Christmas Read 2022

Christmas Read 2022

English · 25 December 2022

Christmas doesn’t come from a store, maybe Christmas perhaps means a little bit more.

– Dr. Suess, How the Grinch Stole Christmas!

Sometimes getting into the Christmas spirit can be difficult. Christmas decorations galore, a dazzling tree, and perfect fluffy snowflakes falling from the sky certainly make it easier! But, for me, Christmas is a state of mind more so than something controlled by outside factors. So, in hopes of sparking some Christmas joy, here are my top literature picks for the holiday season!

  • A classic for all ages: How the Grinch Stole Christmas! is a rhyming tale about the meaning of Christmas and commerce. The sheer thought of the nearing festivities so enrages the green monster everyone knows as simply the Grinch that he plans to steal the whole celebration in the middle of the night.
  • A humourous twist on the Christmas song we all know: The Twelve Days of Christmas (Correspondence) tells the story of the 12 days of Christmas with a twist. Accompanied by humourous illustrations, this collection of letters narrates the arrival of extravagant gifts from the recipient’s point of view, Emily. She enjoys the lavish gifts of admiration at first, but as they become increasingly strange her gratitude lessens.
  • A cautionary tale to remind you not to be a “Scrooge”: A Christmas Carol is a classic Victorian Christmas tale about Ebenezer Scrooge, an elderly, bitter gentleman who despises the festive season and everything other people love about it. One Christmas Eve three ghosts visit him. With the intention to change his perspective, they show Mr. Scrooge the Christmas Eves of the past, the present, and the future – and thereby reveal the consequences of his behavior.
  • And lastly, a Christmas carol book for the whole family: The Real Mother Goose Book of Christmas Carols is an illustrated book of Christmas carols with a wide variety of songs suitable for all age groups. Ranging from Jingle Bells to We Three Kings, there’s something for everyone!

I wish you all a very merry Christmas!

Sarah


Am 13. Dezember 1797 wurde Heinrich Heine geboren. Das 225. Jubiläum dieses Tages kann als Anlass dienen, sich mit dem facettenreichen Leben des Autors und dessen literarischen Werken zu beschäftigen und mögliche Herangehensweisen für den Literaturunterricht zu beleuchten. 

Heinrich Heine gilt weitläufig als letzter Dichter und gleichzeitig als Überwinder der Romantik; neben seinen Romanzen und Gedichten verfasste er jedoch auch Reiseberichte und betätigte sich als politischer Journalist. Nicht ohne Grund ist er also fest im Deutschunterricht verankert. Im sächsischen Lehrplan wird die Behandlung von Heinrich Heine und seinen Titeln Deutschland, ein Sommermärchen, Harzreise und Buch der Lieder im Wahlbereich 3 für die Deutsch-Leistungskurse vorgeschlagen. Eine Betrachtung der Werke könnten hinsichtlich politischer,  historischer, philosophischer und künstlerischer Anschauungen und Einflüsse erfolgen (vgl. Lehrplan, S. 61). Eine weitere Facette, unter der einige Werke des Autors betrachtet werden können, ist der Einfluss von Religion. Der Schwerpunkt des folgenden Beitrags soll daher auf Heines Beziehung zum Judentum liegen. Denn obwohl die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus eine wichtige Rolle im Unterricht spielt, wird das Werk Heines seltener vor dem Hintergrund seiner Zugehörigkeit zur diskriminierten jüdischen Gemeinschaft behandelt. 

Heine wuchs unter dem Vornamen Harry als Sohn einer jüdischen Familie in Düsseldorf auf. Die französische Besatzung seines Heimatortes unter Napoleon konnte für eine gewisse Emanzipation der Juden sorgen, bis Düsseldorf 1815 preußisch wurde und sich die Lebensbedingungen der jüdischen Bevölkerung wieder veränderten. 1819 ermöglichte sein Onkel ihm ein Jurastudium, welches Heine aus pragmatischen Gründen der finanziellen Sicherheit antrat. Er studierte in Bonn, Göttingen und Berlin, beschäftigte sich in diesen Jahren aber dennoch viel mit Literatur sowie Geschichte und schrieb erste eigene literarische Werke. 

Während seines Berlin-Aufenthalts bekam er nicht nur Kontakt zu literarischen Kreisen, sondern wurde darüber hinaus auch Mitglied im Verein für Wissenschaft und Cultur des Judentums, welcher sich mit der Geschichte des Judentums beschäftigte. Nachdem Heine 1825 sein Studium beendet und seinen Doktortitel erhalten hatte, ließ er sich auf den Namen Heinrich taufen – in der Hoffnung auf gesellschaftliche Anerkennung und weil er erwartete, als Protestant eine staatliche Stelle antreten zu können. Die angestrebte Assimilation blieb bei ihm jedoch wie auch bei anderen Konvertiten seiner Zeit aus. Heine zog 1831 nach Paris und arbeitete dort als Journalist für die Augsburger Allgemeine Zeitung. 

1835 wurde die gesamte Produktion seines deutschen Verlegers unterbunden und Heine blieb in seinem Pariser Exil, das er lediglich 1843/44 für eine Reise nach Deutschland verließ. Ab 1845 ging es ihm gesundheitlich immer schlechter und seine letzte Schaffensphase in der so genannten „Matratzengruft“ begann. Hier entstand seine letzte Gedichtsammlung Romanzero. Der dritte Teil dieser Sammlung, die Hebräischen Melodien, beinhaltet spezifisch jüdische Thematiken; das längste der drei Gedichte, Jehuda ben Halevy, schildert etwa die Biografie eines spanisch-jüdischen Dichters des Mittelalters. 

Auch in anderen Werken setzte sich Heine literarisch mit dem Judentum und dessen gesellschaftlicher Stellung auseinander: In Die Bäder von Lucca, einem Teil der Reisebilder, treten drei jüdische Figuren auf, die konvertiert sind und deren Assimilation genau wie die des Autors Heine scheitert. Sein Romanfragment Der Rabbi von Bacherach, dessen erstes Kapitel bereits während Heines Mitgliedschaft im Verein für Wissenschaft und Cultur des Judentums in Arbeit war, erzählt in drei Kapiteln zunächst die Geschichte einer jüdischen Gemeinde, die durch Ritualmordvorwürfe bedroht wird, und anschließend von jüdischen Figuren, bei deren Beschreibung Heine sich in satirischer Weise auch antisemitischer Klischees bedient. 

Heine machte durch sein Schreiben auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam und kritisierte politische Vorgänge. Darüber hinaus beschäftigte er sich in einigen seiner Werke mit der Diskriminierung des Judentums und der Problematik der scheiternden Assimilation und der ausbleibenden rechtlichen Emanzipation. Gerade die Aspekte der Diskriminierung und Assimilation sind auch heute noch aktuell und bieten die Möglichkeit, mit den Werken Heines an die Lebenswelt der Schüler*innen anzuknüpfen und mit ihnen Diskussionen über Ausgrenzung und Integration zu führen. 

— Charlotte Nagels


Wenn ich tot bin,
möchte ich immerhin
so eine Laterne sein,
und die müßte vor deiner Türe sein
und den fahlen
Abend überstrahlen.

(Wolfgang Borchert: „Laternentraum“, 1946)

Am 20. November 1947 starb Wolfgang Borchert im Alter von nur 26 Jahren. Anlässlich seines 75. Todestages am vergangenen Sonntag möchten wir an den Schriftsteller erinnern und einige seiner Texte für den Deutschunterricht empfehlen.

Wolfgang Borchert ist einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsliteratur. Er wuchs in Hamburg auf und konnte sich schon früh für die Literatur begeistern. Bereits im Jugendalter schrieb Borchert eigene Gedichte und träumte davon, selbst einmal als Künstler auf der Bühne zu stehen. Dennoch fing er nach der abgebrochenen Schulausbildung zunächst eine Lehre als Buchhändler an. Zeitgleich nahm er heimlich Schauspielunterricht und konnte einige Monate als Schauspieler arbeiten, bevor er 1941 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Schon früh übte Borchert Kritik am Nationalsozialismus und sinnloser Kriegsgewalt. Regimekritische Briefe brachten ihn während seiner Zeit als Soldat wiederholt ins Gefängnis. Auch litt er unter Mangelernährung und diversen Krankheitszuständen.

Nach vier Jahren an der Ostfront kehrte der junge Borchert schließlich zurück nach Hamburg und begann, in seinen Texten die traumatischen Erfahrungen und das Lebensgefühl einer „verlorenen Generation“ zu verarbeiten. Wie viele junge Menschen seiner Zeit fühlte auch Borchert sich seiner Jugend beraubt. In einem Manifest proklamierte er: „Unsere Moral ist die Wahrheit. Und die Wahrheit ist neu und hart wie der Tod. Doch auch so milde, so überraschend und so gerecht. Beide sind nackt.“ („Das ist unser Manifest“, 1947). Doch Borcherts Gesundheitszustand verschlechterte sich und im September 1947 musste er schließlich mit schweren Leberschäden eingeliefert werden. Wenige Wochen später verstarb Borchert – nur einen Tag vor der Uraufführung seines Dramas Draußen vor der Tür, das kurz zuvor Erfolge als Hörspiel feierte. Die meisten seiner Werke, darunter vor allem Gedichte und Erzählsammlungen, wurden erst posthum zum Erfolg. Das ist auch seiner Mutter Hertha zu verdanken, die Borcherts Nachlass verwaltete und ein Archiv gründete.

Wolfgang Borchert hatte großen Einfluss auf die deutschsprachige Literaturlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Er gilt als Neubegründer der deutschen Kurzgeschichte und wird oft als Symbolfigur der Friedensbewegung geführt. In seiner sehr kurzen Schaffenszeit brachte Borchert ein bedeutsames Gesamtwerk hervor. Auch im schulischen Literaturkanon ist Wolfgang Borchert fest etabliert; seine Texte tauchen konstant in Empfehlungslisten, Lehrbüchern und Unterrichtsmaterialien auf. Und das hat gute Gründe:  Borcherts Texte weisen eine gedankliche Dichte sowie eine Nähe zum Expressionismus auf, sind jedoch gleichzeitig exemplarisch für die Literatur einer zertrümmerten Welt und ermöglichen das Mitfühlen mit Schicksalen dieser Zeit.

In unserer Datenbank befinden sich derzeit zwei Titel des Autors, die sich für die Behandlung im Deutschunterricht anbieten:

  • Draußen vor der Tür als ein zentrales Werk der Trümmerliteratur: Nach mehrjähriger Kriegsgefangenschaft kehrt der ehemalige Unteroffizier Beckmann zurück nach Deutschland. Er ist traumatisiert von den Erlebnissen als Soldat, aber kommt in eine Welt, die die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs verdrängen will. Einen Ort in der Zivilgesellschaft kann Beckmann nicht finden.
  • An diesem Dienstag: Borcherts zweiter Erzählband besteht aus neunzehn Kurzgeschichten, die im November 1947 veröffentlicht wurden. Neben der titelgebenden Kurzgeschichte enthält der Band u.a. auch die Erzählungen „Die Küchenuhr“, „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“.

– Nils Rosenkranz


In honor of Native American Heritage Month, numerous American institutions use this time of year to shine a light on the rich ancestry and traditions of Native Americans. Literature and media too can raise awareness for the unique challenges that Native Americans have historically faced and are to this day still experiencing. If you haven’t yet, take a look at the following suggestions!

  • Fry Bread: This story about the staple food of many Native American families can be enjoyed by all ages! ‘Fry Bread’ isn’t just food, it combines Native American culture and history. Additional information about Native American culture and historical context is provided on the last pages as well as a recipe for ‘Fry Bread’.
  • The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian: A humourous coming-of-age graphic novel about love, friendship, teenage troubles, and intercultural contact. Junior is a 14-year-old Native-American teenager who grows up in the Spokane Indian Reservation in the State of Washington. Being bullied because of his special needs, he decides to visit an all-white public high school off the reservation, where he first struggles, but finally makes new friends and even gains popularity among other students.
  • The First Illegal Immigrants: The cartoon “The First Illegal Immigrants” by Andy Singer, published in 2013, critically investigates the occupation of America, the forced displacement of native Americans, and the exaggerated border controls of the US homeland security. It can serve as a starting point for a classroom discussion or a project week on Native American cultures, US border politics, and migration.
  • Smoke Signals: Based on a short story, this award-winning comedy tells the story of an unusual friendship. This film allows insight into life on reservations and the unique challenges Native American teenagers face.

Do you have further literature or film suggestions that have helped you learn about and appreciate Native American culture? Let us know!

Sarah


We would like to write a few words dedicated to Shel Silverstein in honour of his birthday today! Winner of numerous awards, including two Grammy’s and a Golden Globe Award, he has captured our hearts with his words. Funnily enough, the authour also known as “Uncle Shelby” didn’t plan on writing children’s poetry – but he sure is quite good at it. His matter-of-a-fact, conversational way of writing combined with his humourous illustrations are witty and thought-provoking. His collection, A Light in the Attic, features many short and sweet poems such as What If, Smart and How Many, How Much.

My personal favourite:

“HAPPY ENDING?

There are no happy endings.

Endings are the saddest part,

So just give me a happy middle

And a very happy start.”

Shel Silverstein

Luckily with the amount of poems in his collections, there is no end in sight, so enjoy!

Sarah


Each year the International Day of Peace, which was established by the UN in 1981, reminds us to seek solidarity, non-violence and cooperations across borders.

The vision for peace and devastating reality of war are reflected in some of our recently published works: The historical novel Once, the poem “The Waste Land” and the film Schindler’s List provide us with perspectives of war, trauma and destruction but also offer hope – such as John Lennon’s song “Imagine” (1971) that invites us to reflect upon the vision for peace, freedom and equality:

“You may say I’m a dreamer, but I’m not the only one. I hope someday you’ll join us. And the world will live as one.” – John Lennon

We do hope that you found some inspiration in these examples. Also, if you have a text in mind that is suitable for teaching peace in the EFL classroom, make sure to suggest it.

Simon


We would like to wish a very happy birthday to Julia Donaldson today! The accomplished author has received more than 30 awards for her heartwarming children’s books and is best known for The Gruffalo (illustrated by Axel Scheffler), featuring a little mouse and its monstrous friend.

She’s taken our hearts by storm with her life-like characters, whose struggles and dreams aren’t so different from our own. Whether it’s the animals in the Ugly Five learning to embrace their imperfections or the small snail in the Snail and the Whale standing up for its friend, we all can learn something from Julia Donaldson’s stories, regardless of age.

Have fun exploring and getting lost in these magical stories.

“I opened a book and in I strode. Now nobody can find me.” – Julia Donaldson

Sarah


“All animals are equal, but some animals are more equal than others.” – George Orwell

Democratic participation, individual freedom and equality are the basis of many societies. Ironically, this can lead to the assumption to take democratic rights for granted. This is exactly where some of the greatest dystopian-fiction literature can help us to understand what we would be missing if we gave up on democracy: George Orwell’s Animal Farm, William Golding’s Lord of the Flies, Aldous Huxley’s Brave New World, Morton Rhue and Todd Strasser’s The Wave or Margaret Atwood’s The Handmaid’s Tale are stories which have a powerful message to tell about some of our current freedoms, rights and how easily they could be abandoned. If you are looking for a more recent title to explore democracy and the potential loss of it, have a look at Cory Doctorow’s Little Brother, Suzanne Collins’ The Hunger Games or the graphic novel Rosa Parks and the Montgomery Bus Boycott by Connie Colwell Miller. The later one discovers the history of the civil rights movement in the United States and proves that speaking up and demanding one’s rights can lead to political reforms.

We do hope that you find some inspiration in these suggestions. Also, if you have a text in mind that is suitable for democratic and political education in the EFL classroom, make sure to suggest it.

Thank you and have a beautiful week!

Rico and Simon


September 13th: Roald Dahl

English · 13 September 2022

In honour of Roald Dahl’s birthday, we would like to highlight some of our favourites works of his.

For everyone interested in a spin on classic fairytales, Roald Dahl’s novels and poems are the way to go. His novel The Witches perfectly balances dark humour and a touch of wholesomeness. Most of the poems in Revolting Rhymes and Dirty Beasts are a bit more morbid. However, the dark but often humurous twists to these classic fables and fairytales make them captivating to any audience.

We hope you find his stories as bewitching as we do, and most of all, have fun!

“It’s impossible to make your eyes twinkle if you’re not feeling twinkly yourself.” – Roald Dahl

Sarah


“Literacy is the most basic currency of the knowledge economy”
– Barack Obama

Since probably 1999, when I actually developed the ability to think, question, and understand, I enjoyed books. Not reading them at that time, of course, but having them read to me, and my parents read a lot to me. The huge variety of writing styles and all the different stories definitely had a great part in making me the person I am today. The ability to read provided me with access to knowledge and helped me develop diverse thoughts and opinions, the ability to write helped me to learn how to express them. I cannot imagine the universes, the knowledge, and with it the power of mind that I would have missed out on if I had never learned to read. For me, reading was a matter of course, for most of us it probably was. However, roundabout 14% of the world’s population is illiterate and the pandemic only made it worse. So this year’s ILD is about “narrowing the digital divide”. When all of a sudden the world went online, the effects of insufficient access to the internet, electricity, and digital skills in less economically developed countries became more evident and problematic.

Of course, there are many ways to also support the countries in question, but we also need to raise awareness for illiteracy in the classroom and simultaneously emphasise the importance of reading itself. I noticed that remote schooling and learning lead to a decline of the desire and also of the overall ability to read. So it’s definitely necessary to find ways, maybe also new and more creative ones, to discover and motivate the reader in every student because I refuse to believe that reading is character-based.

Therefore, for teachers, parents, and all people in need of a little guidance for motivating listless children and teenagers I recommend The Bookwhisperer: Awakening the Inner Reader in Every Child by Donalyn Miller. Miller is a 6th-grade teacher and provides a practical yet unconventional guideline for leading children to actually enjoy reading. And if you specifically look for books on literacy, you will find loads of useful suggestions and inspirations to spark the interest in reading in your home or classroom again.

Sarah-Sophia


First introduced in 1971, Women’s Equality Day commemorates the adoption of the nineteenth amendment in 1920. This change in the US Constitution granted women the right to vote, marking an important stride in the movement towards gender equality. To this day, equality and women’s rights remain incredibly relevant and important themes that need to be discussed with students. These pieces of literature can help spark the discourse around gender equality and discrimination in the EFL classroom:

  • Top Girls by Caryl Churchill: This empowering play about power, masculinity and femininity explores roles and opportunities for women in modern society. Set in London during the early 1980s, the play follows Marlene, an ambitious, career-driven businesswoman who made irreversible sacrifices for her success. The drama raises the question: Must one ‘pass as a man’ to be successful as a woman?
  • The Handmaid’s Tale by Margaret Atwood: A dystopian novel on gender, sex, fertility, rebellion, and love. In the near future, most women have become infertile and the USA have transformed into a theocracy where women are either the wives of party officials, in charge of the household, or have to take part in a bizarre ritual. Offred is one of them, a “handmaid”, a woman whose sole purpose is to bear children for the elites in the post-apocalyptic, theocratic society of Gilead. Soon she finds out the true hypocrisy of the religious leaders who control her life.

Do you have a favorite book or film that made you reflect on gender roles and equality? We would love to hear your suggestions!

Happy Women’s Equality Day, and take care!

Sarah


Scorching sun and blistering heat, every now and then a few rain droplets here and there which only make the air muggier – sounds like your summer? This year’s summer is exhaustingly hot again so the grassland looks more like a desert now. So, there often comes a time when you don’t enjoy the warmth as much as in the beginning. And maybe you too have holidays or just less to do than usual and I myself thought about what I could read that wouldn’t serve any specific academic purpose only giving me a good time and leaving me more satisfied than sitting in front of the computer all day and watching movies and series. Although, I must admit, of course, that there are some pretty cool summery things to watch as well. So, I thought I’d share my list with you.

  • Skyward, Brandon Sanderson: Skyward is a dystopian science-fiction novel but I particularly like that the main focus lies on the social system. It follows 17-year-old underdog Spensa, a girl that lives on the planet Detritus in the shadow of her father’s alleged cowardice and treason when he turned against his people and died during an air battle. Yes, dystopian stories need an underdog who shows the faults in society and the political system, and yes, it might be a little exhausting from time to time to sympathize with someone who is always anti-everything and system breaking for the sake of it. However, I really liked the character development of the protagonists and I liked the twist when they suddenly notice that the concept of ‘enemy’ is very subjective and usually not well-reflected. In the end, I think the book is a valuable addition to school and/or university literature because it subtly breaks out of the black and white thinking also forcing the characters to acknowledge that there is more to reality than what they make of it. I would recommend it as school literature but I think it’s simply too long.
  • Book Lovers, Emily Henry: Admittedly, this one is quite cheesy but sometimes cheesy is exactly what you need. I was writing my term paper about a pretty depressing subject and this book was like a vacation. It’s like a Hallmark movie written out and with only slightly more juicy scenes and romantic tension. A classic predictable love story about enemies meeting under different circumstances and simply falling for each other – perfect summer read, love it.
  • Klara and the Sun, Kazuo Ishiguro: This is one of my all-time favourites! It’s set sometime in the future and it’s normal for children to have an Artificial Friend. And I find it most intriguing that the novel is told from the view of one of those instead of a human narrator. Although it is quite absurd at times, it’s about coping with loss, about othering and exclusion, but also about hope, and about love and friendship without being such a feel-good read, and it leaves room for own thoughts and interpretations.
  • The Summer I Turned Pretty, Jenny Han: It is the first novel of a trilogy by Jenny Han but I only know the series which is super cute and gives me a feeling of nostalgia, but I guess I’m also old already. It’s about, well, the rollercoaster of feelings a 15-year-old girl might have when everything is suddenly different and romance is not an abstract faraway construct anymore. I think it’s really cute and would recommend it to anyone, young and old, who feels alone with all the complicated stuff in the world (this series is proof that there are others in the same boat), or who wants to sit back and say “Ah yes, being 16 again”.

Other summer recommendations: Holes by Louis Sacher (on my list every year), The Secret Garden by Frances Hodgson Burnett, The Shadow of the Wind by Carlos Ruiz Zafón,

Have a great August!

Sarah-Sophia


Belonging to America’s dark Romanticists, Hawthorne is well-known for his Scarlet Letter and The House of the Seven Gables but also wrote quite popular short stories. Hawthorne was originally spelled without the w but he added it probably to dissociate himself from the family image because his great-great-grandfather was a judge in the Salem witch trials.
Otherwise, he must have had a quite fulfilling life, happy childhood in Maine, a happy marriage with three children, a political and a great writing career even during his lifetime, Herman Melville looked up to him and he was best friends with US President Franklin Pierce whom he during his college years.

I must admit, I’ve only read his short story “Rappaccini’s Daughter” so far but I loved it very much and a collection of short stories as well as The Scarlet Letter are already on my TBR pile. I actually found an edition of The Scarlet Letter in one of these free libraries sometimes installed in old bookcases or shelves or telephone booths. Its cover takes some getting used to because it looks like it unhappily time-traveled here from the nineties but once embraced, it’s actually quite fun to look at the colourful tohubohu.

If you’re uncertain whether this is your genre or style of writing, have a go at one of the short stories, you can find them for free online at americanliterature.com, I think it might be worth it!

HAPPY BIRTHDAY, Hawthorne old man!

Sarah-Sophia


Frauen sind im (Schul-)Kanon unterrepräsentiert. Dies zeigt sich unter anderem bei einer Analyse der Liste mit Lektüreempfehlungen, die dem sächsischen Lehrplan für das Fach Deutsch an Gymnasien beiliegt. Von den angegebenen Titeln stammt nur etwa ein Viertel von Autorinnen, wobei dieses Missverhältnis bei älteren Werken besonders deutlich zutage tritt. Vor allem im Literaturunterricht der höheren Klassen, in denen verstärkt Werke vergangener Epochen behandelt werden, könnte bei Schüler*innen so der Eindruck entstehen, dass Frauen lange Zeit keine erwähnenswerte Literatur geschaffen hätten. Dass dies jedoch nicht der Fall ist und sich eine Beschäftigung mit Literatur von Frauen im Literaturunterricht durchaus lohnen kann, möchte ich in diesem Blogeintrag zeigen. 

Frauen waren bis ins 20. Jahrhundert kulturell, sozial und ökonomisch benachteiligt. Die strukturelle Benachteiligung zeigt sich auch darin, dass ihnen der Zugang zum Literaturbetrieb erschwert wurde. Dies fing bereits bei der Erziehung an: Das primäre Ziel war es, Frauen zur Arbeit im Haushalt zu qualifizieren; Bildungsinhalte im engeren Sinne spielten nur eine randständige Rolle. – Dies waren Disziplinen, die außerhalb des häuslichen Umfelds stattfinden. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass Hausfrauen auch zu Hause wenige Möglichkeiten hatten zu schreiben. Die Ursachen dafür beschreibt etwa Virginia Woolf in ihrem Essay A Room of One’s One: Autor*innen benötigten für ihr Schaffen sowohl eine finanzielle Grundsicherheit als auch einen Raum, in dem sie ungestört arbeiten können. Doch sowohl an finanzieller Unabhängigkeit als auch an Privatsphäre mangelte es vielen Frauen lange.

Trotz dieser erschwerten Zugangsvoraussetzungen veröffentlichten Frauen aber bereits im 17. Jahrhundert dichterische Werke unter ihrem eigenen Namen. Teilweise ließen sie sich vorher von Privatlehrern bilden oder sie bedienten Gattungen wie etwa das Gelegenheitsgedicht, in denen es weniger um formale Virtuosität als um den frommen Inhalt ging. Während im Barock die Lyrik im Vordergrund gestanden hatte, wagten sich Frauen im 18. und 19. Jahrhundert auch an andere Gattungen heran. Nicht selten veröffentlichten sie ihre Werke dabei aber anonym oder nutzten Pseudonyme. Geschah die Veröffentlichung unter dem Klarnamen, so finden sich in den Vorworten teilweise sogenannte Bescheidenheitstopoi, in denen die literarische Qualität der Werke etwa dadurch herabgewürdigt wird, dass sie als bloße Erlebnisberichte bezeichnet werden. Daneben stehen bisweilen auch Worte der männlichen Befürwortung und Rechtfertigung der Veröffentlichung.

Auch wenn nun gezeigt wurde, dass in den vergangenen Jahrhunderten durchaus Autorinnen gewirkt haben, stellt sich noch immer die Frage, weshalb sie im Literaturunterricht Beachtung finden sollten. Welchen Zugewinn bringt es dem Literaturunterricht, wenn auch Werke von Autorinnen gelesen werden? Meiner Meinung nach geht die Antwort auf diese Frage über den Hinweis hinaus, dass eine Repräsentation von Autor*innen beider Geschlechter aus Gründen der Gleichberechtigung sinnvoll wäre. 

Das Ziel des Literaturunterrichts, die „Teilhabe am Handlungsfeld Literatur“ (Leubner/Saupe/Richter, De Gruyter 2016), entsteht durch ein Wechselspiel zwischen „Lesefreude”, „Textverstehen“ und „Wissen über Literatur und ihre Kontexte“ (ebd.). Diese drei Teilbereiche können durch den Einbezug von Autorinnen gestärkt werden. Die Beschäftigung mit den Hürden weiblichen Schreibens, die eng mit gesellschaftlichen Normen verbunden waren, erweitert das Epochenwissen um Facetten, die bei der Behandlung von Werken männliche Autoren nicht zur Sprache kommen. Diese neue Perspektive auf die jeweilige Epoche kann damit einhergehen, Teilziele des Textverstehen – zum Beispiel das Erkennen von Textelementen – durch die oben erwähnten Besonderheiten des weiblichen Schreibens zu erweitern. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass die weibliche Perspektive von Autorinnen eine ebenso starke emotionale Beteiligung und Vorstellungsbildung hervorrufen kann, wie die von einem Mann formulierte. Dass auch das ästhetische Vergnügen nicht darunter leiden muss, wenn ebenfalls Literatur von Autorinnen vergangener Jahrhunderte gelesen würden, zeigt die Tatsache, dass einige Autorinnen von ihrem zeitgenössischen Publikum besser angenommen wurden als ihre männlichen Kollegen (z.B. Victorie Gottsched und Gabriele Reuters). 

Der Literaturunterricht sollte also aus ästhetischen wie auch aus fachdidaktischen Gründen durch die Literatur von Frauen ergänzt werden – zum einen, um auch die Werke von weiblichen Autorinnen sichtbar zu machen, und zum anderen, weil eine Beschäftigung mit dieser Literatur neue Perspektiven auf die jeweiligen Epochen und damit vor allem eine Erweiterung des Wissens über Literatur und ihre Kontexte ermöglicht.

Eine erste Umsetzung ist nicht von einer Änderung des Lehrplans abhängig. Es finden sich bereits jetzt Anknüpfpunkte an den Sächsischen Lehrplan für das Fach Deutsch an Gymnasien. In Klasse 8 bietet sich eine konkrete Thematisierung der Benachteiligung von Frauen in der Literatur an, um Teil des fächerübergreifend angelegten Themas “Sexuelle Bildung“ zu sein, die vorsieht, unter anderem Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu thematisieren. In Klasse 9 und 10 sollen die Schüler*innen Kompetenzen der Textanalyse und Interpretation erlangen; die Textwahl steht den Lehrkräften hier frei, solange am Text die vorgegebenen Motive und Themen erkennbar sind. In Klasse 11 und 12 ist die Lektüre verbindlich, aber auch hier könnte man mit den Schüler*innen den vorgegebenen Kanon besprechen und gemeinsam darüber diskutieren. Eine solche Diskussion regt nicht nur dazu an, das Wissen über Literatur und ihre Kontexte anzuwenden, sondern kann auch eines der allgemeinen Bildungs- und Erziehungsziele des Gymnasiums – die Reflexions- und Diskursionsfähigkeit – fördern. 

Das Team von Lit4School bemüht sich, verstärkt Literatur von Autorinnen aus vergangenen Jahrhunderten in der Datenbank zu integrieren. Eine Übersicht der Titel findet man gesammelt unter der Filterkombination Identitäten: Weibliche Stimmen und Veröffentlichungsjahr: vor 1945. Auch das dazugehörige Thema kann gefiltert werden, sodass eine Anpassung von noch unbekannterer Literatur an die Ziele des Lehrplans mit möglichst wenig Aufwand verbunden ist.

– Charlotte Nagels


“If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.”
– George Orwell

Born in 1903 as Eric Arthur Blair in British India, George Orwell remains one of the best-known writers of our times. He was an anti-totalitarian author, journalist, and essayist, and you don’t need to have read any of his works to know about his two most famous works Animal Farm and 1984. These still influence popular culture and are part of many school curricula providing the basis for lively discussions about ethics, morality, social criticism, and possible versions of the future. The terms he coined, such as “Big Brother” or “doublethink” and “thoughtcrime”, are also relevant nowadays and accompany us in our daily life. His writings are considered in many current social and political discourses regarding, for example, freedom of thought, expression and press, and privacy rights.

Orwell is definitely one of my favourite writers and thinkers because he articulated highly controversial topics which were relevant then and still are today. And he did so in a way that makes many feel uncomfortable and forces one to reflect on one’s own mindset. Certainly, one doesn’t need to agree with his writings but they provide an impetus that, I think, is very valuable. I’m a big fan of a social and political differentiated discourse and Orwell’s works are a wonderful food for thought.

So today we not only celebrate his birthday but also the freedom and liberties we enjoy in regard to our thoughts and actions, goods that we cannot value enough and shouldn’t take for granted.

HAPPY BIRTHDAY, George!

Sarah-Sophia


By now, the majority of us are aware of the global disaster that is climate change. Global warming has many consequences, some of which are more visible and obvious than others. One devastating invisible effect of global warming is the slow death of our coral reefs. Today’s World Reef Awareness Day aims to raise awareness of this important issue and provoke active change through education.

When it comes to coral reefs dying, the phrase “Out of sight, out of mind” seems fitting. Because of this, making the problem as visible and tangible as possible is key. The documentary Chasing Coral by Jeff Orlowski does just this. It explains that in the past 30 years, half of our coral reefs have died due to coral bleaching from rising water temperatures. To visualize this problem and raise awareness, scientists and photographers use time-lapse cameras to capture this devastating process.

Illustrated stories are a wonderful way to allow younger students to visualize issues more easily. And as today is not just World Reef Awareness Day but also Children’s Day, it’s only fitting to recommend my favorite children’s books on climate change!

  • Saving Tally: An eco-critical story on friendship, survival, and environmental pollution reminding us to keep trash out of the sea. This tale features Tally, a little turtle, and her friend Ara, a red lobster.
  • Somebody Swallowed Stanley: This story on environmental pollution follows Stanley – who is no ordinary jellyfish but a little plastic bag that was thrown into the ocean. Foregrounding the dangers for sea creatures who want to take a bite of Stanley, this story makes clear that plastic bags do not belong in the sea.
  • The Snail and the Whale: A rhyming, eco-critical story about the relativity of prejudices and stereotypes, the importance of friendship, and environmental protection: “This is a tale of a tiny snail and a great big, grey-blue humpback whale…”

Let us know about your favorite eco-critical books or films via the Suggest an entry button on our homepage!

All the best,

Sarah


BookTok

English · 23 May 2022

A few weeks back, I saw something new in my local bookstore. A sticker labeled “The TikTok sensation” graced the covers of various titles. I never associated TikTok with book recommendations but decided I needed to take a look. And so, I promptly fell into a rabbit hole of YouTube “BookTok” compilations.

It makes sense why this is so effective! The creators promoting these books are a lot closer in age to their target audience and seem authentic and relatable. It creates the feeling of a friend telling you “You need to read this book it changed my life!”. The presentation is visually stimulating, each recommendation only being seconds long. However, that begs the question of how much information about the book can really be conveyed in such a short amount of time. Is it about the story, or about the feeling the presentation and cover create? That said, the categorization of books into tropes helps the viewer decide whether a book could be the right fit. There’s no shortage of genres represented on TikTok, from mystery and non-fiction to romance and fantasy. Below, I’ve listed some of the TikTok bestsellers I’ve read recently and loved!

  • We Were Liars by E. Lockhart: This mystery novel allows the reader to get familiar with the concept of unreliable narrators. It opens up room for discussion surrounding topics like mental health, class systems, and privilege.
  • Six of Crows by Leigh Bardugo: Set in a fantasy world reminiscent of Amsterdam, five outsiders set out on a journey to stop the spread of a drug lethal to humans and addictive to Grisha, people with magical abilities. If you enjoy morally grey characters, this fantasy adventure novel has a lot to offer!
  • The Song of Achilles by Madeline Miller: In the realm of modern retellings of Greek mythology, this one is remarkably fast-paced and captivating. Set in the era of the Trojan war, this novel tells the heartwrenching love story of Achilles and his companion Patroclus. Due to some explicit scenes, this novel is best suited for older readers.

So that leaves the question, are we in a new age of book marketing? What about the New York Times bestseller lists? Or is this just the current version of book bloggers and YouTube recommendations? I think in the world of literature, there’s room for all types of recommendations! Sometimes, stepping out of your comfort zone and exploring a different source of book suggestions is just what you need. Or perhaps social media can provide literary input to students who otherwise wouldn’t be browsing bookstores on a regular basis.

Where do you find inspiration on what book to read next? The bookshop next door? Current bestseller lists? Social media? Maybe TikTok helped you find your current favorite? Let us know what you’ve been loving lately!

All the best,

Sarah


Vor 110 Jahren starb am 14. Mai 1912 der schwedische Schriftsteller und Künstler August Strindberg. Strindberg verfasste neben Romanen, Gedichten und Novellen vor allem Dramen, durch die er auch international bekannt wurde. Er wurde am 22. Januar 1849 als Sohn einer Familie des Mittelstandes in Stockholm geboren. Sein Vater war Dampfschiffkomissionär, seine Mutter starb an Tuberkulose, als Strindberg 13 Jahre alt war. Seine Kindheit und Jugend waren geprägt von vielen Wohnortswechseln und er wurde in dieser Zeit eher als verschlossen und schüchtern beschrieben. Auch wenn Musik und Theater in seiner Familie thematisiert wurden, wurde sein künstlerisches Interesse erst später geweckt.
1867 begann Strindberg das Studium der „Ästhetik und lebenden Sprachen“ in Uppsala und war nebenher als Grundschul- und Hauslehrer tätig. Zwei Jahre später versuchte er sich als Schauspieler, nahm jedoch sein Studium 1870 wieder auf. Kurz darauf brach er es aus finanziellen Gründen wieder ab und kehrte nach Stockholm zurück, wo er zunächst als Journalist und Redakteur, später dann als Sekretär in der königlichen Bibliothek arbeitete. Er lernte die Schauspielerin Siri von Essen kennen und sie heirateten 1877. In dieser Zeit schaffte Strindberg auch seinen literarischen Durchbruch mit dem satirischen Gesellschaftsroman Das rote Zimmer (1879) und der Aufführung seines Dramas Meister Olof. Er erfuhr für weitere gesellschaftskritische Werke scharfe Kritik und verließ daraufhin 1883 mit seiner Familie Stockholm und lebte in Frankreich, in der Schweiz und in Dänemark. Im Jahr darauf musste Strindberg für eine Gerichtsverhandlung nach Stockholm zurückkehren, da er durch die Veröffentlichung seiner Novellensammlung Heiraten (1884) wegen Gotteslästerung angeklagt wurde. Siri von Essen und August Strindberg ließen sich 1891 scheiden und das darauffolgende Jahr verbrachte er in Berlin, wo er zu einem Freundeskreis von skandinavischen und deutschen Schriftstellern und Malern gehörte. Von 1893 bis 1897 war Strindberg mit der Journalistin Maria Friederike Uhl verheiratet und lebte in Österreich, bis er 1897 wieder nach Schweden zurückkehrte. Mit dem Ende der Ehe erlitt er psychische Krisen, auch die sogenannte Inferno-Krise. Es folgte von 1898 bis 1907 eine sehr produktive Zeit. So entstanden in dieser Zeit beispielsweise die Trilogie Nach Damaskus I-III (1898-1904) sowie weitere Dramen, die nachhaltigen Einfluss auf die Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts in Europa hatten. In dieser Zeit (1901-1904) war er auch ein drittes Mal verheiratet, mit der Schauspielerin Harriet Bosse. Nach der Scheidung blieb Strindberg in Stockholm, wo er mit 63 Jahren verstarb und auf dem Nordfriedhof begraben liegt.
August Strindberg gehört zu einem der produktivsten Autoren Schwedens; sein Gesamtwerk umfasst mehr als zehn Romane, zehn Novellensammlungen und 60 Dramen. Seine Werke sind nicht nur einer Ideenströmung zuzuordnen. So erlebte er in seinen frühen Jahren als Schriftsteller eine naturalistische Phase, während er sich infolge seiner psychischen Krise in den 1890er Jahren eher dem Expressionismus zuwandte. Seine Schriften sind von sozial- und gesellschaftskritischen Themen geprägt, was ihm nicht nur Lob einbrachte. Sein Verhältnis zur Religion und zur Kirche ist ähnlich ambivalent wie zu der gesellschaftlichen Rolle der Frau und den Frauen in seinem Leben. Er interessierte sich nicht nur für andere Kunstformen, wie der Fotografie und der Malerei, sondern widmete sich auch immer wieder der Wissenschaft. August Strindbergs Werke beeinflussten nicht nur die Literaturszene Schwedens, er inspirierte auch nach seinem Tod weitere Autor*innen und Künstler*innen und galt in Deutschland zwischen 1912 und 1925 als einer der meistgespielten Dramatiker. Lit4School stellt das Trauerspiel Fräulein Julie von August Strindberg vor. Es entstand im Sommer 1888, als Strindberg mit seiner Familie in Kopenhagen lebte.


—Daphne Rose