Veröffentlichungsjahr: Vor 1945
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Nach oben buckeln, nach unten treten: Diederich Heßling, die Hauptfigur des Romans, ist ein obrigkeitshöriger Mitläufer im Deutschen Kaiserreich, der sich zum Tyrannen auswächst und mit Vorliebe Schwächere unterdrückt. So wie er sind viele – zu viele, der Weg in den Ersten Weltkrieg daher unvermeidlich. Anhand des Buches lassen sich Parallelen zu aktuellen Entwicklungen in […]
Rache- und Ausbruchsphantasie in Form einer Ballade: In vier Strophen erzählt das Dienstmädchen Jenny von ihrem ärmlichen Dasein in einem Hotel und wie ihr Umfeld sie täglich ausbeutet. Sie träumt von dem Moment, in dem ihre wahre Identität bekannt wird. In ihrer rachelustigen Vorstellung legt ein Piratenschiff im Hafen an, um die Stadt anzugreifen, und […]
Kritischer Medienkonsum zu Zeiten der Weimarer Republik: Das Ich des Gedichts schaut mit einem prüfenden Blick auf das wechselseitige Verhältnis von Kulturbetrieb und Publikum. Dabei werden die Oberflächlichkeit unterschiedlicher Medien und das Rezeptionsverhalten der Menschen scharf angegriffen. Das Gedicht eignet sich aufgrund seiner überraschenden Aktualität für eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Medienkonsum. Zudem bietet sich […]
Oh schöne neue Welt! Prospero, der gestürzte Herzog von Mailand, strandet mit seiner Tochter Miranda auf einer magischen Insel mit Geistern und anderen fabelhaften Wesen. In dieser surrealen Welt rettet Prospero den Luftgeist Ariel, der ihm fortan mit seinen übernatürlichen Kräften behilflich ist. Als Prosperos Bruder mit der Flotte des Königs an der Insel vorbeisegelt, […]
Minnsang aus Frauenperspektive: Die vom Minnesänger angebetete Dame wägt in einem Selbstgespräch ab, ob sie sich an die Regeln der Gesellschaft halten oder der Sehnsucht nach ihrem Geliebten nachgeben soll. Obwohl der Geliebte makellos ist, wäre eine Beziehung mit ihm illegitim. Wird sie sich dennoch für ihn entscheiden? Minnesang erzählt nur von erfolglosen, klagenden Männern? […]
Bildgedicht der bekanntesten Barockdichterin: In der Form des Kreuzes beschreibt das Gedicht den gekreuzigten Jesus. Die Verfasserin Catharina Regina von Greiffenberg ist die wichtigste weibliche Stimme der deutschen Barockdichtung. Ihre Texte in der Tradition der Mystik zeichnen sich durch ein besonders überschwängliches, metaphernreiches und oft sehr persönliches Gotteslob aus. Im Rahmen einer stärkeren Berücksichtigung weiblicher […]
Ein Weihnachtsgedicht über den kalten Wind. Das Christkind liegt nackt in der Krippe und friert. Deshalb fordert das Gedicht den scharfen Winterwind auf, seine Schwingen lieber über dem wilden Meer zu zerschlagen. Statt dessen sollen lieber Ochs und Esel das Kind mit ihrem süßen Atem wärmen. Friedrich Spee von Langenfeld war Jesuit, Dichter und Barockmystiker. […]
Verkehrte Welt im Theater: Sieben Frauen werden in einen Pflug (Egge) gespannt. Der Grund scheint absurd. Sie sollen erklären, warum sie noch keinen Ehemann gefunden haben. In ihren Reden stellt sich jedoch heraus, dass nicht sie, sondern die Männer schuld an ihrem Zustand sind.
Minnelied über eine gemeinsame Nacht und die morgendliche Trennung: Endlich ist der werbende Sänger glücklich. Seine angebetete Dame hat ihn erhört. Sie können die Nacht zusammen verbringen und schwelgen im Glück. Aber auf die Freude folgt das Leid. Am Morgen müssen sich die beiden trennen, bleiben im Herzen aber für immer vereint.
Allzu menschlicher Tanz: Zehn Figuren in zehn Konstellationen, zehn Dialoge von zehn Liebespaaren – ohne Rücksicht auf die gesellschaftlichen Hierarchien und die moralischen Vorstellungen der Entstehungszeit über Ehe und Sexualität. Reigen ist das erfolgreichste Theaterstück des Österreichers Arthur Schnitzler. Die Uraufführung 1920 am Kleinen Schauspielhaus in Berlin löste einen der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts […]
Mehr Winter denn Märchen: Heinrich Heines „versifizierte Reisebilder“ schildern ein von Zensur und geistiger Lähmung gefangenes Deutschland. Der beißende Spott über die deutschen Zustände im Vormärz gibt lebendige Einblicke in die Epoche. Deutschland. Ein Wintermärchen eignet sich für fächerübergreifende Projekte mit dem Geschichts- und Politikunterricht sowie für Diskussionen über Nationalismus, Herkunft und Identität. Anhand der […]
Kafkas berühmtester Text: Eines Morgens findet sich der Vertreter Gregor Samsa zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Vater, Mutter und Schwester sind darüber nicht glücklich. Irgendwie aber muss man sich mit der Situation arrangieren. Der rätselhafte erste Satz der Erzählung hat zahllose Interpretationen hervorgerufen. Trotz Kafkas Bitte an seinen Veleger, das Ungeziefer auf dem Titel nicht […]
Eine nordfriesische Sage zwischen poetischem Realismus und Fantastik: In einer Zeitschriftenmappe liest der Erzähler die Geschichte einer stürmischen Nacht, in der ein Reisender Zuflucht in einem Gasthof sucht und dort die Sage vom Schimmelreiter Hauke Haien erzählt bekommt. Darin erweist sich Haien, der begabte Sohn eines Kleinbauern, als Mann der Tat und des Fortschritts, der […]
Lied über die Liebe zu Gott im Kreuzzug und zur geliebten Dame: Es ist die Zeit der Kreuzzüge. Minnesänger wie Albrecht von Johansdorf rufen in ihren Liedern zum Kreuzzug auf. Aber wie soll das gehen, wenn man als Ritter seiner angebeteten Dame zu Dienst verpflichtet ist? Albrecht versucht das Unmögliche: die Liebe zu Gott und […]
Sangspruch über die Frage wer Herr im Hause ist: Adam und Eva haben ein Problem. Adam lässt sich von Eva sagen, was er tun und lassen darf. Hier hört der Spaß für das gesellschaftliche Umfeld auf und sie beginnen, schlecht über Adam zu reden. Wenn er sein gesellschaftliches Ansehen retten will, muss er sich wie […]
Lyrik über das Künstlerdasein im Mittelalter: Bruder Wernher beklagt, dass ihm oftmals die Entlohnung für seine vorgetragenen Lieder verwehrt wird. Als Grund nennt er die sogenannten „Ohrenbläser“. Gemeint sind Kleriker, die am Hof über den Sänger spotten und auf den Gönner Einfluss nehmen. Bruder Wernher appelliert an die Herren, dass sie lieber nicht auf das […]
Politische Lyrik, die den König lobt und ermahnt: Bruder Wernher dichtet für den König zwar ein gefälliges Loblied, er knüpft den Lobpreis aber an Bedingungen. Wenn der König weiterhin auf dem Glücksrad oben sitzen möchte, soll er sich auch um die Armen kümmern. Droht der Dichter hier implizit dem König? Politische Lyrik bedeutet auch Einflussnahme […]
Kurzgeschichte über Ehebruch und mittelalterliche Gesellschaftsordnungen: Ein Knecht bemerkt den Ehebruch der Bauersfrau. Weil er in der Ordnung unter den Bauern steht, darf er die Bauersfrau nicht anklagen. Er nutzt deshalb einen Trick: Der Knecht erzählt dem Bauern eine Parabel. Daraufhin erkennt der Bauer selbst, dass er betrogen wird. Die Verserzählungen (Mären) des Strickers verhandeln […]