Am 25. November hält Cécile Leblanc von der Université Sorbonne-Nouvelle einen Gastvortrag zum Thema „Marcel Proust, Giacomo Puccini et Gustave Dreyfus : un salon français atypique à la Belle Époque et ses répercussions dans À la recherche du temps perdu.“
Anlässlich des hundertsten Jahrestages von Puccinis Tod am 29. November 1924 untersucht dieser Vortrag Puccinis soziale Netzwerke in Frankreich und insbesondere den Salon des großen Sammlers und Mäzens Gustave Dreyfus, einer Figur der Pariser Intelligenzia, die von Marcel Proust und Massenet, aber auch von einer Reihe von Malern besucht wurde. Verschiedene Dokumente werden die Intimität zwischen Puccini und den Dreyfus‘ in einer Zeit enthüllen, in der sich die Gesellschaft vor allem mit Wagner befasste. Der Salon von Gustave Dreyfus, den Proust und Reynaldo Hahn besuchten, zeichnete sich dadurch aus, dass er sich am Rande des axiologischen Systems der Mondänität zu Beginn des Jahrhunderts in Paris bewegte und sich eher zur italienischen als zur deutschen Kultur hinwandte. Marcel Proust, der mit den Dreyfus‘ verkehrte, ohne ihren Geschmack zu teilen, und die Überlegenheit der deutschen Musik betonen wollte, verlieh den Frauen in La Recherche eine Vorliebe für die italienische „Romanze“, die der Erzähler ablehnte, für den Puccini und der Verismus schon in den Prätexten des Romans „schlechten Geschmack und Bourgeoisie“ darstellten. Diese geschlechtsspezifische Perspektive des Wettbewerbs zwischen italienischer und deutscher Musik steht im Zentrum von Prousts Werk, wie sie es auch in den Pariser Musiksalons war, insbesondere in dem des faszinierenden und verkannten Sammlers Gustave Dreyfus.
Cécile Leblanc ist Universitätsprofessorin an der Université Paris III Sorbonne-Nouvelle.
Der Vortrag findet am Montag, dem 25. November 2024 um 15.15 Uhr im Hörsaalgebäude der Universität Leipzig in Hörsaal 20 statt.
Eros und Tod werden schon vom ersten Band des Proust’schen Romanwerks an geradezu leitmotivartig repetiert, variiert und transformiert und stehen häufig im Dienst von Sakralisierung und Profanation. Das als Hommage an den 100. Todestag von Marcel Proust ausgerichtete Kolloquium untersucht die narrative Modellierung von Eros und Tod in der „Recherche“ im Zusammenhang von Heiligung und Entheiligung. Die Pervertierung der Photographie des toten Vaters in der Montjouvain-Szene, die Verschenkung des Mobiliars der verstorbenen Tante Léonie an ein Bordell stehen dabei ebenso im Fokus wie die Auferstehung der Albertine in einem Gemälde von Carpaccio, der Tod Bergottes im Kontext der Malerei Vermeers und die spektakuläre Inszenierung des Todes der Großmutter.
Alessandro
Zuppardo gibt eine Einführung in italienischer Sprache zur Bedeutung der
Musik in Viscontis Film „Morte a Venezia“ und hält einen Vortrag in
italienischer Sprache zur Rolle der Musik im Werk Marcel Prousts.
Prof. Hufnagel hält einen Vortrag zur Bedeutung Venedigs als zentralem literarischen Motiv im Zeichen von Eros und Tod.
Prof. Leblanc spricht über die Bedeutung der Oper „Orfeo und Euridice“ als Bezugspunkt für die Modellierung der Leitmotive Eros und Tod bei Proust.
Eine Zusammenarbeit des Centro interdisciplinare di Cultura italiana, des Instituts für Romanistik der Universität Leipzig, des italienischen Kulturinstituts Berlin, des Frankreichzentrums, des Institut français Leipzig und der Schaubühne Lindenfels Leipzig.
11.-12.11.2022 Colloquio: L’eros e la morte nell’opera di Marcel Proust
Eros e morte ricorrono, variano e si trasformano come leitmotiv fin dal primo volume dei romanzi di Proust e sono spesso al servizio della sacralizzazione e della profanazione. Il colloquio, organizzato in omaggio al centenario della morte di Marcel Proust, esamina la modellazione narrativa dell’eros e della morte nella Recherche nel contesto della santificazione e della desacralizzazione. La perversione della fotografia del padre morto nella scena di Montjouvain, la cessione dei mobili della defunta zia Léonie a un bordello sono al centro dell’attenzione tanto quanto la resurrezione di Albertine in un dipinto di Carpaccio, la morte di Bergotte nel contesto del quadro di Vermeer e la spettacolare messa in scena della morte della nonna.
Alessandro Zuppardo farà un’introduzione in italiano sul significato della musica nel film di Visconti „Morte a Venezia“ e terrà una conferenza in italiano sul ruolo della musica nell’opera di Marcel Proust.
Il Prof. Hufnagel terrà una conferenza sul significato di Venezia come motivo letterario centrale sotto il segno dell’eros e della morte.
Il Prof. Leblanc parla del significato dell’opera „Orfeo ed Euridice“ come punto di riferimento per modellare i leitmotiv dell’eros e della morte nell’opera di Proust.
Evento del Centro interdisciplinare di Cultura italiana in collaborazione con l’Istituto di Romanistica dell’Università di Lipsia, l’Istituto Italiano di Cultura di Berlino, il Frankreichzentrum, l’Institut français Leipzig e la Schaubühne Lindenfels Leipzig.
Am 09. November 2021 veranstalten wir eine Vortragsreihe mit Prof. Dr. Hans Felten in der Universität Leipzig.
Der erste Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema „Fraktale Mythendiskurse oder Reisen in die Welt des Eros bei Marcel Proust“ und findet um 17 Uhr im Raum S 223 im Neuen Seminargebäude statt.
Um 19 Uhr folgt der Vortrag zum Thema „Crociata und Crociera. Zu Torquato Tassos ,Gerusalemme liberata´“ im Raum 225 im Neuen Seminargebäude.
Es gilt die 3G-Regel. Wir bitten Euch, im Krankheitsfall und bei Covid-19-Symptomen auf einen Besuch bei uns zu verzichten.