Wortstellung

Variabilität im Satzbau vermeidet Monotonie. Besonders die Verben, von denen oft die restliche Gestaltung des Satzes abhängt, liefern einen Schlüssel, anregende Texte zu verfassen. LINKZu lange und verschachtelte Sätze sowie Sperrungen sollten allerdings vermieden werden. Ein intuitiver Satzbau, der recht nah am gesprochenen Wort ist, trägt zu einer guten Lesbarkeit bei.

Beispiel

Das Haus habe ich mir angeschaut legt eine vielleicht unabsichtliche Betonung auf „das Haus“. Einfacher und besser ist in diesem Fall: „Ich habe mir das Haus angeschaut“, was der klassischen Wortstellung Subjekt, Prädikat, Objekt folgt.

Wer seine eigenen Texte laut liest, bemerkt schneller, wenn die Schriftform zu umständlichen Wortabfolgen führt. Meist reichen einfache Umstellungen, einen Satz lesbarer zu gestalten.

Aufgabenbeschreibung

Die folgenden Satzbeispiele enthalten stilistische Mängel oder Ungenauigkeiten (und sind alle aus Texten, die kurz vor der Publikation noch einmal lektoriert und hier teilweise verfremdet wurden). Im Eingabefeld können Sie sich ausprobieren und die Sätze nach Belieben umbauen. Tipp: Seien Sie bei schwierigen Fällen konsequent und formulieren Sie den gesamten Satz neu, statt nur einzelne Teile zu „reparieren".

Wortstellung Übung 1

Dabei gilt, dass das vorangige Werkzeug von Argumentation und Darstellung die Sprache ist.

Ihre Lösung

Vorschlag 1

Dabei gilt, dass Sprache das vorangige Werkzeug von Argumentation und Darstellung ist.

Vorschlag 2

Sprache ist das vorranige Werkzeug von Argumentation und Darstellung.

Erläuterung

Die Vorschläge brechen die Nominalkette (Werkzeug, Argumentation, Darstellung) zwar nicht auf, folgen aber im Satzbau eher der üblichen (unmarkierten) Subjekt-Objekt-Abfolge. Das Objekt nach vorn zu holen (bzw. das Satzsubjekt ans Ende zu schieben), setzt eine andere, häufig unabsichtliche Betonung, kann aber auch den Leseprozess verlangsamen.

Aufgabenbeschreibung

Die folgenden Satzbeispiele enthalten stilistische Mängel oder Ungenauigkeiten (und sind alle aus Texten, die kurz vor der Publikation noch einmal lektoriert und hier teilweise verfremdet wurden). Im Eingabefeld können Sie sich ausprobieren und die Sätze nach Belieben umbauen. Tipp: Seien Sie bei schwierigen Fällen konsequent und formulieren Sie den gesamten Satz neu, statt nur einzelne Teile zu „reparieren".

Wortstellung Übung 2

Eine wesentliche Frage, die Müller in diesem Zusammenhang stellt, ist jene nach der Reihenfolge der Entwicklung der Teile des Regierungssystems.

Ihre Lösung

Vorschlag 1

Müller stellt hier die wesentliche Frage, in welcher Reihenfolge sich die einzelnen Teile des Regierungssystems entwickeln.

Vorschlag 2

Eine wesentliche Frage, die Müller in diesem Zusammenhang stellt, ist danach, in welcher Reihenfolge sich die einzelnen Teile des Regierungssystems entwickeln.

Vorschlag 3

Müller stellt hier die wesentliche Frage: In welcher Reihenfolge entwickeln sich die Teile des Regierungssystems?

Erläuterung

Der Satz ist aufgrund der Wortstellung zerrissen und schwer lesbar. „Es ist die Frage, die Müller stellt" statt „Müller stellt die Frage". Subjekt (Müller), Prädikat (stellt) und Objekt (die Frage) können ohne Weiteres in ihrer intuitiven Reihenfolge bleiben, was dem Satz gut tut und seine eigentliche Aussage hervorholt. Ebenfalls entzerrt wird die Passage: „der Reihenfolge der Entwicklung der Teile". Aktivischer ist es, „entwickeln" als Verb zu verbauen.

Aufgabenbeschreibung

Die folgenden Satzbeispiele enthalten stilistische Mängel oder Ungenauigkeiten (und sind alle aus Texten, die kurz vor der Publikation noch einmal lektoriert und hier teilweise verfremdet wurden). Im Eingabefeld können Sie sich ausprobieren und die Sätze nach Belieben umbauen. Tipp: Seien Sie bei schwierigen Fällen konsequent und formulieren Sie den gesamten Satz neu, statt nur einzelne Teile zu „reparieren".

Wortstellung Übung 3

In München stand R. in engem Kontakt mit Ministerin M., deren Berater in Fragen der Psychiatrie er viele Jahre blieb.

Ihre Lösung

Vorschlag 1

In München stand R. in engem Kontakt mit Ministerin M. und blieb für viele Jahre ihr Berater in Fragen der Psychiatrie.

Erläuterung

Das Prädikat am Ende (blieb) verkompliziert den Satz unnötig. Zudem steht im zweiten Teilsatz das Satzsubjekt (er) nach dem Objekt (deren Berater), was nicht intuitiv ist.