Schule: Berufsbildende Schule
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Ein Seuchenausbruch als Parabel: Als in den 1940er Jahren in der nordafrikanischen Stadt Oran die Pest ausbricht, reagieren die Behörden mit drastischen Maßnahmen: Die Stadt wird von der Außenwelt abgeriegelt. Wie in einem Kaleidoskop schildert der Roman die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Figuren in diesem Ausnahmezustand: Der Arzt Bernard Rieux bekämpft die Krankheit mit den Mitteln […]
Kann Menschlichkeit gewinnen? – Iphigenie ist Tochter des fluchbeladenen Geschlechts der Tantaliden. Von ihrem Vater Agamemnon im trojanischen Krieg der Göttin Diana geopfert, wurde sie von dieser im letzten Moment gerettet und auf die Insel Tauris gebracht. Seit vielen Jahren schon dient sie als Priesterin in der Fremde und sehnt sich zunehmend nach ihrer griechischen […]
„Außerdem sind wir fünf und wir wollen nicht sechs sein.“: Fünf Freunde kommen der Reihe nach aus einem Haus und ziehen damit die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich. Sie identifizieren sich als Gruppe und führen ein friedliches Leben, das jedoch durch eine außenstehende Person gestört wird. Deren Versuch, sich in die bestehende Gruppe zu integrieren, […]
Eine Nacht wie geschaffen, alles hinter sich zu lassen, aber wofür? – Zwei Jugendliche treffen sich nachts auf einem Aussichtsturm über der Stadt und erleben dort einen intensiven Gedankenaustausch. Weg von der Hektik und der Alltagsroutine des Stadtlebens vergessen sie für einen kurzen Moment alles um sich herum und träumen davon, wie es wohl wäre, […]
Im Dazwischen: Der namenlose Ich-Erzähler des Romans Transit ist vor den Nationalsozialisten nach Marseille geflüchtet. Dort trifft er auf andere Flüchtende, Freund:innen und Denunziant:innen. Sie begegnen sich in den Wartesälen der Behörden, in den Restaurants und Hotels; sie sind auf der Suche danach, jemandem die eigene Geschichte erzählen zu können, und in der verzweifelten Hoffnung […]
Die Gefahr der Konvenienz: Der Roman erzählt die Leidensgeschichte von Luise, der aufgrund von gesellschaftlichen Zwängen stets das erstrebte Familienglück verwehrt bleibt. Den Erwartungen ihrer Mutter folgend, geht sie eine standesgemäße Ehe ein. Während sie sich bemüht, den Ansprüchen ihres Gatten gerecht zu werden, entfernt sich dieser zunehmend von ihr. Es scheint, als sei Luise […]
„Das Lied ohne Gott ist tonlos“: Mit dieser steilen These beginnt der „Psalm nach der tonlosen Zeit“ des bekannten ostdeutschen Lyrikers Uwe Kolbe. Das Gedicht markiert einen Wendepunkt von der tonlosen Zeit zu einer neuen Periode im Schaffen des Dichters, in der Gott wieder eine Rolle spielen soll. Die alte Form des Psalms wurde in […]
Migrantische Frauenfreundschaft im Schatten der NSU-Morde: Saya, Kasih und Hani sind zusammen in einer Wohnsiedlung aufgewachsen. Jetzt sucht Kasih trotz eines exzellenten Uni-Abschlusses in Soziologie immer noch erfolglos eine Stelle, Saya gibt Rassismuspräventions-Workshops und regt sich über Nazi-Chatprotokolle auf, und Hani hat einen Bullshit-Job bei einer Tierschutzorganisation. Als eine ehemalige Schulfreundin Saya und Kasih zu […]
Mosaik einer jüdischen Familie: Zwischen Berlin, Kiew und Warschau sucht Katja Petrowskaja nach den Spuren ihrer weit verzweigten Familiengeschichte. Ihre Verwandten waren Revolutionäre, Kriegshelden, Arbeiter und Wissenschaftler. Zahlreiche Vorfahren wurden Lehrerinnen und Lehrer für Gehörlose und gründeten in ganz Europa Schulen und Waisenhäuser. Sie verschwanden bei Stalins Säuberungen oder wurden beim Babij-Jar-Massaker ermordet. In kurzen […]
9/11 in Echtzeit: Die österreichische Autorin Kathrin Röggla hielt sich als Stipendiatin in New York auf, als sie Zeugin der Anschläge vom 11. September 2001 wurde. Am 14. September veröffentlichte sie in der taz den Artikel „really ground zero: Die meisten New Yorker wirken derzeit wie stillgestellt“, weitere Berichte folgten. Im Dezember 2001 erschienen die […]
Jugend im Widerstand: Zwischen 1936 und 1939 formierten sich in Leipzig eine Reihe von Jugendgruppen, die das staatlich verordnete Jugendprogramm von HJ und BDM ablehnten und die zusammenfassend als Leipziger Meuten bezeichnet werden. Sie trafen sich an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum, trugen Kleidung, die sich an der Mode der bündischen Jugend der 1920er Jahre […]
Der Frau bleibt nur das Sehnen – Das weibliche lyrische Ich sitzt auf dem Balkon eines Turms, sieht in die Ferne und spricht über seine Sehnsüchte. Es würde gern jagen, kämpfen, Teil der Natur werden, Abenteuer erleben und sich frei fühlen. Doch all das ist dem männlichen Geschlecht vorbehalten, die einzige Rebellion, die dem lyrischen […]
Die Wahrheit über das Leben als Frau im 19. Jahrhundert: Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von Agathe Heidling, einziger Tochter einer bürgerlichen Familie. Während sie versucht, den gesellschaftlichen Erwartungen an eine Frau gerecht zu werden, wird immer deutlicher, wie sehr diese ihrem innersten Wesen widerstreben. Einen Ausbruch aus der Gesellschaft wagt sie nicht. Dennoch ist […]
Bunte Lebensschilderungen und düstere Befüchtungen: Impressionistische Naturbeschreibungen und die Lust am Leben in allen seinen Facetten stehen der Sinnlosigkeit von Krieg und der Angst vor dem Sterben im Gedicht Poem gegenüber. Selma Merbaums Werk bestehend aus 57 Gedichten gehört neben Anne Franks Tagebuch zu den wenigen literarischen Überlieferungen junger jüdischer Autorinnen aus der Zeit des […]
Verzweifelte Suche nach Vollendung: Sehnsuchtslied beschreibt das Streben nach dem letzten passenden Ton zur Vollendung eines Liedes. Er erweist sich jedoch als unspielbar und so bleiben Schweigen, Leere und Einsamkeit zurück und das Glück in weiter Ferne. Selma Merbaum, mit 17 Jahren aus ihrem ihrem Heimatort Czernowitz deportiert, wird oft mit Anne Frank verglichen. In […]
Graphischer Expressionismus vs. Neue Sachlichkeit: Jakob Hinrichs Graphic Novel verknüpft die Romanhandlung von Falladas Der Trinker mit anderen Texten des Autors, die zum Teil aus dem unmittelbaren Umfeld der Romanproduktion stammen. Mithilfe ausdrucksstarker Illustrationen wird das Schicksal des zunehmenden alkoholkranken Protagonisten Erwin Sommer mit der Biographie Falladas verwoben. Durch die Engführung von Autorenbiographie und Romanhandlung […]
Bestandsaufnahme deutscher Toleranz: Das Gedicht der häufig vergessenen afrodeutschen Autorin May Ayim schlägt einen Bogen von der Reichskristallnacht 1938 zu rechtsextremen Anschlägen in der wiedervereinigten BRD Anfang der 90er Jahre. Durch Wiederholung verdeutlicht das Gedicht nicht nur die anhaltende Schuld rassistischer Täter, sondern auch derjenigen, die „heimlich gegafft“ haben. Der reale Mord an Amadeu Antonio […]
Die Mauer in den Köpfen: In Kunzes Gedicht wird die Wirkung des sogenannten „antifaschistischen Schutzwalls“ der DDR, auch nach dessen Schleifung, beschrieben. Trotz des Endes der DDR besteht die Erinnerung an die Staatenteilung weiter und ist weniger leicht zu tilgen als die sichtbaren Mauerreste. Das Gedicht – dem 3. Oktober 1990, also der Wiedervereinigung gewidmet […]