27. Januar 2025: Buchvorstellung „Il comunismo in una regione sola? Prospettive di storia del Pci in Emilia-Romagna“

Am Montag, dem 27. Januar stellen Prof. Dr. Paolo Capuzzo (Bologna), Dr. Teresa Malice (Bielefeld), Prof. Dr. Thomas Kroll (Jena) und Dr. Claudia Gatzka (Freiburg) das Buch 27. Januar 2025: Buchvorstellung „Il comunismo in una regione sola? Prospettive di storia del Pci in Emilia-Romagna“ vor. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Lehrveranstaltung der Italiainstik von Prof. Dr. Felten statt und wird sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch gehalten.

Obwohl die kommunistische Erfahrung in der Emilia-Romagna in der italienischen und ausländischen wissenschaftlichen Literatur als relevant angesehen wird, ist sie bisher nicht Gegenstand eingehender Studien gewesen. Während Stereotypen über die „rote Region“ und das „Modell Emilia-Romagna“ weit verbreitet sind, fehlt ein umfassender Versuch der Historisierung. Anlässlich des hundertsten Jahrestages der Gründung der Kommunistischen Partei will der vorliegende Band diese Lücke schließen, indem er einige Schlüsselthemen der Geschichte der Kommunistischen Partei Italiens in der Emilia-Romagna herausarbeitet und Interpretationslinien liefert, die das gesamte zwanzigste Jahrhundert umfassen. Ziel ist es, die Verflechtung individueller und kollektiver Wege, die Dialektik zwischen verschiedenen politischen und institutionellen Handlungsräumen (lokal, regional, national, transnational), die Kontinuitäts- und Bruchlinien in der Geschichte der Region und des emilianischen Kommunismus wiederherzustellen. Die Autoren dieser in vielerlei Hinsicht innovativen Untersuchung stützten sich auf dokumentarische Nachforschungen in den lokalen und nationalen Archiven der PCI, im zentralen Staatsarchiv, in den Archiven der EU in Fiesole, der Komintern in Moskau und anderen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

30. Januar 2025: Internationaler Workshop „Napoli transmediale“

Am 30. Januar 2025 findet von 10.00 bis 18.00 Uhr im Neuen Seminargebäude, Seminarraum 202 der Universität Leipzig (Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig) der internationale Workshop „Napoli transmediale“ statt.

Napoli, immenso palinsesto poroso, lascia trasparire sempre e ovunque le tracce delle culture greca, romana e cristiana che si sovrappongono e intrecciano nella sua storia. Coacervo transmediale di immaginari culturali, che si nutre dell’immaginario cristiano e pagano, Napoli viene costantemente raccontata e rimessa in scena in quasi tutti i media: nella pittura, nella letteratura, nel teatro, nella fotografia e nel cinema e, non da ultimo, nell’attuale serie di post-tv.
Il corpus delle diverse messe in scena della città spazia dai paesaggi urbani del Settecento, allestiti per il viaggiatore colto, alle topografie cinematografiche di Napoli come “città del miracolo” di De Sica e Rossellini, fino alle più recenti messe in scena cinematografiche e televisive di Gomorra e Paranza dei Bambini di Saviano e Partenope di Sorrentino.
Napoli dispone di un arsenale quasi inesauribile di miti e icone che si carica costantemente di nuove energie culturali provenienti dai nuovi e più recenti media. In questa città si fondono miti antichi e moderni.
Il convegno internazionale transdisciplinare “Napoli transmediale” è dedicato agli aspetti antropologici e storico-culturali della “città del miracolo” e alle sue tradizioni e attualizzazioni cinematografiche, teatrali e storico-musicali.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Istituto Italiano di Cultura di Berlino.

20.01.2025: Gastvortrag zum Thema „NS-Täter in Italien“

Am Montag, den 20. Januar 2025 hält Milan Spindler im Rahmen der Lehrveranstaltung von Prof. Felten einen Gastvortrag zum Thema „NS-Täter in Italien“.Der Vortrag findet um 13.15 Uhr im Hörsaalgebäude, Hörsaal 20 (Uni Leipzig) statt.

Die deutsche Besatzung Italiens zwischen 1943 und 1945 forderte das Leben von bis zu 70.000 Italienerinnen und Italienern, darunter mehr als 10.000 Zivilpersonen, die von deutschen Truppen bei Massakern und Massenhinrichtungen getötet wurden. Die Bundesrepublik Deutschland trägt die Verantwortung, das Gedenken an diese Verbrechen zu bewahren und über die Täterbiografien aufzuklären. Das Projekt stärkt in Deutschland und Italien das Bewusstsein für diese Verbrechen, unterstützt Nachkommen bei der Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte und bietet differenzierte Informationen über Opfer und Täter. Der Deutsch-Italienische Zukunftsfonds des Auswärtigen Amtes fördert die Entwicklung von Bildungsmaterialien sowie eine multimediale Plattform, die das aufbereitete Wissen zugänglich macht und den Austausch zwischen beiden Ländern fördert. Im Zuge des Vortrags wird wir das Projekt und die zentrale Website vorgestellt sowie Themen wie Täterforschung, Kollektivprofile, Kriegsverbrechen und deren Rekonstruktion anhand von Ego-Dokumenten diskutiert.

13.01.2025: Gastvortrag „Girlhood in Venedig: Madonnas „Like a Virgin“ (1984) und Kurtisanen im Cinquecento-Madrigal“

Am Montag, den 13. Januar 2025 hält Dr. Sebastian M. Richter im Rahmen der Lehrveranstaltung von Prof. Felten einen Gastvortrag zum Thema „Girlhood in Venedig: Madonnas „Like a Virgin“ (1984) und Kurtisanen im Cinquecento-Madrigal“.
Der Vortrag findet um 13.15 Uhr im Hörsaalgebäude, Hörsaal 20 (Uni Leipzig) statt.

Die Handelsstadt Venedig galt bereits im Cinquecento als Ort der (käuflichen) Liebe, der insbesondere von Touristen beschrieben wurde, bei denen die zahlreichen Kurtisanen im Stadtbild Aufmerksamkeit auf sich zogen. Beispielsweise verzeichnet der satirisch gemeinte Catalogo de tutte le principali et più honorate cortigiane di Venetia […] (Venedig, 1566) über 200 venezianische Kurtisanen. In der Literatur adressierte man die Frauen und man nutzte musikalische Formen wie das Madrigal, um sie zu besingen.


In meinem Vortrag gehe ich musikalischen Huldigungen für Kurtisanen nach und setze vor einem breiteren kulturellen Panorama einen Popsong mit Madrigalen aus dem Cinquecento in Beziehung zueinander: Im Jahr 1984 erschien Madonnas Musikvideo zum Song „Like a Virgin“ (1984). Madonna verkörpert hierin eine US-amerikanische Touristin, die vom East River in New York aus eine Reise nach Venedig antritt. Ihre Liebeserfahrung in der Serenissima vermittelt Darstellungen von „girlhood“, die in den 1990er Jahren bei Popmusikerinnen populär wurden. Das Konzept steht ein für die Erlangung und
Repräsentation weiblicher Handlungsmacht und ihrer sozialen Verortung. Girlhood erweist sich sodann als instruktives Konzept, um musikalische Darstellungen von Kurtisanen neu zu lesen und ihnen Handlungsmacht zuzuschreiben. Sie werden als Performerinnen einer Art ‚Girlhood des Cinquecento‘ greifbar, die in der spezifischen Urbanität Venedigs situiert war.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

18. Dezember 2024: Workshop „Subversion und queere Ré-écriture des Mythos der Mutterschaft bei Xavier Dolan“

***** Veranstaltungshinweis*****
Am Mittwoch, den 18. Dezember findet ab 15:30 Uhr in der Schaubühne Lindenfels (Karl-Heine-Straße 50, 04229 Leipzig) ein Workshop zum Thema „Subversion und queere Ré-écriture des Mythos der Mutterschaft bei Xavier Dolan“ mit anschließender Filmvorführung des Films Mommy (2014) statt.
Der Frankokanadier Xavier Dolan gilt zurecht als Regisseur, der nicht nur die Grenzen des filmischen Mediums, sondern auch tradierter Narrative und Narrationsmuster, wie auch heteronormativer Geschlechterkonfigurationen, auslotet.
Den 10. Jahrestag seines Films Mommy (2014) wollen wir zum Anlass nehmen, um dem Mythos der maternité in seinem filmischen Werk nachzuspüren. Stellen doch die komplexen Beziehungen der Protagonisten zu ihren Müttern – sei es Steve
in Mommy oder Hubert in J’ai tué ma mère (2009) – ein zentrales Narrativ innerhalb der filmischen Écriture Dolans dar.
Aufgrund der sinnlich-haptischen, transgressiven Qualität seines Kinos sollen zur Ergründung jenes Mythos neben genderspezifischen und queeren Lektüren auch Ansätze aus dem Bereich der Filmästhetik sowie der Philosophie herangezogen werden.
Der Eintritt zum Workshop ist kostenlos.
Tickets für die anschließende Filmvorführung (9 €/7 € ermäßigt) können entweder vor Ort oder online über die Homepage der Schaubühne Lindenfels erworben werden.

25. November 2024: Gastvortrag Cécile Leblanc (Université Sorbonne-Nouvelle) zum Thema „Marcel Proust, Giacomo Puccini et Gustave Dreyfus“

Am 25. November hält Cécile Leblanc von der Université Sorbonne-Nouvelle einen Gastvortrag zum Thema „Marcel Proust, Giacomo Puccini et Gustave Dreyfus : un salon français atypique à la Belle Époque et ses répercussions dans À la recherche du temps perdu.“

Anlässlich des hundertsten Jahrestages von Puccinis Tod am 29. November 1924 untersucht dieser Vortrag Puccinis soziale Netzwerke in Frankreich und insbesondere den Salon des großen Sammlers und Mäzens Gustave Dreyfus, einer Figur der Pariser Intelligenzia, die von Marcel Proust und Massenet, aber auch von einer Reihe von Malern besucht wurde. Verschiedene Dokumente werden die Intimität zwischen Puccini und den Dreyfus‘ in einer Zeit enthüllen, in der sich die Gesellschaft vor allem mit Wagner befasste. Der Salon von Gustave Dreyfus, den Proust und Reynaldo Hahn besuchten, zeichnete sich dadurch aus, dass er sich am Rande des axiologischen Systems der Mondänität zu Beginn des Jahrhunderts in Paris bewegte und sich eher zur italienischen als zur deutschen Kultur hinwandte. Marcel Proust, der mit den Dreyfus‘ verkehrte, ohne ihren Geschmack zu teilen, und die Überlegenheit der deutschen Musik betonen wollte, verlieh den Frauen in La Recherche eine Vorliebe für die italienische „Romanze“, die der Erzähler ablehnte, für den Puccini und der Verismus schon in den Prätexten des Romans „schlechten Geschmack und Bourgeoisie“ darstellten. Diese geschlechtsspezifische Perspektive des Wettbewerbs zwischen italienischer und deutscher Musik steht im Zentrum von Prousts Werk, wie sie es auch in den Pariser Musiksalons war, insbesondere in dem des faszinierenden und verkannten Sammlers Gustave Dreyfus.

Cécile Leblanc ist Universitätsprofessorin an der Université Paris III Sorbonne-Nouvelle.

Der Vortrag findet am Montag, dem 25. November 2024 um 15.15 Uhr im Hörsaalgebäude der Universität Leipzig in Hörsaal 20 statt.

23. Oktober 2024: Gespräch mit Vera Gheno zum Thema „Siamo le parole che usiamo“

Am 23. Oktober 2024 wird Vera Gheno in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Siamo le parole che usiamo“ sprechen. Das Gespräch wid von Prof. Dr. Klaus Grübl (Universität Leipzig) moderiert.

Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Raum 420 im Neuen Seminargebäude der Uni Leipzig (Universitätstraße 1, 04109 Leipzig) statt und bietet eine wertvolle Möglichkeit zum Austausch über die Bedeutung von Sprache und eine Chance, die Rolle des Sprachgebrauchs bei der Konstruktion der Realität besser zu verstehen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die italienische Sprache. Im Austausch mit Vera Gheno, Dozentin, Soziolinguistin und Wissenschaftsvermittlerin, sowie mit Beiträgen von Lehrenden anderer sprachwissenschaftlicher Disziplinen werden wir sehen, wie Sprache weltweit nicht nur ein Mittel zur Inhaltsvermittlung ist, sondern auch ein politisches und soziales Instrument sein kann.

Der Titel der Veranstaltung, “Wir sind die Worte, die wir benutzen”, bringt den Kerngedanken des Treffens auf den Punkt. Die Konferenz wird auf Italienisch und Deutsch abgehalten und ist kostenfrei.