Negationen
Negationen sind zweifellos ein unerlässliches Mittel, um in wissenschaftlichen Texten eine Argumentation aufzubauen. (Und schon haben wir mit -los und un- den Zweifel an erlässlichen Mitteln negiert.) Selbst mit der berühmten doppelten Negation können ganz spezifische Aussagen getroffen und abgegrenzt werden. Allerdings sind diese Stilmittel verführerisch, weil sie längere, kompliziert klingende – also vermeintlich wissenschaftliche – Sätze ermöglichen und vorsichtige, defensive Aussagen erlauben. Auch hier gilt: Präzise angewendet und gut gestreut ist halb gewonnen.
Aufgabenbeschreibung
Die folgenden Satzbeispiele enthalten stilistische Mängel oder Ungenauigkeiten (und sind alle aus Texten, die kurz vor der Publikation noch einmal lektoriert und hier teilweise verfremdet wurden). Im Eingabefeld können Sie sich ausprobieren und die Sätze nach Belieben umbauen. Tipp: Seien Sie bei schwierigen Fällen konsequent und formulieren Sie den gesamten Satz neu, statt nur einzelne Teile zu „reparieren".
Negationen Übung 1
Ich meine, dass man nicht nachdrücklich genug betonen kann, dass dies nicht bedeutet, dass die Kommunikationsgemeinschaft trotz dessen nicht irrtumsanfällig ist.
Meiner Ansicht nach muss betont werden, dass dies [die Argumentation des vorangegangen Textabschnitts] die Irrtumsanfälligkeit der Kommunikationsgemeinschaft nicht ausschließt.
Dies schließt jedoch die Irrtumsanfälligkeit der Kommunikationsgemeinschaft keinesfalls aus.
Die Kommunikationsgemeinschaft bleibt trotz allem irrtumsanfällig.
Negationen können die eigene Position abschwächen, Standpunkte weniger scharf wirken lassen, die Möglichkeit einräumen, dass es auch andere Erklärungen geben könnte. Zu sehr sollte man jedoch nicht auf diese Wirkungen vertrauen – vor allem, wenn sie zu häufig eingesetzt werden und sich gegenseitig aufheben. Zudem sind Meinungen meist wenig wissenschaftlich. Sie gehören dem Bereich der Alltagskommunikation an und werden im Wissenschaftsbetrieb oft belächelt. Ansichten, Perspektiven etc. sind weniger anfällig. Im Beispielsatz ist die Formulierung „trotz dessen“ falsch. Korrekt ist „trotzdem“. Da dieses Wort wiederum oft stilistisch unschön ist, wurde hier ein „trotz allem“ (Vorschlag 3) eingesetzt.
Aufgabenbeschreibung
Die folgenden Satzbeispiele enthalten stilistische Mängel oder Ungenauigkeiten (und sind alle aus Texten, die kurz vor der Publikation noch einmal lektoriert und hier teilweise verfremdet wurden). Im Eingabefeld können Sie sich ausprobieren und die Sätze nach Belieben umbauen. Tipp: Seien Sie bei schwierigen Fällen konsequent und formulieren Sie den gesamten Satz neu, statt nur einzelne Teile zu „reparieren".
Negationen Übung 2
Zudem können hier weniger oft genutzte Funktionen eingeordnet werden.
Zudem können hier seltener genutzte Funktionen eingeordnet werden.
Zudem können hier selten genutzte Funktionen eingeordnet werden.
"Weniger oft" ist eine unnötige Negation, die besser mit "seltener" übersetzt werden sollte. Ob der Komparativ "seltener" wirklich sinnvoll ist, klärt nur ein Blick auf den Kontext.