Tanja Schwan (Universität Leipzig)

Triumph des Eros? Eros des Triumphs? Affekt und Dauer bei Da Ponte/Mozart

Liest man Così fan tutte von ihrem Ende her, so stellt sich Triumph im Modus der Katastrophe ein. Das lieto fine verspricht „bella calma“, wo die amourösen Überkreuzspiele zweier Paare im Wortsinne ent‑stellt und bloßgestellt sind. Es triumphiert die falsche Liebe, der verstellte Eros – freilich mit Miss­tönen. Die Katastrophe des Triumphs wiederholt sich unter umgekehrten Vorzeichen im Don Giovanni, wo der Protagonist bis zuletzt den Exzess zelebriert und es ihn in scheinbar andauerndem Aufschub über Grenzen hinweg treibt. Beide Male kollidiert die Flüchtigkeit des Affekts mit den Ansprüchen auf Dauer, auf seine Stillstellung in Permanenz. Die Konsequenzen daraus gilt es im Vortrag auszuführen.