Von der Frage zur Methode

Nicht jede Forschungsfrage kann mit jeder Methode beantwortet werden. Es ist also nicht egal, welche Methode man wählt. Man sollte sich auf keinen Fall für eine Methode entscheiden, nur weil sie einfach aussieht. Das Methodenportal gibt viele Hinweise zu Erhebungs- und Auswertungsmöglichkeiten von Daten. Hier geben wir nur einen kleinen Überblick, wie man von der Forschungsfrage zur passenden Methode kommt.

Hat man sich auf eine Forschungsfrage festgelegt, mit der Unter- oder Detailfragen verbunden sein können, sind bereits die methodischen Weichen gestellt. Auch wenn immer mehrere methodische Zugänge möglich sind, verengt eine klare Forschungsfrage die Auswahl. Um herauszufinden, welche methodischen Werkzeuge geeignet sind, muss die Forschungsfrage operationalisiert werden. Hierfür sind vier Schritte entscheidend:

  1. Theoriebildung
  2. Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes
  3. Operationalisierung
  4. Methodenfragen
1. Theoriebildung

Die Theoriebildung ist für zwei Bereiche nötig: in Hinblick auf die mit dem Forschungsproblem verbundenen Inhalte und Konzepte sowie in Hinblick auf methodische Fragen. Für beides ist eine Auseinandersetzung mit dem LINKForschungsstand unerlässlich: Was gibt es über mein Thema bereits zu wissen? Auf welche Forschungsergebnisse, theoretischen Modelle und Konzepte kann ich zurückgreifen? Auf welchen Annahmen basieren mögliche Methoden? Was können sie unter welchen Voraussetzungen leisten? Ziel sollte eine eigene fundierte Vorstellung vom Gegenstand der Untersuchung sein, mit der alle weiteren Fragen verhandelt und methodische Entscheidungen getroffen werden können.

2. Bestimmung des Untersuchungsgegenstands

Die Datengrundlage muss spezifiziert werden: Mit welchem Material erhalte ich Zugriff auf meine Fragestellung? Wer oder was ist aussagekräftig? Zu bestimmen, welches Material, welche Daten die Grundlage und damit der Gegenstand meiner Untersuchung sind, ist essentieller Bestandteil des Forschungsdesigns. Daten existieren nicht an und für sich, sondern werden von den ForscherInnen während der Konzeption als Daten identifiziert und plausibilisiert. Diese Entscheidung fußt wiederum auf der Theoriebildung.

3. Operationalisierung

Als Operationalisierung bezeichnet man den Versuch, ein theoretisches Konstrukt am Gegenstand beschreib- oder messbar zu machen. Die Operationalisierung der Forschungsfrage – deren Übersetzung in beobachtbare, messbare oder rekonstruierbare Handlungen – ist zentraler Bestandteil des Forschungsdesigns und Grundlage aller methodischen Entscheidungen. Sie ist eng verbunden mit der Wahl des Untersuchungsgegenstands, der die methodische Übersetzung der Forschungsfrage bestimmt. Um zum Beispiel ein soziales Phänomen operationalisieren zu können, braucht es Wissen zu diesem Phänomen und zu möglichen methodischen Zugängen.

4. Methodenfragen

Mit der Operationalisierung gehen methodische Entscheidungen einher. Diese sollten bewusst getroffen, reflektiert und mit dem/der BetreuerIn der Arbeit abgesprochen werden. Auch die äußeren Bedingungen sind relevant. Was ist nötig, um die Forschungsfrage plausibel zu beantworten? Was ist im zeitlichen Rahmen des Schreibprojekts möglich?

 

Schreibprozess
Welche Phasen gibt es im Schreibprozess und was für Schreibtechniken könnten sinnvoll sein? Gibt es Schreibttypen? Was sind typische Probleme und wie lassen sie sich vermeiden?