Thema: Gesellschaft und Politik
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„Das B in Baum treibt Wurzeln in meinem Mund und umzingelt meine Zunge.“ – Der Protagonist des Buchs findet Metaphern für sein Stottern, das ihn von der Welt der Worte abgrenzt, und erzählt von seinem Schulalltag. Wird er in seiner Klasse zum Sprechen aufgerufen, fühlt er sich unwohl. Alle schauen ihn an und können sein […]
Von Klassenunterschieden über Geschlechterkampf bis hin zu Liebe und Sex: dieses Kammerspiel mit nur drei Personen behandelt die großen Fragen des 19. Jahrhunderts. Während des Festes der jährlichen Mittsommernacht kommt es zu einem Flirt zwischen Fräulein Julie und dem Diener Jean. Sie setzt sich über Standesregeln hinweg und möchte Spaß haben, während er von seinem […]
„Das ist die Nacht, in der wir sterben müssen. Vom Ungeheuer verschlungen und dann wiedergeboren.“ – in den Stunden zwischen ihrer Abiturverleihung und ihres Abiballs treffen sich die fünf Freund:innen Maja, Suse, Tolga, Pavlow und Bo noch einmal in der „Penne“, ihrer Stammkneipe. Hier haben sie in den letzten Jahren gemeinsam viel Zeit verbracht und […]
„Warum?“: Diese Frage stellt sich Malte als guter Mathematiker ständig. In seinem Leben folgt aus A logischerweise B; er lebt einen strukturierten Alltag bei seinen Eltern und bereitet sich auf die Matheolympiade vor. Als jedoch seine Halbschwester bei ihnen einzieht, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Warum lernt er Josefine jetzt erst kennen? Warum […]
„Ground control to major Tom.“ – Im Zentrum des Romans steht der 16-jährige Will. Er arbeitet tagsüber im Dollar Only und probiert nachts, das berühmte Maisbrot seines Vaters zu backen. Dazwischen besucht er ab und zu einen chinesischen Laden, kauft dort Segenssprüche und legt seiner besten Freundin Playa heimlich Geschenke vor die Haustür. Im Verlauf […]
„Wir sollten Lieder über sie singen, unseren Kindern von ihren Taten erzählen – und feiern, dass es so wunderbare, furchtlose Träumer gibt, die ihre Träume mit und für andere wahr werden lassen.“ – Von diesen Träumer:innen handeln die Erzählungen der Anthologie Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Hier werden 15 wahre […]
Erinnern und vergessen: Die Protagonistin des Romans „Blauwal der Erinnerung“ leidet zunehmend an depressiven Schüben und Panikattacken. Um sich davon abzulenken, liest sie alte Zeitungen und stößt auf die Nachricht über den Tod von Wjatscheslaw Lypynskyj im Jahr 1931. Die Nachricht schien damals wichtig zu sein, jedoch hatte die Ukrainistik-Studentin noch nie von Lypynskyj gehört. […]
Unterwegs nach Woanders: Toda lebt zusammen mit ihrem Vater und ihrer Oma in einem Land, in dem Krieg ausbricht. Ihr Vater beginnt damit, sich über Tarnungsmöglichkeiten zu informieren, bevor er in den Krieg ziehen muss. Als Todas Oma merkt, dass es zu Hause zu gefährlich wird, schickt sie ihre Enkelin zu ihrer Mutter nach „Woanders“. […]
Dem Krieg entkommen: Die Sprecherin des Gedichts sieht in den Medien die Bilder des Syrien-Kriegs, aus dem sie vor sechs Jahren geflüchtet ist. Die Stadt, in der ihr Haus stand, liegt in Trümmern. Obwohl sie entkommen konnte, kommt es ihr vor, als wäre seit sechs Jahren kein Tag vergangen. In einer Reihe von Bildern evoziert […]
„Müde bin ich, geh zur Ruh.“ Die alternde Erzählerin erinnert sich daran, wie ihre Mutter sie als Kind zu Bett brachte. Dazu sang die Mutter drei Strophen des Liedes von Luise Hensel. Fast siebzig Jahre später entdeckt die Erzählerin, dass das Lied eine vierte Strophe hat, die mit den Worten „gib uns eine gute Nacht“ […]
„Als alles anfing“: Das Gedicht beschreibt in knappen, eindringlichen Worten, wie sich das Leben des Tätowierers Anton durch den Konflikt in der Ukraine seit 2014 schlagartig geändert hat. Durch seine aktive politische Teilhabe verliert er den Kontakt zu Freunden und Kunden – „irgendwie aus Versehen“ dann auch sein Leben. „Die Nadel“ ist eines von vielen […]
Gretchenfrage einmal anders: Faust hofft, dass Gretchen ihm den Haushalt macht und etwas Leckeres brät, aber etwas Schmuck ist kein festes Gehalt. Also holt Gretchen ihre Kettensäge und fragt: Wo hört dein Selbstmitleid auf? Die Faust-Gretchen-Adaption aus Lisa Jeschkes Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen besteht aus einem kurzen Dialog zwischen Faust und Gretchen und einem […]
Literarisches Zehn-Tage-Werk aus der Quarantäne: Als Florenz im Frühjahr 1348 von der Pest betroffen ist, flüchten sieben Frauen und drei Männer aus der Stadt auf ein nahegelegenes Landgut. Dort angekommen entsteht die Idee, sich abwechselnd durch Spiele und das Erzählen von Geschichten zu unterhalten, wobei jeder Tag einem vorgegebenen Themenbereich gewidmet sein soll. An den […]
Kommunikation auf Distanz: Die Erzählungen der Anthologie „Skype Mama“ befassen sich mit ukrainischen Familien, deren Mütter als Arbeitskräfte in den Westen Europas ziehen. Es geht um die Motivation der Mütter sowie um die Versuche, trotz der Abwesenheit die Beziehung mit dem Rest der Familie aufrecht zu erhalten. Kann die Plattform Skype hierbei eine Hilfe sein? In […]
Schwarze Milch der Frühe – Paul Celans Todesfuge ist das vermutlich bekannteste Holocaust-Gedicht überhaupt und zugleich eins der frühesten literarischen Zeugnisse der Shoah. Entstanden zwischen 1944 und 1945 in deutscher Sprache, wurde das Gedicht erstmals 1947 in rumänischer Übersetzung unter dem Titel „Tangoul Mortii“ (Todestango) veröffentlicht. In einer nach den strengen Regeln der Fuge durchkomponierten […]
Literarische Bildbeschreibung: Das Gedicht „Wiederbringung. Colmar“ des Literaturwissenschaftlers und Lyrikers Heinrich Detering widmet sich einer rätselhaften Figur aus einem berühmten Gemälde: dem dunklen, mit Vogelfedern bewachsenen Gambisten, der auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald (1470-1528) aus dem Engelskonzert bei der Geburt Christi heraussticht. Der Dichter deutet diese Figur als fremdartigen Außenseiter. Durch den Titel […]
War es eine Vergewaltigung? – Anna und Jonas studieren an der Universität Leipzig. Sie begegnen sich immer wieder, reden miteinander, mögen sich, schlafen miteinander. Als Anna sich auf einer Geburtstagsfeier sehr betrinkt, bringen Freunde sie zu Jonas‘ Wohnung. Dort kommt es wieder zu Sex, von dem Jonas sagt, er sei einvernehmlich gewesen. Anna aber besteht […]
„POEDU wurde die Werkstatt genannt, weil Poesie ja immer Erwachsene machen. Also PoeSIE.“ – POEDU ist eine Poesiewerkstatt, die im ersten Corona-Lockdown entstanden ist. Jeden Freitag werden den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen von Dichter:innen Poesieaufgaben gestellt, die sie im Laufe der Woche bearbeiten konnten und die nach einer Woche online veröffentlicht wurden. Ziel der Werkstatt […]