Fragebogen als ein Instrument der Datenerhebung kommen vor allem in hypothesenprüfenden (quantitativen) Untersuchungen zum Einsatz. Es handelt sich eigentlich um ein standardisiertes Interview oder eine standardisierte Befragung.

Ziel dieser Fragebogen ist, die Befragung maximal unabhängig von für die Untersuchung irrelevanten Faktoren zu halten. Sonst kann nicht sichergestellt werden, ob unterschiedliche Antworten auf tatsächliche Unterschiede im untersuchten Merkmal oder auf Unterschiede in der Befragungssituation zurückzuführen sind. Ist die Standardisierung hoch wie bei einer Befragung mit einem gut konstruierten Fragebogen (vgl. Gütekriterien), werden die Antworten der Befragten vergleichbar und erlauben bei ausreichender Stichprobengröße auf Basis statistischer Verfahren einen Schluss auf die Gesamtpopulation.

Wichtig bei standardisierten Befragungen

• Keine Einflussnahme durch den Interviewer/die Interviewerin – sei es durch zusätzliche Hinweise, unterschiedliche Anmoderationen oder sonstige Informationen, die das Antwortverhalten der Befragten beeinflussen können
• Allgemeinverständliche Sprache, die möglichst wenig Interpretationsspielraum lässt, sodass alle Befragten die Fragen und Antwortvorgaben gleich verstehen
• Gleiche Formulierungen für Fragen und Antwortvorgaben, gleiche Reihenfolge für alle Befragten, um Reihenfolgeeffekte zu vermeiden
• Befragung stets in der gleichen Form, also mündlich oder schriftlich, face-to-face, telefonisch oder online

Sinnvoll für …

Ein Fragebogen eignet sich immer dann, wenn der Untersuchungsgegenstand im Vorfeld theoretisch modelliert und plausibel operationalisiert werden konnte. Er ist daher nicht für sondierende oder erkundende Untersuchungen geeignet. Ob beispielsweise Handlungswissen mit einem standardisierten Fragebogen adäquat erfasst werden kann, ist zu bezweifeln. Hier würden sich eher Beobachtungen oder nichtstandardisierte Befragungen anbieten.