Faktoranalyse

Faktoranalyse

Die Faktoranalyse wird oft eingesetzt, um Einstellungen zu messen, die nicht direkt abfragbar sind. Würde man Personen beispielsweise fragen, wie stark sexistisch ihr Denken geprägt ist, wären die Antworten nicht zuverlässig. Deshalb werden in einer sogenannten Itembatterie die Zustimmungsraten zu unterschiedlichen Aussagen abgefragt, die spezifische Arten von Sexismus behandeln. Anschließend wird analysiert, welches Muster diese Antworten verbindet. Dieses Muster (auch: latentes Konstrukt) wird in der Faktoranalyse berechnet. Die vielen in der Itembatterie gemessenen Variablen werden dabei auf wenige voneinander möglichst unabhängige Faktoren reduziert. Das latente Konstrukt „Sexistische Einstellung“ kann dann mit Hilfe der aus den Daten berechneten Faktoren näher beschrieben und interpretiert werden.

Eine Faktoranalyse wird selten als eigenständige Untersuchung durchgeführt. Häufig werden Faktoren berechnet, um einen oder mehrere der Faktoren in weiterführenden Analysen (z. B in einer Regression) zu verwenden.

Hinweis: Um sicherzugehen, dass die berechneten Faktoren tatsächlich das zu messende Konstrukt erfassen, sollten Itembattieren verwendet werden, die bereits in anderen Untersuchungen getestet wurden. Soll in einer eigenen Umfrage ein Einstellungsmuster gemessen werden, kann beispielsweise in der Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS) nach einer geeigneten Batterie gesucht werden.