Das wissenschaftliche Arbeiten beginnt meist damit, ein Thema zu finden und so einzugrenzen, dass es auf 10, 40 oder 80 Seiten darstellbar ist.

Das Thema sollte nicht nur fachlich von Bedeutung sein, sondern auch für den oder die AutorIn persönlich interessant. Denn nur dann kann man sich für das Schreiben motivieren. Daneben sind weitere Aspekte zu beachten: das eigene Vorwissen, die Zugänglichkeit von Material und die Realisierbarkeit in der vorgegebenen Zeit.

Ausgangspunkt für die Themenfindung kann ein Referat sein, das man schon einmal gehalten hat, auch inhaltliche Schwerpunkte aus einem Seminar, aktuelle Veröffentlichungen oder ein Gespräch mit dem/der Lehrenden können ein guter Anfang sein.

Thema eingrenzen

Das grobe Thema muss eingegrenzt werden. Diese Präzision ist wichtig, da man sonst Gefahr läuft, ungezielt zu lesen und nicht zum Punkt zu kommen. Bei der Themeneingrenzung können konkrete Fragen behilflich sein:

• Auf welchen Ort (Untersuchungsraum) und auf welchen Zeitraum soll sich die Arbeit beziehen?
• Welche Personengruppe oder welches Material soll im Zentrum der Arbeit stehen?
• Welcher theoretische Ansatz soll gewählt werden?
• Auf welchen Anwendungsbereich soll sich die Arbeit beziehen?

Es lohnt, das Thema einmal in all seinen Facetten aufzuspannen (z. B. als Mind Map) und zu schauen, welche Aspekte womöglich verzichtbar sind.

Beispiel

Themenbereich: Geschlechtervorstellungen. Das ist zu groß für einen einzelnen Text. Damit das Thema handhabbar wird, muss es konkretisiert werden.

1. Zeitliche Eingrenzung: Untersuchungszeitraum Januar bis April 2022
2. Räumliche Eingrenzung: Leipzig
3. Eingrenzung der Personengruppe: GymnasialschülerInnen
4. Ansatz: Vergleich der Ausprägung von Rollenbildern zwischen unterschiedlichen Klassenstufen

Mit diesen Eingrenzungen ist es möglich, eine konkrete Fragestellung zu formulieren, die bearbeitet werden kann.