Veröffentlichungsjahr: Zwischen 1989 und 1999
Eintragsliste
Flucht aus der Heimat: Die 9-jährige Anna wohnt mit ihrer Familie in Berlin. Noch vor den Wahlen 1933 fliehen sie vor der Unterdrückung der Nationalsozialisten, denn neben ihrer jüdischen Identität ist ihr Vater zusätzlich auch Journalist und steht dem Regime kritisch gegenüber. Ihr rosa Kaninchen, ihr ältestes Kuscheltier, muss sie zurücklassen, wie auch alles andere. […]
Allein in der Fremde – so geht es Steffi und Nelli. Die zwei Schwestern reisen 1939 nach Schweden zu Gastfamilien und warten dort auf ihre Eltern. Zusammen will die jüdische Familie nach Amerika auswandern. Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges können die Eltern jedoch Wien nicht mehr verlassen und die Mädchen müssen sich alleine ans Exil […]
Eine Geschichte in zwei Ebenen: Der Comic-Künstler Art Spiegelman erzählt nicht nur das Leben seines polnischen Vaters Vladek, der gegen die Wehrmacht kämpft und schließlich nach Auschwitz deportiert wird, sondern er thematisiert auch, wie schwierig es ist, über den Holocaust zu erzählen. Das Graphic Novel Maus gilt als Klassiker der Holocaustliteratur, da es nicht nur […]
„Wir schworen uns, wenn Frau sein dasselbe bedeutet wie schwach sein, dann wollten wir nie Frauen werden.“ – Die Protagonistinnen in Joyce Carol Oates Kurzgeschichten sind junge Frauen, die sich mit aller Kraft sowohl bewusst als auch unbewusst dagegen auflehnen, vorgegebenen Rollen zu entsprechen. Sie stehen an der Schwelle zum Erwachsenwerden und sind plötzlich u.a. […]
„Pantoffeln und Strickwesten“. – Diese erwartet der 16-jährige Jojo, als er seine Sozialstunden im Altenheim antritt. Bei seinem ersten Zusammentreffen mit dem Rentner Leo, dessen Zimmer er streichen soll, hinterlässt Jojo keinen guten Eindruck. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten kommen die beiden jedoch miteinander ins Gespräch und ihre Beziehung verbessert sich in sieben Auftritten, die an die […]
Liebesgedicht einer der wichtigsten polnischen Lyrikerinnen der Gegenwart: Ein plötzliches Gefühl der Nähe in der Abendstille – ob das geliebte Du tatsächlich anwesend ist oder nur in der Erinnerung, bleibt unklar. Das Gedicht bietet Gelegenheit, über Empfindungen von Nähe und Distanz zu sprechen – dabei kann es neben Liebe auch um Freundschaft gehen. Marzanna Kielar […]
Fluch und Treue: Manjuza ist die beste Tänzerin im Dorf. Da sie nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann, muss sie einer Großmutter absagen. Daraufhin verflucht die alte Frau Manjuzas Mann, der fortan eine siebenköpfige Schlange ist. Sie hält ihren Schlangenmann ab diesem Zeitpunkt in einem Tongefäß versteckt. Wie kann Manjuza den Bann lösen, ohne […]
Von Rivalität, List und Freundschaft. Simba, der Löwe, ist schwer verletzt. Hase Sunguru, der zufällig vorbeikommt, macht sich sofort daran, seinen Freund treu zu umsorgen. Als der Löwe wieder zu Kräften kommt, kann er für sich und Hase Beute besorgen. Von den Knochen möchte auch Hyäne Nyangau etwas abbekommen und sie überlegt sich eine List. […]
Bestandsaufnahme deutscher Toleranz: Das Gedicht der häufig vergessenen afrodeutschen Autorin May Ayim schlägt einen Bogen von der Reichskristallnacht 1938 zu rechtsextremen Anschlägen in der wiedervereinigten BRD Anfang der 90er Jahre. Durch Wiederholung verdeutlicht das Gedicht nicht nur die anhaltende Schuld rassistischer Täter, sondern auch derjenigen, die „heimlich gegafft“ haben. Der reale Mord an Amadeu Antonio […]
Die Mauer in den Köpfen: In Kunzes Gedicht wird die Wirkung des sogenannten „antifaschistischen Schutzwalls“ der DDR, auch nach dessen Schleifung, beschrieben. Trotz des Endes der DDR besteht die Erinnerung an die Staatenteilung weiter und ist weniger leicht zu tilgen als die sichtbaren Mauerreste. Das Gedicht – dem 3. Oktober 1990, also der Wiedervereinigung gewidmet […]
„Nach dem Abgang der Helden kommen die Clowns“: so fasste Heinrich Heine die französische Revolution zusammen. In Thomas Brussigs Wende-Roman kommen die Helden gar nicht mehr zum Zug, die Mauer wird direkt von Clowns eingerissen. Während die Möchtegern-Revolutionäre vor dem Brandenburger Tor von einem Bein aufs andere treten und sich nicht trauen, aufs Klo zu […]
Nach den Utopien: Der DDR-Lyriker Günter Kunert gehörte zu den Erstunterzeichnern der Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, er selbst siedelte 1979 in die BRD über. Das Nach-Wende-Gedicht „Kosmologie“ beschäftigt sich mit dem Utopiedenken der späten DDR, das bereits in Kunerts 1980 erschienenem Gedichtband Unterwegs nach Utopia Thema war. Utopia erscheint im Gedicht als unzugänglicher […]
Kritik an der Medienindustrie mit literarischem Bezug: Die Rap-Gruppe Advanced Chemistry beschäftigen sich in diesem Song mit der Medienlandschaft und ihren Konsumenten. Sie kritisieren die profitorientierte Ausrichtung von Labels, Verlagen und Fernseh- sowie Radiosendern, welche eng mit dem Rezeptionsverhalten des Publikums verknüpft ist.Der Text hat einen sehr engen Bezug zu Tucholskys gleichnamigem Gedicht und kann […]
KRIEG DEN HÜTTEN, FRIEDE DEN PALÄSTEN: Das Gedicht des ostdeutschen Autors bietet eine kritische Perspektive auf die Wiedervereinigung. Für das artikulierte Ich bedeutet das Ende der DDR nicht nur Befreiung, sondern auch das Ende der Hoffnung auf einen funktionierenden Sozialismus, der aus seiner Sicht aus der gesellschaftlichen Situation der DDR hätte entstehen können.Das formal interessante […]
Der Beginn der deutschen Popliteratur: Der namenlose Ich-Erzähler, Sohn einer reichen Familie, reist von Sylt bis nach Zürich. Er begegnet ebenso wohlhabenden Freund:innen, besucht exzessive Partys und erlebt von Nord bis Süd eine orientierungslose Generation. Faserland wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Texten der 1990er Jahre.
Ein multiperspektivischer Jugendroman: Der fünfzehnjährige Marco hat einen Brandanschlag auf ein von türkischen Einwanderern bewohntes Haus verübt. Im folgenden Ermittlungsverfahren präsentiert der Roman Gesprächsprotokolle mit Äußerungen von 13 Personen aus Marcos Umfeld, mit deren Hilfe sich Leser:innen selbst ein Urteil bilden sollen. Dieser Roman bietet die Möglichkeit, wichtige und aktuelle Themen wie Rassismus in die […]
Zwischen Istanbul und Berlin. 1968: Die achtzehnjährige Emine Sevgi Özdamar flieht vor der politischen Repression in der Türkei und lässt sich als Vertragsarbeiterin in einer Telefunken-Fabrik anwerben. Ihr autobiografischer Roman erzählt vom Leben im „Frauenwonaym“, von ihren Versuchen, die Deutschen zu verstehen, und von ihrer Rückkehr in die Türkei, wo sie sich der kommunistischen Studentenbewegung […]
Wie kann man als deutsche Jüdin nach der Shoah das eigene Leben erzählen? Barbara Honigmann mischt Autobiografie und Fiktion, um aus den Identitätsfragmenten ihrer Familie eine eigene Identität als Mutter, Tochter, Enkelin, Frau und Jüdin zu konstruieren.