist, ist er von der Regierung angestellt, um jede noch so geheime Bibliothek zu verbrennen. Denn Bücher führen zu selbstständigem Denken, Kritik und Reflexion und […]
Antikenrezeption in der DDR: Nach der Eroberung Trojas ist die Priesterin Kassandra als Kriegsbeute nach Mykene verschleppt worden. Vor dem berühmten Löwentor der Burg erinnert sie sich an die Intrigen und Machtspiele der Männer, die den Krieg ausgelöst und letztlich Kassandra in ihre aussichtslose Lage gebracht haben. Denn als Seherin weiß sie, dass die mykenische […]
„Zog von der Schule ins Feld und fiel für…“. Der schwerstverletzte Protagonist der Kurzgeschichte wird auf einer Krankenliege durch ein humanistisches Gymnasium getragen. Schon auf dem Weg in den als Lazarett umfunktionierten Zeichensaal kommt ihm die Schule vertraut vor. Dort angekommen, bestätigt sich seine Vermutung: Er befindet sich in seiner alten Schule, die er acht […]
„Die Woche hat einen Dienstag. Das Jahr ein halbes Hundert. Der Krieg hat viele Dienstage.“: Borcherts zweiter Erzählband besteht aus neunzehn Kurzgeschichten, die im November 1947 veröffentlicht wurden. In der titelgebenden Kurzgeschichte werden miteinander verknüpfte Szenen aus dem Kriegsalltag geschildert, wobei Gegensätze zwischen den Erlebnissen an der Ostfront und in der Heimat deutlich werden. Die […]
Fragen über Fragen: Was tun, wenn die eigene Mutter Alkoholikerin ist? Darf man die Polizei rufen, wenn der beste Freund jemanden verprügelt? Wie geht man mit einer aufblühenden Liebe, einer unverhofften Schwangerschaft oder dem Tod eines geliebten Menschen um? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigen die Protagonist*innen in Marlene Röders Erzählband, der 18 Kurzgeschichten beinhaltet. […]
„Ihm ging’s nicht um den Ruhm der Welt, ihm ging es um die Kunst!“: Felix Fliegenbeil ist ein talentierter Seiltänzer. Da ihm anscheinend niemand mehr etwas beibringen kann, beschließt er, sein eigener Meister zu sein und traut sich an immer gewagtere Tricks heran. Das Seil wird stetig dünner und am Ende gelingt ihm etwas, was […]
Schwarze Milch der Frühe – Paul Celans Todesfuge ist das vermutlich bekannteste Holocaust-Gedicht überhaupt und zugleich eins der frühesten literarischen Zeugnisse der Shoah. Entstanden zwischen 1944 und 1945 in deutscher Sprache, wurde das Gedicht erstmals 1947 in rumänischer Übersetzung unter dem Titel „Tangoul Mortii“ (Todestango) veröffentlicht. In einer nach den strengen Regeln der Fuge durchkomponierten […]
Ein Seuchenausbruch als Parabel: Als in den 1940er Jahren in der nordafrikanischen Stadt Oran die Pest ausbricht, reagieren die Behörden mit drastischen Maßnahmen: Die Stadt wird von der Außenwelt abgeriegelt. Wie in einem Kaleidoskop schildert der Roman die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Figuren in diesem Ausnahmezustand: Der Arzt Bernard Rieux bekämpft die Krankheit mit den Mitteln […]
Im Dazwischen: Der namenlose Ich-Erzähler des Romans Transit ist vor den Nationalsozialisten nach Marseille geflüchtet. Dort trifft er auf andere Flüchtende, Freund:innen und Denunziant:innen. Sie begegnen sich in den Wartesälen der Behörden, in den Restaurants und Hotels; sie sind auf der Suche danach, jemandem die eigene Geschichte erzählen zu können, und in der verzweifelten Hoffnung […]
Intrigen im Dienste der Gerechtigkeit: Der Schweizer Kommissär Bärlach hält die Fäden seines schwierigen Falles zu jedem Zeitpunkt der Handlung sicher in der Hand. Für Leser:innen hingegen bleibt die Handlung bis zum Schluss ein grandioses Verwirrspiel. Bärlachs Mitarbeiter wird tot aufgefunden. Bärlach weiß, wer der Mörder ist. Er lenkt und leitet die Figuren wie Marionetten, […]