Thema: Nationalsozialismus
Eintragsliste
Behinderungen im Nationalsozialismus: Anton geht zur Schule wie jedes andere Kind. Aber er wird nicht behandelt wie alle anderen. Trotz seiner künstlerischen und mathematischen Begabung wird er ausgeschlossen. Wegen seiner leichten körperlichen und geistigen Beeinträchtigung wird er von Schüler:innen und Lehrer:innen misshandelt und gedemütigt, denn die NS-Ideologie duldet nur vermeintlich „gesunde“ und „deutsche“ Menschen im […]
„Versprecht, dass wir den Tag nie vergessen, an dem wir die Könige und die Königin von ganz Wien waren.“ Ein Foto erinnert an den Tag im Jahr 1936, an dem Leo, Max und Elsa Leos neunten Geburtstag auf dem Riesenrad gefeiert haben. Sie sind unzertrennlich, bis der Nationalsozialismus auch Wien verdunkelt. Elsas jüdische Familie verlässt […]
Niederlande 1940: Durch den Überfall der Deutschen auf die Niederlande ändert sich unter anderem das Leben jüdischer Kinder zunehmend. Sie dürfen nicht mehr mit der Straßenbahn zu ihren Freund*innen fahren, in die Schule oder in den Zoo gehen und müssen ihre Häuser verlassen. „Kinder mit Stern“ basiert auf wahren Erzählungen niederländischer Jüd*innen und unterstreicht die […]
„Verschlungen. Doppeldeutiges Wort.“ Als Clara und ihr Mann 1985 ihren Bruder in das mecklenburgische Dorf Machandel begleiten, beschließen sie, dort eine Sommerkate zu kaufen. In Machandel lernten sich ihre Eltern kennen – ihr Vater als von den Nazis verfolgter Kommunist, ihre Mutter auf der Flucht aus Königsberg. Auch für die zwangsrekrutierte „Ostarbeiterin“ Natalja wurde Machandel in […]
„Zog von der Schule ins Feld und fiel für…“. Der schwerstverletzte Protagonist der Kurzgeschichte wird auf einer Krankenliege durch ein humanistisches Gymnasium getragen. Schon auf dem Weg in den als Lazarett umfunktionierten Zeichensaal kommt ihm die Schule vertraut vor. Dort angekommen, bestätigt sich seine Vermutung: Er befindet sich in seiner alten Schule, die er acht […]
„Es gibt kein Ende des Erinnerns.“ Als Bianca Schaalburg die Schlafzimmermöbel ihrer Großmutter Else Schott erbt, beginnt sie, sich mit der Vergangenheit ihrer Familie auseinanderzusetzen. Ihre Großeltern lebten ab 1936 in der Berliner Siedlung Onkel Toms Hütte. Stolpersteine erinnern an die drei Jüd*innen, die zuvor in dem Haus der Familie gewohnt hatten. Schaalburg stellt Fragen […]
„Die Woche hat einen Dienstag. Das Jahr ein halbes Hundert. Der Krieg hat viele Dienstage.“: Borcherts zweiter Erzählband besteht aus neunzehn Kurzgeschichten, die im November 1947 veröffentlicht wurden. In der titelgebenden Kurzgeschichte werden miteinander verknüpfte Szenen aus dem Kriegsalltag geschildert, wobei Gegensätze zwischen den Erlebnissen an der Ostfront und in der Heimat deutlich werden. Die […]
Grenzüberschreitungen: Drei Jugendliche aus drei Jahrzehnten sind dadurch miteinander verbunden, dass ihre Heimat für sie kein sicherer Ort mehr ist. Josef flieht 1939 vor den Nationalsozialisten nach Kuba, Isabel flieht 1994 vor Fidel Castros Regime in die USA und Mahmoud muss 2015 seine Heimat Aleppo verlassen. Die drei Jugendlichen flüchten mit ihren Familien über den […]
Chronik zweier NS-Endphasenverbrechen. Im bayrischen Penzberg besetzt in den letzten Kriegstagen eine Gruppe um den früheren sozialdemokratischen Bürgermeister das Rathaus, um die Stadt kampflos an die Amerikaner zu übergeben. Doch als eine durchziehende Wehrmachtkompagnie von der Aktion Wind bekommt, werden die Männer angeklagt und standrechtlich erschossen. Damit nicht genug, bewegt sich an diesem Tag auch […]
Als Zwangsarbeiterin aus der Ukraine nach Nazi-Deutschland. Natascha Wodin zeichnet in Sie kam aus Mariupol die aufwendige Suche nach der Geschichte ihrer Mutter. Deren Herkunftsort, die Stadt Mariupol am Asowschen Meer, ist zunächst das einzige, was Wodin über ihre Mutter weiß. Doch nach dem Fall des eisernen Vorhangs schaffen die Öffnung sowjetischer Archive und das […]
Im Dazwischen: Der namenlose Ich-Erzähler des Romans Transit ist vor den Nationalsozialisten nach Marseille geflüchtet. Dort trifft er auf andere Flüchtende, Freund*innen und Denunziant*innen. Sie begegnen sich in den Wartesälen der Behörden, in den Restaurants und Hotels; sie sind auf der Suche danach, jemandem die eigene Geschichte erzählen zu können, und in der verzweifelten Hoffnung […]
Die Unwahrscheinlichkeit der Gerechtigkeit: Der todkranke Kommissär Bärlach geht einem Verdacht nach. Ein renommierter Arzt eines Sanatoriums bei Zürich gleicht einem Arzt, der im Konzentrationslager Stutthof grausame Experimente an Gefangenen vorgenommen hatte. Todesmutig lässt sich Bärlach inkognito ins Sanatorium einliefern. Er sieht seinen Verdacht bestätigt, doch den Arzt kann er in seiner Position nicht erschüttern. […]
Mosaik einer jüdischen Familie: Zwischen Berlin, Kiew und Warschau sucht Katja Petrowskaja nach den Spuren ihrer weit verzweigten Familiengeschichte. Ihre Verwandten waren Revolutionäre, Kriegshelden, Arbeiter und Wissenschaftler. Zahlreiche Vorfahren wurden Lehrerinnen und Lehrer für Gehörlose und gründeten in ganz Europa Schulen und Waisenhäuser. Sie verschwanden bei Stalins Säuberungen oder wurden beim Babij-Jar-Massaker ermordet. In kurzen […]
Jugend im Widerstand: Zwischen 1936 und 1939 formierten sich in Leipzig eine Reihe von Jugendgruppen, die das staatlich verordnete Jugendprogramm von HJ und BDM ablehnten und die zusammenfassend als Leipziger Meuten bezeichnet werden. Sie trafen sich an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum, trugen Kleidung, die sich an der Mode der bündischen Jugend der 1920er Jahre […]
Bestandsaufnahme deutscher Toleranz: Das Gedicht der häufig vergessenen afrodeutschen Autorin May Ayim schlägt einen Bogen von der Reichskristallnacht 1938 zu rechtsextremen Anschlägen in der wiedervereinigten BRD Anfang der 90er Jahre. Durch Wiederholung verdeutlicht das Gedicht nicht nur die anhaltende Schuld rassistischer Täter, sondern auch derjenigen, die „heimlich gegafft“ haben. Der reale Mord an Amadeu Antonio […]
Über die Kraft der Fantasie: 1942 im Warschauer Ghetto. Hier lebt Rafal mit seinem Großvater. Sein Lieblingsort ist die Bibliothek. Hier findet er den Stoff, den seine Fantasie braucht, um ihn der grausamen Wirklichkeit zu entheben: Bücher, allen voran H. G. Wells Zeitmaschine. Dank ihr kann er den Schrecken des Ghettos verlassen und in eine […]
Geburt und Tod im „Zigeunerlager“ Auschwitz: In den Lagerkomplex Auschwitz wurden nicht nur etwa eine Million Jüdinnen und Juden, sondern auch mindestens 20.000 Sinti und Roma deportiert. Die drittgrößte Opfergruppe in Auschwitz wird nur selten erinnert. Das Gedicht zählt lakonisch die Namen, Geburts- und Sterbedaten von Kindern auf, die im sogenannten „Zigeunerlager“ geboren wurden. Geburt […]
Musikalische Verarbeitung des dezentralen Mahnmals: Ein Partygänger entdeckt auf seinem Heimweg einen Stolperstein und überlegt sich, wie der Alltag der jungen Frau ausgesehen haben könnte, deren Daten auf dem Stein verewigt sind. Während er sich ihr Leben zur Zeit des Nationalsozialismus vorstellt, warnt er vor der Gefahr für eine Wiederholung der Geschichte. Als rapmusikalischer Text […]