Schule: Berufsbildende Schule
Eintragsliste
Verkehrte Welt im Theater: Sieben Frauen werden in einen Pflug (Egge) gespannt. Der Grund scheint absurd. Sie sollen erklären, warum sie noch keinen Ehemann gefunden haben. In ihren Reden stellt sich jedoch heraus, dass nicht sie, sondern die Männer schuld an ihrem Zustand sind.
Minnelied über eine gemeinsame Nacht und die morgendliche Trennung: Endlich ist der werbende Sänger glücklich. Seine angebetete Dame hat ihn erhört. Sie können die Nacht zusammen verbringen und schwelgen im Glück. Aber auf die Freude folgt das Leid. Am Morgen müssen sich die beiden trennen, bleiben im Herzen aber für immer vereint.
Interkulturelle Begegnung im 18. Jahrhundert: Auf der indischen Insel Elephanta gestrandet, stößt der persische Astronom Meister Musa auf den Mathematiker und Kartografen Carsten Niebuhr, der im Dienste des dänischen Königs auf einer Arabien-Expedition die Wahrheit der biblischen Schriften erforschen soll. Doch die anderen Mitglieder der Gesandtschaft sind gestorben, Niebuhr selbst schwer erkrankt. Einen Tag und […]
Allzu menschlicher Tanz: Zehn Figuren in zehn Konstellationen, zehn Dialoge von zehn Liebespaaren – ohne Rücksicht auf die gesellschaftlichen Hierarchien und die moralischen Vorstellungen der Entstehungszeit über Ehe und Sexualität. Reigen ist das erfolgreichste Theaterstück des Österreichers Arthur Schnitzler. Die Uraufführung 1920 am Kleinen Schauspielhaus in Berlin löste einen der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts […]
Darwinismus in einer ostdeutschen Kleinstadt: Im „vorpommerschen Hinterland“ ist Inge Lohmark Biologielehrerin an einem Gymnasium. Zwölf Schüler:innen umfasst die von ihr geleitete Klasse – der letzte Abiturjahrgang, nach dem das Gymnasium schließen soll. Der streitbar-elitären Protagonistin ist das Anlass, über das Aussterben von Regionen und die Vererbbarkeit von Intelligenz nachzudenken. In beißend ironischem Ton behandelt […]
Kafkas berühmtester Text: Eines Morgens findet sich der Vertreter Gregor Samsa zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Vater, Mutter und Schwester sind darüber nicht glücklich. Irgendwie aber muss man sich mit der Situation arrangieren. Der rätselhafte erste Satz der Erzählung hat zahllose Interpretationen hervorgerufen. Trotz Kafkas Bitte an seinen Veleger, das Ungeziefer auf dem Titel nicht […]
Kreuzberger Nächte. West-Berlin 1989: Der Endzwanziger Frank Lehmann führt eine Slacker-Existenz in Kreuzberg, jobbt in einer Kneipe, trifft Freunde, trinkt. Der psychische Zusammenbruch seines guten Freundes, des Künstlers Karl, reißt ihn aus seiner wohligen Lethargie. Dem privaten Erwachen folgt der politische Umbruch – der Fall der Mauer – auf dem Fuß. In leicht lesbarer und […]
Lied über die Liebe zu Gott im Kreuzzug und zur geliebten Dame: Es ist die Zeit der Kreuzzüge. Minnesänger wie Albrecht von Johansdorf rufen in ihren Liedern zum Kreuzzug auf. Aber wie soll das gehen, wenn man als Ritter seiner angebeteten Dame zu Dienst verpflichtet ist? Albrecht versucht das Unmögliche: die Liebe zu Gott und […]
Wie aus Gerichtsakten Literatur wird: Auf Grundlage des Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963-1965) entstand dieses dokumentarische Drama, das die Taten der Nationalsozialisten und die Schicksale der Opfer der Shoah beleuchtet. Das „Oratorium in 11 Gesängen“ wurde 1965 an fünfzehn Theatern in der BRD und DDR sowie in London uraufgeführt. Seit den 1990er Jahren zählt das Stück zu […]
„Ein Nest von jungen Ratten“: Diese lakonische Schilderung einer Autopsie gehört zu den bekanntesten Werken des jungen Benn. Das Ophelia-Motiv der weiblichen Wasserleiche war im Expressionismus beliebt. Der studierte Arzt Gottfried Benn aber studiert die „schöne Jugend“ mit klinischem Blick. Expressionistische Lyrik ist ein häufiges Thema in Deutschlehrplänen; Benns „Schöne Jugend“ kann als Kontrast oder […]
Die Großstadt, das ungeordnete Wesen: In 105 Episoden erzählt der Roman aus dem Leben im Nachkriegsdeutschland. Wie die titelgebenden „Tauben im Gras“ irren die rund 30 Figuren durch eine deutsche Großstadt zu Beginn des Wirtschaftswunders. Tauben im Gras eignet sich für eine Unterrichtseinheit zur Nachkriegsliteratur oder zum multiperspektivischen Erzählen sowie für fächerverbindende Projekte mit dem […]
Ein Kuss in Auschwitz: Alex, Ratte und Paul sind 17 und beste Freunde. Aber dann übernimmt der Referendar Johnny die Klasse, Alex verliebt sich in ihn, und Ratte entdeckt, dass sie lesbisch ist. Auf der Klassenfahrt nach Polen eskalieren die Spannungen zwischen den Dreien. Aus Wut küsst Alex Paul mitten in Auschwitz, jemand fotografiert sie, […]
Sklaverei und Sklavenhandel spalten eine afrikanische Familie: Efia und Esi haben die gleiche Mutter, wissen aber nichts voneinander. Die eine wird die Frau eines englischen Sklavenhändlers, die andere wird als Sklavin nach Amerika verschleppt. Von Generation zu Generation prägen die Schicksale der beiden Frauen das Leben ihrer Nachfahren. Der Roman bietet sich für eine fächerverbindende […]
Aufwachsen in einer Sekte: Esther und Sulamith gehören zu den Zeugen Jehovas. Sie feiern keine Geburstage und kein Weihnachten, und sie dürfen keine Blutspenden erhalten. Ihre Freizeit verbringen sie im missionarischen „Straßendienst“ und bereiten sich auf das Weltende vor – bis die aufmüpfige Sulamith beschließt, aus der religiösen Sondergemeinschaft auszusteigen. Der Roman eignet sich durch […]
Brechts Lebensweisheiten: Die Sammlung von aphoristischer Kurzprosa versammelt hellsichtige Beobachtungen zu zwischenmenschlichen Verhaltensweisen, marxistisch inspirierte Kritik und charmante Gesellschaftsanalysen. Die zahlreichen kurzen Texte sind gut einzeln lesbar.
Was bedeutet Heimat? Stanišićs autobiographischer Roman erzählt von der Schwierigkeit, als Kriegsflüchtling in Deutschland anzukommen. Kurze Episoden behandeln die Familiengeschichte des Autors, die Schulzeit auf der Internationalen Gesamtschule Heidelberg, das Abhängen an der ARAL-Tankstelle und Besuche bei der Großmutter in Višegrad. Herkunft wurde mit dem Deutschen Buchpreis 2019 ausgezeichnet. Durch die episodische Erzählweise kann das […]
„Ihr Gauner, ihr Schrumpfgermanen!“ Vier namenlose Personen sprechen von der Bühne aus das Publikum an und beschimpfen es. Viele Schimpfwörter beziehen sich dabei auf die NS-Zeit: eine Abrechnung der Nachkriegsgeneration mit den alten Nazis.
Ein zentrales Werk der Trümmerliteratur: Nach mehrjähriger Kriegsgefangenschaft kehrt der ehemalige Unteroffizier Beckmann zurück nach Deutschland. Er ist traumatisiert von den Erlebnissen als Soldat, aber kommt in eine Welt, die die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs verdrängen will. Einen Ort in der Zivilgesellschaft kann Beckmann nicht finden. Ursprünglich als Drama geschrieben, wurde Draußen vor der Tür […]