Durchführung der Analyse

Für kleine Befragungen lassen sich einzelne Analysen (z. B. die Berechnung arithmetischer Mittelwerte, von Varianzen und Korrelationen) mit einem Taschenrechner durchführen. Je größer die Datenmenge und je komplexer die Analyse, desto eher sollte man auf eine Analysesoftware zurückgreifen.

Der Datensatz
Um die Daten analysieren zu können, wird zunächst ein Datensatz (bzw. eine Datenmatrix) erstellt. Dazu werden die erhobenen Daten in eine Tabelle eingetragen. Jede Untersuchungseinheit (etwa befragte Person oder untersuchter Fall) erhält eine eigene Zeile. Jede erhobene Variable (also eine Frage im Fragebogen oder ein gemessenes Merkmal) erhält eine eigene Spalte im Datensatz.
Um einen Datensatz zu erstellen, müssen nicht-numerische Antworten codiert, d. h. in numerische Werte umgewandelt werden. Dazu wird ein Codierschema bzw. Codebuch erstellt. Darin werden die Ausprägungen ordinaler und nominaler Variablen (z. B. Antwortmöglichkeiten einer 4-stufigen Rating-Skala) einer numerischen Codierung (z. B. stimme zu = 2, stimme eher zu = 1, stimme eher nicht zu = -1 und stimme nicht zu =-2) zugeordnet. Für Variablen mit genau zwei Ausprägungen (z. B. Dummy-Variablen) bietet es sich an, diese als 0 (trifft nicht zu) und 1 (trifft zu) zu codieren. Im Gegensatz dazu werden die Ausprägungen von metrischen Variablen (z. B. Größe) einfach als Zahl in den Datensatz übernommen (etwa 1,69 für 1,69 Meter). Die Codierung sollte so einfach wie möglich gehalten werden und für die Dateneingabe leicht zu merken sein. Ein Sonderfall sind fehlende unleserliche Antworten. Diese erhalten einen spezifischen Fehlercode (z. B. fehlende Altersangabe = 99999). Dadurch bleibt keine Zelle des Datensatzes leer.

Software
Für einfache Berechnungen und Grafiken können Excel oder ähnliche Tabellenkalkulationsprogramme verwendet werden. Für komplexe inferenzstatistische oder multivariate Analysen sollte man hingegen auf statistische Analyseprogramme zurückgreifen. Zu den bekanntesten und am häufigsten verwendeten Programmen zählen SPSS, Stata und R (Open-Source). In der Regel haben diese Programme ein relativ leicht zu handhabendes User-Interface mit Drop-down-Menüs. Im Hintergrund laufen die Analysen syntaxbasiert ab. Die Syntax kann mit einer Programmierung in einer eigenen Sprache verglichen werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, nach einer Analyse die Syntax in einer Datei abzuspeichern, da mit Hilfe dieser Syntax eine Analyse schnell reproduziert werden kann.

 


Literatur zur Software
  • SPSS: Raab-Steiner, Elisabeth; Benesch, Michael (2018): Der Fragebogen: Von der Forschungsidee zur SPSS-Auswertung. Wien: facultas, Kapitel 7 und 8.
  • STATA: Kohler, Ulrich; Kreuter, Frauke (2016): Datenanalyse mit Stata. Allgemeine Konzepte der Datenanalyse und ihre praktische Anwendung, 5. Aufl. Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg.