Personenbezogene Sammlungen

Anna Helms-Blasche (1877–1963)

Die Volkstanzsammlerin, Choreographin und Autorin zählt gemeinsam mit ihrem Mann Julius Blasche zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Volkstanzbewegung im 20. Jahrhundert in Deutschland. Als Mitglied der Wandervogelbewegung sammelte und veröffentlichte sie überlieferte Volkstänze und konzipierte eigene Tanzspiele.
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Rudolf von Laban (1879–1958)

Zu den bedeutendsten Beständen des Tanzarchivs Leipzig zählt der Nachlass des Tänzers, Choreographen und Tanztheoretikers Rudolf von Laban. Mit seiner „Schule für Kunst“ auf dem Monte Verità bei Ascona entwickelte er von 1911 bis 1917 Ideen zu einer neuen Bewegungspädagogik und zu einer Bewegungsschrift, die er Ende der 20er Jahre weiter perfektionierte (Kinetografie bzw. Labanotation). Aufgrund seiner künstlerischen, theoretischen und pädagogischen Impulse gilt er als Vordenker und Mitbegründer des modernen Tanzes in Deutschland, wo er durch Bewegungschöre auch den Laientanz maßgeblich geprägt hat.
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Fritz Böhme (1881–1952)

Der deutsche Tanzkritiker und –theoretiker Fritz Böhme studierte Literatur und Kunstgeschichte in Berlin. Als Ressortleiter des Feuilletons der Deutschen Allgemeinen Zeitung veröffentlichte er ab 1919 über Jahre fast täglich seine Tanzkritiken. In der Weimarer Republik war Böhme eine treibende Kraft bei der Verwirklichung der Tanzkongresse, der Gründung von Tanzjournalen und Foren der Tanzlehre.
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Mary Wigman (1886–1973)

Die Begründerin des modernen Tanzes in Deutschland, Mary Wigman, begann ihre tänzerische Laufbahn in der Schule für rhythmische Gymnastik von Émile Jaques-Dalcroze in Hellerau. 1912 verließ sie Hellerau und wurde Schülerin und Mitarbeiterin Rudolf von Labans in Ascona, München und Zürich. Das Schaffen Wigmans als einer der bekanntesten Tänzerinnen und Choreographinnen des Ausdruckstanzes trug viel zur Etablierung von Tanz als eigenständiger Kunstform bei. 1920 eröffnete sie ihre Schule in Dresden, die sie bis 1942 weiterführen konnte.
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Jenny Gertz (1891–1966)

Zu den Schülerinnen Labans zählte auch die deutsche Tänzerin und Tanzpädagogin Jenny Gertz (1891-1966), die vor allem durch ihre tänzerische Arbeit mit Kindern bekannt wurde.
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Gret Palucca (1902–1993)

Eine der berühmtesten Schülerinnen von Mary Wigman war Gret Palucca, die als Solotänzerin bald schon eine ähnliche Bekanntheit erreicht und 1925 in Dresden auch ihre eigene Schule etablierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sie ihre Schule neu gründen und erweitern und Generationen von Tänzer*innen – trotz ständiger Konflikte mit Kulturfunktionären der DDR – nicht nur körperlich, sondern auch geistig-künstlerisch zu Kreativität und Eigenständigkeit erziehen.
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Erich Janietz (1903–1995)

Vor allem durch seine Bemühungen um den deutschen Volkstanz wurde Erich Janietz bekannt. Beeinflusst durch die Wandervogelbewegung und die Freideutsche Jugendbewegung gehörte er gemeinsam mit Ludwig Burkhardt, Herbert Oetke, Anna Helms-Blasche und Julius Blasche zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Volkstanzbewegung in Deutschland vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.
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Herbert Oetke (1904–1999)

Aus der Wandervogelbewegung kommend war Oetke ab 1924 als Sammler von Volkstänzen und Melodien tätig und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze über traditionelle Volkskunst und Volkstanzsammlungen. Ab 1945 wirkte er gemeinsam mit Aenne Goldschmidt beim Aufbau des „Staatlichen Volkskunstensembles“ der DDR mit.
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Jean Weidt (1904–1988)

Sein ganzes Leben hindurch bemühte sich Jean Weidt darum, dem Ausdruckstanz auch eine politische Dimension zu geben. Mit seiner Kompanie Die Roten Tänzer veranstaltete er ab 1929 in Berlin sozialkritische Tanzabende. So war Weidt ein bedeutender Protagonist des politischen Theaters der Weimarer Republik. Tanz war für ihn ein Sprachrohr für Themen der Arbeiterklasse und der Unterdrückten.
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Henn Haas (1907–1989)

Der in Riga geborene Tänzer, Ballettmeister und Choreograph Henn Haas studierte von 1926 bis 1932 an der Ballettschule von Vera Fokina und an der Trümpy-Günther-Schule in Berlin und nahm außerdem Unterricht bei Rudolf von Laban, Mary Wigman und Harald Kreutzberg. Ab 1938 wirkte er mit seinem Theater des Tanzes in Weimar und Erfurt. Nach dem Krieg übernahm er in der neu gegründeten DDR die choreographische Leitung des FDGB-Tanzensembles und arbeitete als Choreograph am Landestheater Halle.
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Herbert Burchard (1908–1999)

Sowohl theoretisch als auch praktisch beschäftigte sich Herbert Burchard mit Volks-, Folklore-, Laien- und Geselligen Tänzen und arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Tanzepochen und Tanzklassen.
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Ilse Loesch (1909–2006)

Die deutsche Tänzerin und Tanzpädagogin Ilse Loesch war Schülerin Rudolf von Labans und arbeitete auch mit Jenny Gertz zusammen. In der pädagogischen Arbeit mit Behinderten, Bewegungschören, Jugendlichen, Schauspielschülern und Kindern versuchte sie den Menschen durch Tanz und Bewegung ganzheitlich zu bilden und in seiner Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.
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Dorothea Anger (1910–2000)

Nach einem Studium der Pädagogik für Sport, Mathematik und Physik nahm Anger Tanzunterricht bei Mary Wigman und arbeitete Jahrzehnte als Tanzpädagogin. 1934 beendete sie ihr Studium, war von da an bis 1945 Sportassistentin an der TH Dresden und später künstlerische Leiterin des Tanzensembles des Zentralen FDJ-Studentenklubs der TU Dresden.
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Eberhard Rebling (1911–2008)

Der deutsche Pianist, Musik- und Tanzwissenschaftler studierte bei Curt Sachs und Erich Moritz von Hornborstel in Berlin. 1936 emigrierte er nach Den Haag und kehrte 1952 in die DDR zurück, wo er bis 1959 Chefredakteur der Zeitung Musik und Gesellschaft, ab 1957 auch Co-Chefredakteur der Musikzeitschrift Melodie und Rhythmus und ab 1959 Professor und Rektor der Hochschule für Musik war, die durch seine Initiative den Namen „Hanns Eisler“ erhielt.
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Rudolf Liechtenhan (1911–2005)

Der Schweizer Rudolf Liechtenhan war ein international anerkannter Ballettspezialist. Als Kritiker und Tanzpublizist pflegte er Kontakte zu vielen Tanzpersönlichkeiten.
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Ingeborg Baier-Fraenger (1926–1994)

Die Tanzpädagogin, Kinetografin und Pflegetochter des deutschen Kunsthistorikers und Volkskundlers Wilhelm Fraengler beschäftigte sich 1957 an der Folkwangschule Essen bei Albrecht Knust mit der Tanzschrift Rudolf von Labans und erstellte viele Kinetografien auch zu Volkstänzen. Bis 1964 arbeitete sie als Tanzpädagogin und Lehrerin für Tanzschrift in Berlin. Danach widmete sie sich gemeinsam mit Fraengers Witwe der Ordnung von dessen Nachlass und wurde Herausgeberin der großen Fraenger-Monografien über Jörg Rathgeb, Hieronymus Bosch und Matthias Grünewald.
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Kurt Petermann (1930–1984)

Nach einem Studium der Musikwissenschaft kam Petermann an das Zentralhaus für Kultur, wo er zunächst mit dem Aufbau einer Abteilung für Volkstanz beauftragt wurde. Daraus entwickelte sich durch seine engagierte Sammlungs- und Forschungstätigkeit schließlich das Tanzarchiv Leipzig. So erschließt sich aus Petermanns Nachlass auch die Geschichte des Tanzarchivs. Seine Korrespondenz mit dem Zentralhaus für Volkskunst, der Akademie der Künste sowie in- und ausländischen Tänzern und Tanzinstitutionen bezeugt seine wichtige Rolle im politisch-kulturellen Leben der DDR.
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Fred Traguth (1932–2014)

Der deutscher Tänzer, Choreograph und Tanzpädagoge begann seine Laufbahn als Schüler von Kurt Jooss an der Folkwang-Schule Essen bevor er an der Graham-Schule in New York Modern Dance und Jazz-Dance bei F. Wagner studierte.
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Gertrude Krombholz (geb. 1933)

Nach ihrer Tanzausbildung im In- und Ausland, u. a. bei Paul Krebs in Nürnberg, arbeitete Krombholz seit 1962 als Dozentin für Tanz in der Sportlehrerausbildung und in Freizeitgruppen mit Studenten, Kindern, Jugendlichen, Senioren und Behinderten.
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Sammlung Uwe Scholz (1958–2004)

Der 1958 geborene, weltweit bekannte Tänzer und Choreograph war von 1991 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 Ballettdirektor der Oper Leipzig.
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Staatliches Folklorensemble der DDR (bis 1972 Staatliches Dorfensemble der DDR)

Der Nachlass dieser früher direkt dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellten Tanzgruppe ist eine Dauerleihgabe des Bundesarchivs Potsdam.
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Staatliches Tanzensemble der DDR (bis 1962 Staatliches Volkskunstensemble der DDR)

Die Sammlung ist eine Dauerleihgabe des Bundesarchiv Potsdam und umfasst Materialien der wissenschaftlichen Dokumentationsstelle des Ensembles, die den Choreographen zur Vorbereitung der Tänze diente (z.B. Materialien zu Geografie und Geschichte, Tanzformen/-familien, Methoden, Volkstänzen sowie Tonbänder, Fotos und Zeitungsartikel).
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Irina Pauls (geb. 1961)

Irina Pauls erhielt ihre Tanzausbildung an der Palucca Schule Dresden und absolvierte dann ein Choreographiestudium an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig.
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Thomas Lehmen (geb. 1963)

Als Tänzer und Choreograph zählt Lehmen zu den wichtigsten zeitgenössischen Tanzkünstlern Deutschlands. Seine Publikationen Schreibstück (Buch und Partitur für jeweils 3 Gruppen in Kanonform) und Funktionen-Toolbox (für kommunikative Choreographien) erregten internationale Aufmerksamkeit.
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