Kontext: Schweizer Literatur
Eintragsliste
Mehrsprachigkeit wertschätzen: Der Fuchs wehrt sich gegen die diebischen anderen Tiere, die seine Kirschen klauen wollen und ruft laut „Nein“ – oder eben „Hayir“ oder „No“. Nebst der visuellen Darstellung der Geschichte gibt es Wörterlisten in über 40 Sprachen für die zentralen Wörter des Buches. Silvia Hüsler gibt auf den hinteren Seiten methodische Hinweise, wie […]
Zwei Kinder stellen sich auf Deutsch, Französisch und Italienisch vor: Wolke und Himbeere sind Freund*innen. Jeweils von Vorder- und Rückseite aus zeigt eines der Kind seine Vorlieben und die Welt aus seiner Sicht – bis sie in der Buchmitte aufeinander treffen. Dabei spielen gängige Mädchen-Jungs-Klischées keine Rolle. Dieses Buch lädt dazu ein, mit Kindern über […]
Eine Nacht wie geschaffen, alles hinter sich zu lassen, aber wofür? – Zwei Jugendliche treffen sich nachts auf einem Aussichtsturm über der Stadt und erleben dort einen intensiven Gedankenaustausch. Weg von der Hektik und der Alltagsroutine des Stadtlebens vergessen sie für einen kurzen Moment alles um sich herum und träumen davon, wie es wohl wäre, […]
Intrigen im Dienste der Gerechtigkeit: Der Schweizer Kommissär Bärlach hält die Fäden seines schwierigen Falles zu jedem Zeitpunkt der Handlung sicher in der Hand. Für Leser:innen hingegen bleibt die Handlung bis zum Schluss ein grandioses Verwirrspiel. Bärlachs Mitarbeiter wird tot aufgefunden. Bärlach weiß, wer der Mörder ist. Er lenkt und leitet die Figuren wie Marionetten, […]
Der Zufall und die Gerechtigkeit: In Dürrenmatts komplex gestaltetem Kriminalroman wird dem Rahmenerzähler während einer Vortragsreise die Geschichte des Kommissärs Matthäi berichtet. Mätthäi hatte der Mutter eines ermordeten Mädchens versprochen, den Mörder zu finden. Das Versprechen ist für ihn bindend, so bindend, dass er schließlich sein Leben der Sache verschreibt und als Tankwart einer Tankstelle […]
Die Unwahrscheinlichkeit der Gerechtigkeit: Der todkranke Kommissär Bärlach geht einem Verdacht nach. Ein renommierter Arzt eines Sanatoriums bei Zürich gleicht einem Arzt, der im Konzentrationslager Stutthof grausame Experimente an Gefangenen vorgenommen hatte. Todesmutig lässt sich Bärlach inkognito ins Sanatorium einliefern. Er sieht seinen Verdacht bestätigt, doch den Arzt kann er in seiner Position nicht erschüttern. […]
Über die Unmöglichkeit, unschuldig zu bleiben: Der Schweizer David Hohl arbeitet als Entwicklungshelfer in Ruanda. Dort geht er eine leidenschaftliche Beziehung mit Agathe, der Tochter eines hochrangigen Regierungsbeamten, ein. Während Agathe sich als Mörderin am Genozid beteiligt, beobachtet David die Hundert Tage des Mordens nahezu isoliert von seinem Haus in Kigali aus. Im Rückblick der […]
Dokumentarisches Theater über die radikale Macht von Propaganda: 1994 wurden in Ruanda ca. 1,1 Millionen Tutsi ermordet. Wichtigstes Propagandainstrument des Genozids war der Radiosender RTLM. Das dokumentarische Theaterstück Hate Radio konfrontiert seine Zuschauer:innen mit einer fiktiven Sendestunde von 1994, zusammengesetzt aus vielen authentischen Puzzleteilen, Ergebnis mühevoller Archivarbeit, Zeitzeugeninterviews und Gesprächen mit einer der Moderator:innen. In […]
Sich selbst aus der Welt schaffen: Die zwanzigjährige Julie möchte sich das Leben nehmen und sucht im Internet nach Gleichgesinnten. In einem Suizid-Chat trifft sie auf den jungen Norweger August, der Julie in seine Heimat einlädt, um mit ihr gemeinsam von einer Steilküste zu springen. Mit einer Videokamera möchte August seine letzten Stunden festhalten. Doch […]
„Ein Verbrechen lässt sich immer finden.“ Der Textilvertreter Alfredo Traps hat eine Autopanne und muss daher die Nacht in einem Dorf verbringen. Dort kommt er bei einem pensionierten Richter unter und wird Teil eines Spiels: der ehemalige Richter und seine ebenfalls pensionierten Freunde fingieren einen Gerichtsprozess und Traps spielt den Angeklagten. Im Verlauf des „Prozesses“ […]
Fremdenhass aus der Ich-Perspektive: Fabers Song gibt einen zynischen Einblick in den Alltag eines Menschen voller Vorurteile. Dieser ist gespickt mit ausländerfeindlichen Relativierungsphrasen. Die inhaltlichen Verknüpfungspunkte bieten sich für den fächerübergreifenden Unterricht mit Gemeinschaftskunde an. Durch seine Form als Song kann der Text zudem im Musikunterricht Anwendung finden.
Der Beginn der deutschen Popliteratur: Der namenlose Ich-Erzähler, Sohn einer reichen Familie, reist von Sylt bis nach Zürich. Er begegnet ebenso wohlhabenden Freund:innen, besucht exzessive Partys und erlebt von Nord bis Süd eine orientierungslose Generation. Faserland wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Texten der 1990er Jahre.
Der Zerfall eines Bewusstseins als natürlicher Prozess: Der alte Herr Geiser ist durch einen Regenfall in seinem Tessiner Dorf von der Außenwelt abgesperrt. Seine Lektüren und Gedankenspiele zum Erdalter, Erosion und geologischer Tiefenzeit verbinden sich mit dem eigenen intellektuellen Verfall. Max Frisch ist der wohl bekannteste Vertreter der Schweizer Nachkriegsliteratur. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, […]