12./13. Dezember: italienische Theateraufführungen in Halle und Leipzig

Am 12. Dezember und am 13. Dezember führt die italienische Theatergruppe Accademia Mediterranea dell’Attore jeweils zwei Stücke an der Uni Halle und an der Uni leipzig auf.

12. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Halle, Steintor-Campus – Seminarraum 1 – Adam-Kuckhoffstr., 35
Es werden aufgeführt: „Pupe di pane“ und „Andrea – Prima mia parola“
Auf Italienisch mit deutschen Untertiteln
Einführung: Maria Giuliana
Der Eintritt ist kostenfrei!

13. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Neues Seminargebäude – Seminarraum 202 – Universitätsstr. 1
Es werden aufgeführt: „Pupe di pane“ und „Andrea – Prima mia parola“
Auf Italienisch mit deutschen Untertiteln
Einführung: Maria Giuliana
Der Eintritt ist kostenfrei!

Pupe di pane
Regie: Tonio de Nitto
Techniker und Bühnenbild: Dario Rizzello
Gestaltung, Texte und Interpretation: Angelica Dipace, Benedetta Pati, Giulia Piccinni, Antonella Sabetta, Carmen Ines Tarantino
Kostüme: Lilian Indraccolo
Produktion: Accademia Mediterranea dell’Attore

Als Zerrbild einer Gesellschaft und Klebstoff der Völker steht das Brot im Mittelpunkt einer Reise. In einer kreativen Performance und unter Rückbezug auf einen Memorialdiskurs lernen wir mehr über die Zubereitung und die Geschichten des Brotes. Rund um einen Arbeitstisch, die matthrabbanca, führen fünf Schauspielerinnen ein Ritual auf, das eine Tradition zum Leben erweckt, die sich über verschiedene Dialekte und Küchen erstreckt: die der Brotpuppen. „Früher“, so erklärt der Regisseur Tonio De Nitto, „wurden diese Puppen in Erwartung des Osterfestes modelliert. Die Kinder hatten wenig oder gar nichts und diese Puppen, oft süß, waren ein besonderes Geschenk, ein Wunsch, ein Talisman, um Unglück abzuwehren und das Gleichgewicht mit Mutter Erde wiederherzustellen, eine Wiedergeburt sozusagen. Pupe di Pane ist ein Ritus, es ist das Geheimnis um einen Ritus, der damals wie heute erneuert und von starken Frauen erzählt wird, die stundenlang kneten und das Brot vor der uccata, dem Backen, bewachen; sie mischen das Mehl und ihr Leben, während sie durch die Geschichte schreiten, diese kleine Geschichte, die mit ihren Händen und ihrem Mut zur großen Geschichte wird“.


Andrea – Prima mia parola
Von und mit Lorenzo Paladini
Text von Giulia Madau
Produktion: Accademia Mediterranea dell’Attore

Andrea kennt die Welt und erforscht ihre Details durch Bücher. Er lebt sein Leben im Schutz seines Geistes, ohne Gewissheiten oder Bezugspunkte. Andrea ist von Stille umgeben, aber in seinem Inneren folgen Melodien und Gedichte aufeinander, ohne jemals aufzuhören. Angst und Ungewissheit beherrschen sein Leben, bis er wenigstens einmal versucht, sich selbst vorzulesen. Andrea ist ein 27-jähriger autistischer Junge. Sein Zustand, den er nie geäußert und nie erforscht hat, führt ihn dazu, die Tiefen seiner eigenen Welt zu erforschen, mit den daraus resultierenden Missverständnissen und Konflikten. Naiv und sensibel versucht er auf Zehenspitzen zu sich selbst und zu dem zu gelangen, was er verloren zu haben glaubte.

Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch!

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Versione italiana

Siamo lieti di invitarvi a due spettacoli teatrali del gruppo italiano Accademia Mediterranea dell’Attore, che si terranno il 12 dicembre (presso l’Università di Halle) e il 13 dicembre (presso l’Università di Lipsia).

12 dicembre 2023, ore 18:00
Halle, Steintor-Campus – Seminarraum 1 – Adam-Kuckhoffstr., 35
Spettacoli: „Pupe di pane“ e „Andrea – Prima mia parola“
In italiano con sottotitoli in tedesco
Introduzione: Maria Giuliana
L’ingresso è gratuito!

13 dicembre 2023, ore 18:00
Neues Seminargebäude – Seminarraum 202 – Universitätsstr. 1
Spettacoli: „Pupe di pane“ e „Andrea – Prima mia parola“
In italiano con sottotitoli in tedesco
Introduzione: Maria Giuliana
L’ingresso è gratuito!


Pupe di pane
Regia: Tonio de Nitto
Tecnico e scenografie: Dario Rizzello
Ideazione, testi e interpretazione: Angelica Dipace, Benedetta Pati, Giulia Piccinni, Antonella Sabetta, Carmen Ines Tarantino
Costumi: Lilian Indraccolo
Produzione: Accademia Mediterranea dell’Attore

Prisma della società, collante fra i popoli, il pane è al centro di un viaggio che mette in gioco la creatività e la memoria, attraverso una performance sulla sua preparazione e le sue storie. Intorno a una tavola da lavoro, la matthrabbanca, cinque attrici compiono un rituale dando vita a una tradizione che attraversa dialetti e cucine diversi, quella delle pupe di pane. “Un tempo queste bambole – spiega il regista Tonio De Nitto – si modellavano nell’attesa della Pasqua. I bambini avevano poco o nulla e queste pupe, spesso dolci, erano un regalo speciale, un augurio, un talismano apotropaico per scongiurare le disgrazie e ristabilire un equilibrio con la madre terra, una rinascita. Pupe di Pane è un rito, è il mistero attorno a un rito che, ora come allora, si rinnova e ci racconta di donne forti che impastano per ore e vegliano il pane prima dell’uccata, l’infornata; mescolano la farina e le loro vite attraversando la storia, quella piccola storia che con le loro mani e con il loro coraggio diventa la Grande storia”.


Andrea – Prima mia parola
Di e con Lorenzo Paladini
Testo di Giulia Madau
Produzione: Accademia Mediterranea dell’Attore

Andrea conosce il mondo e ne esplora i dettagli attraverso i libri. Vive la vita nascosto nel rifugio della sua mente, senza certezze o punti di riferimento. I ricordi ingombranti e le parole dei suoi autori preferiti sono la sua unica compagnia.
Andrea è circondato dal silenzio, ma dentro di sé melodie e poesie si susseguono senza mai fermarsi. La paura e le incertezze dominano la sua vita, finché non prova, almeno una volta, a leggersi.
Andrea è un ragazzo autistico di 27 anni. La sua condizione, mai espressa e mai indagata, lo porta ad esplorare le profondità del proprio mondo, con le incomprensioni e le conflittualità che ne derivano. Ingenuo e sensibile, cerca in punta di piedi di raggiungere se stesso, e ciò che credeva di aver perso.

Saremmo felici di incontrarvi in questa occasione.

Veranstaltungshinweis: Kulturtransfer zwischen Italien und den deutschsprachigen Ländern im 19. und 20. Jahrhundert

Die 22. Tagung der AG Italien findet vom 22. bis 24. Juni 2023 an der Universität Leipzig statt und wird organisiert von Axel Körner (Professur für Neuere Kultur- und Ideengeschichte, Universität Leipzig), in Zusammenarbeit mit Gabriele Clemens (Vorsitzende der AG Italien, Universität des Saarlandes) und Lutz Klinkhammer (Deutsches Historisches Institut Rom). Der Tagungsort ist der Vortragssaal in der Bibliotheca Albertina (Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig).

Themenstellung

Das Thema der Tagung versteht sich umfassend und schließt sowohl den intellektuellen und künstlerischen Austausch als auch den Transfer in Wissens-, Alltags- und Konsumkulturen ein. Anhand dieser Zusammenhänge wollen wir Inhalte, Akteure, Räume und Bedingungen von Kulturtransfers untersuchen. Der weitgefasste chronologische Rahmen des Tagungsthemas ermöglicht einerseits eine Auseinandersetzung mit den seit dem Wiener Kongress bestehenden italienischen Staaten, den Ländern des Deutschen Bundes, sowie den Gebieten der Habsburgermonarchie, andererseits mit den in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entstandenen italienischen und deutschen Nationalstaaten. Aufgrund ihrer geographischen Lage, ethnischen Konstituierung und Handelsbeziehungen, aber auch als Ort politischen Exils und der Arbeitsmigration, war zudem die Schweiz ein Raum des deutsch-italienischen Kulturtransfers.

Historische Expertise im Umfeld der Arbeitsgemeinschaft für die Neueste Geschichte Italiens möchten wir bei dieser Tagung mit laufenden Forschungen auf dem Gebiet des „Cultural Transfer“ am Research Center Global Dynamics (ReCentGlobe) der Universität Leipzig und der Professur für Neuere Kultur- und Ideengeschichte in Kontakt bringen. Forschungen der letzten Jahre zur Transfergeschichte gehen in der Regel davon aus, dass der Austausch von Kultur nicht zwischen isoliert handelnden Akteuren erfolgt, sondern dass diese in ihrem Denken und Wirken von interkulturellen Kontakten geprägt sind. Kulturkontakt hybridisiert die beteiligten Akteure und durchkreuzt in der inneren und äußeren Wahrnehmung konventionelle Zuordnungen nach Herkunft, Nationalität oder anderen Faktoren kultureller Identität. Gleichzeitig werden die materiellen und intellektuellen Inhalte des Austauschs von Amalgamierungsprozessen und von der spezifischen Adaption in den neuen Kulturräumen bestimmt. Auf diese Weise kann ein ursprünglich aus einem bestimmten Umfeld stammendes Kulturgut im neuen Kontext eine veränderte Funktion oder Anwendung finden.

Der spatial turn in der Geschichtswissenschaft hat das Augenmerk der Transferforschung auf Räume gerichtet, die einen solchen Austausch auf besondere Weise befördert haben. Die Alpen ziehen seit Jahrhunderten nicht nur eine Grenze zwischen der deutschen und der italienischen Kultur, sondern sie schaffen auch Verbindungen, wirken als Ort des Austauschs zwischen Italien und den deutschsprachigen Ländern, und befördern den Transfer kultureller Praktiken, von Wissen, Werten und Waren. Der Austausch wird unterstützt durch die Mobilität historischer Akteure, aber auch durch grenzüberschreitende Institutionen. Nationale, sprachliche und kulturelle Identitäten werden durch diesen Austausch ergänzt, manchmal auch untergraben, und durch hybride Formen sozialen Zusammenhalts über nationale und staatliche Grenzen hinweg geprägt. Seit Generationen bestehend Wege und Routen werden dabei ergänzt durch moderne Straßen, Tunnel und schließlich die Eisenbahn. Auch die Navigation per Schiff im deutsch-italienischen Grenzgebiet wurde im 19. Jahrhundert ausgebaut und beförderte den Verkehr von Menschen und Gütern. Neben dem Alpenraum ist die Adria durch gemischtsprachige Städte wie Triest oder Fiume/Rijeka ein wichtiger Ort des Austauschs zwischen der deutsch- und der italienischsprachigen Kultur. Gleiches gilt für Länder wie Dalmatien, das Küstenland oder das Herzogtum Krain, die von Handel, Technologie- und Wissenstransfer, sowie der Mobilität historischer Akteure geprägt sind. Akademien, Industrie- und Handelskammern, aber auch religiöse Institutionen und militärische Strukturen förderten Kontakte. Hier seien beispielhaft gemischtsprachige Regimenter der Habsburgermonarchie mit ihren Offizierskasinos, Militärkapellen und Wohlfahrtsorganisationen genannt. Erfahrungen in diesen Institutionen prägten neben der Konsum- und Alltagskultur die Sensibilität für intellektuelles Schaffen, Literatur und Musik. Auch die Medienlandschaft solcher Orte profitierte vom transnationalen Austausch, durch die Rezeption von Wissen, literarische Debatten und die Mobilität von Autoren. Gute Beispiele dafür sind die Periodika, die von politischen Denkern wie Carlo Cattaneo und Gian Domenico Romagnosi in Oberitalien herausgegeben wurden, aber auch die seit jüngster Zeit durch digitale Projekte besonders gut erschlossene österreichische Presse.

Der Kulturtransfer beschränkte sich jedoch nicht auf Gegenden, die durch räumliche Nähe den Kontakt erleichterten. Ein Beispiel des italienisch-deutschen Kulturtransfers über direkte Kontaktzonen hinaus ist die Rolle italienischer Architekten, Künstler und Kunsthandwerker vor allem im süddeutschen Raum und in den Kapitalen der Habsburgermonarchie. Seit dem 17. Jahrhundert steht die Oper für eine Kulturform, die geprägt ist von der Mobilität der Musiker, Impresari und Komponisten, aber auch des Repertoires, das ergänzt wurde durch Übersetzungen und Adaptionen von Werken für unterschiedliche Bühnen. Theater des deutschsprachigen Raums spielten vor allem italienische opera seria, gleichzeitig wurden in Italien unzählige Werke aus der Feder von Komponisten wie Peter von Winter, Simon Mayr oder dem katholischen Bach-Sohn Johann Christian Bach aufgeführt. In keiner italienischen Stadt wurden in den 1820er Jahren mehr Opern Rossinis aufgeführt als in Wien, gleichzeitig wurde das Opernleben Italiens entscheidend von Meyerbeer in Florenz und von Wagner in Bologna mitbestimmt. Im Bereich der Wissenskulturen sticht die Rezeption von Denkern wie Vico in Leipzig oder von Hegel in Neapel hervor, was die Geschichtsphilosophie beider Länder, aber auch das politische Agieren von Personen wie den Gebrüdern Spaventa entscheidend beeinflusste. Wissenschaftliche Veranstaltungen, wie der spektakuläre Congrès des Sciences Préhistoriques 1871 in Bologna, wurden durch die Präsenz von Personen wie Rudolf Virchow inhaltlich beeinflusst, erlaubten aber zugleich deutschen Wissenschaftlern durch Ausgrabungen vor Ort für ihre eigenen Sammlungen zu lernen.

Diesen und ähnlichen Beispielen möchte die Konferenz ein Forum für eine vertiefende Analyse bieten.

Weitere Informationen und das Programm entnehmen Sie bitte der Webseite des Historischen Seminars.

06.02.2023 Vortragsreihe: Prof. Dr. Cotticelli, Prof. Dr. Maione und Dr. Denunzio

Am 06. Februar 2023 findet eine Vortragsreihe mit Prof. Dr. Francesco Cotticelli, Prof. Dr. Paologiovanni Maione und Dr. Antonio Ernesto Denunzio im Seminarraum 120 (Neues Seminargebäude, Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig) statt:

14:00 Uhr Gastvortrag von Prof. Dr. Francesco Cotticelli (Università Federico II, Napoli): „Neapel. Die Erzählung einer theatralischen Tradition“

Auf Deutsch

15:00 Uhr Gastvortrag von Prof. Dr. Paologiovanni Maione (Conservatorio di Musica San Pietro a Majella): „Enrico Caruso: un migrante di successo“

Auf Italienisch

16:00 Uhr Gastvortrag von Dr. Antonio Ernesto Denunzio (Vizedirektor von Gallerie d’Italia, Intesa Sanpaolo, Napoli): „Artemisia Gentileschi a Napoli: temi e ragioni di una mostra“

Auf Italienisch

Wie freuen uns auf Ihren Besuch!

06.02. 2023 Conferenze: Prof. Francesco Cotticelli, Prof. Paologiovanni Maione e Dott. Denunzio

Il 06 fabbraio 2023 si terrà un incontro con il Prof. Francesco Cotticelli, il Prof. Paologiovanni Maione e il Dott. Denunzio nell’aula 120 (Neues Seminargebäude, Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig):

ore 14:00 Conferenza del Prof. Francesco Cotticelli (Università Federico II, Napoli): „Neapel. Die Erzählung einer theatralischen Tradition“

In tedesco

ore 15:00 Conferenza del Prof. Paologiovanni Maione (Conservatorio di Musica San Pietro a Majella): „Enrico Caruso: un migrante di successo“

In italiano

ore 16:00 Conferenza del Dott. Antonio Ernesto Denunzio (Vicedirettore delle Gallerie d’Italia, Intesa Sanpaolo, Napoli): „Artemisia Gentileschi a Napoli: temi e ragioni di una mostra“

In italiano

Vi aspettiamo!