Interpunktion
In Zeiten von Fastfood-Kommunikation via E-Mail, Social Media oder SMS wird die Interpunktion immer weniger beachtet. Um Sinn und Aussage klar zu formulieren, Fehldeutungen und Missverständnissen vorzubeugen und einen Lesefluss zuzulassen, ist die präzise Verwendung von Komma, Gedankenstrich oder Doppelpunkt jedoch wichtig. Sie strukturieren den Satz und sind für die Lesbarkeit von besonderer Bedeutung.
Beispiel Dazu zählt auch die Annahme im Rausch Einsichten und Ansichten des Subjekts und der Welt zu erlangen, die man als unzweifelhaft und absolut beschreiben kann.
Wenn das Komma vor der Erweiterung des Infinitivs mit zu fehlt, sind die Sinneinheiten unklar und man muss den Satz im Zweifel zweimal lesen. Ohne Komma könnte die Sinneinheit „die Annahme im Rausch“ sein, was sich allerdings dem restlichen Satz widersetzt. Erst beim zweiten Lesen erschließt sich die Sinneinheit der Erweiterung: „im Rausch Einsichten und Ansichten des Subjekts und der Welt zu erlangen“.
Aufgabenbeschreibung
Die folgenden Satzbeispiele enthalten stilistische Mängel oder Ungenauigkeiten (und sind alle aus Texten, die kurz vor der Publikation noch einmal lektoriert und hier teilweise verfremdet wurden). Im Eingabefeld können Sie sich ausprobieren und die Sätze nach Belieben umbauen. Tipp: Seien Sie bei schwierigen Fällen konsequent und formulieren Sie den gesamten Satz neu, statt nur einzelne Teile zu „reparieren".
Interpunktion Übung 1
Deutlich wird: eine ethische Fragestellung bzw. ein ethisches Dilemma antizipiert keine (schnellen) Lösungen! Und: Es gibt keine einfachen, eindeutigen Lösungen.
Eine ethische Fragestellung bzw. ein ethisches Dilemma lässt meist weder schnelle noch einfache oder eindeutige Lösungen zu.
Die Verwendung von Doppelpunkten sollte gut durchdacht sein. Nach einem Doppelpunkt folgt entweder eine Aufzählung, wörtliche Rede bzw. ein Zitat oder eine eigenständige Aussage, die sich aus dem vorhergehenden Teilsatz ergibt und somit als ein Ergebnis verstanden werden kann. Hier liest sich die Zeichensetzung eher wie gesprochene Sprache, was auch der Kürze der Sätze geschuldet sein kann. Diese könnten problemlos als eine inhaltliche Einheit verstanden werden. Auf Ausrufezeichen sollte in wissenschaftlichen Texten allgemein verzichtet werden, da diese Hervorhebung fast immer einen umgangssprachlichen Ton in den Text bringt. Wer überzeugen möchte, sollte lieber Argumente bringen und keine Ausrufezeichen als Mittel der Betonung einsetzen. Nebenbei: Ob hier das Verb „antizipieren“ (in der Bedeutung von vorwegnehmen) treffend ist, bleibt zweifelhaft, daher die vorgeschlagene Änderung.