Wie lässt sich die räumliche Verteilung der Windenergie erklären?

Ziel des Papiers ist es, Auswirkungen der Landnutzungspolitik auf den Windkrafteinsatz auf regionaler Ebene in Deutschland und Schweden zu analysieren und zu vergleichen. Dabei wurde unter Verwendung empirischer Daten und statistischer Methoden gezeigt, dass der Ausbau der Windenergie in Deutschland (und Schweden) nicht nur von naturräumlicher Ausstattung (Windhöffigkeit etc.) und nationaler Förderpolitik bestimmt wird, sondern auch von der regionalen Energiepolitik auf Länder- und Gemeindeebene.

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Forschungsgruppe MultiplEE veranstaltet Workshop zu „Politikoptionen für die räumliche Koordination des Windenergieausbaus“

Wie kann der Ausbau der Windenergie nachhaltig erfolgen und die Energiewende weiter voranbringen? Die gegenwärtige gesellschaftspolitische Debatte beschäftigt sich zunehmend mit dieser Frage. Gerade der beschlossene Kohleausstieg erfordert einen beschleunigten Ausbau der Windenergie. So wurde vom Bundestag jüngst eine Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der Erneuerbaren-Energie-Förderung eingerichtet. Auch das Bundesverfassungsgericht hat im letzten Jahr ein einheitlicheres Vorgehen speziell beim Ausbau von Windenergie gefordert. Vor diesem Hintergrund haben auf Einladung der Forschungsgruppe MultiplEE circa 30 Expert:innen aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft und Verbänden diskutiert, wie Zielkonflikte gelöst werden und welche Politikoptionen die räumliche Koordination des Windenergieausbaus unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten verbessern können.

„Dass es bereits eine Vielzahl an Politikoptionen für die räumliche Steuerung des Windenergieausbaus gibt, ist unumstritten. Es ist jedoch schwierig sich auf eine bestimmte Ausgestaltung zu verständigen, welche alle Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Zudem mangelt es an Koordination zwischen föderalen Ebenen und Instrumenten. Dies verzögert zum einen den Ausbau der Erneuerbaren und erschwert andererseits den nachhaltigen Umbau des Stromsektors. Es wird höchste Zeit für politische Lösungen, die diese Koordinationsdefizite besser berücksichtigen“, erläutert Jun.-Prof. Dr. Paul Lehmann, Leiter der Forschungsgruppe.

Die Expert:innen kamen während des Workshops zu dem Schluss, dass die rechtlichen Vorgaben für die Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen stärker vereinheitlicht werden sollten. Insbesondere im Natur- und Artenschutz weichen die Auflagen zwischen den Bundesländern oft zu stark voneinander ab. Zudem sollten die Ausbauziele der Bundesländer besser abgestimmt werden. Kontrovers diskutierten die Expert:innen außerdem eine mögliche regionale Differenzierung der Ausschreibungen für die Förderung erneuerbarer Energien. Die vom Bundestag eingerichtete Arbeitsgruppe beschäftigt sich auch mit dieser Frage. Angedacht ist ein Bonus für Windkraftanlagen, die im Süden Deutschlands errichtet werden. Auf diese Weise, so die Hoffnung, könnten Netzengpässe zwischen Nord- und Süddeutschland entschärft werden.

Wir danken allen Expert:innen sehr herzlich für Ihre Teilnahme und den anregenden Austausch im Workshop!

Die Ergebnisse der Diskussion werden in einer Publikation zusammengefasst und stehen zeitnah auf unserer Webseite zur Verfügung. Weitere Hintergrundinformationen zum Projekt erfahren Sie hier.

Antrittsvorlesung von Herrn Juniorprofessor Dr. Paul Lehmann

Am 3. Dezember lud das Dekanat der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig zur öffentlichen Antrittsvorlesung von Herrn Dr. Paul Lehmann zur Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Umwelt- und Energieökonomik. Nach der Begrüßung durch den Dekan Herrn Prof. Dr. Uwe Vollmer sowie dem Grußwort von Herrn Prof. Dr. Erik Gawel referierte Paul Lehmann zum Thema „Wenn erneuerbar nicht gleich nachhaltig ist: Wie können Zielkonflikte bei der Energiewende gelöst werden?“

Während seines Vortrags veranschaulichte Paul Lehmann, dass der staatlich geförderte Ausbau erneuerbarer Energien ein zentraler Baustein der deutschen Energiewende ist und somit einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz leistet. Bei der Nutzung erneuerbarer Energien kommt es jedoch auch zu Nachhaltigkeitskonflikten. Die politischen Rahmenbedingungen müssen daher so ausgestaltet werden, dass der Ausbau erneuerbarer Energien möglichst kostengünstig, versorgungssicher, sozial- und umweltverträglich gelingt.

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Standpunkt zur Regionalisierung der Windenergieförderung

Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet innerhalb Deutschlands mit unterschiedlicher Geschwindigkeit voran und diese Entwicklung wird zunehmend kritisch gesehen. Jedoch stellt die Regionalisierung von Ausschreibungen keine Lösung dar, schreiben Paul Lehmann und Erik Gawel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in ihrem Standpunkt im Tagesspiegel. Weiterlesen.

Dr. Paul Lehmann zum Juniorprofessor für Volkswirtschaftslehre ernannt

Zum 1. September 2018 hat Herr Dr. Paul Lehmann den Ruf auf die Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Umwelt- und Energieökonomik an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig angenommen. Die Professur wurde in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ eingerichtet.

Jun.-Prof. Dr. Paul Lehmann

Workshop zur räumlichen Verteilung des Ausbaus der Windenergie an Land

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch muss bis zum Jahr 2030 auf ca. 50% erhöht werden, wenn die langfristigen Energiewendeziele der Bundesregierung umgesetzt werden sollen. Um diesen Vorsatz zu erreichen, muss die Stromerzeugung durch Windenergie an Land bis dahin von gegenwärtig ca. 70 TWh auf möglicherweise bis zu 200 TWh pro Jahr erhöht werden. Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Forschungsgruppe MultiplEE ihren ersten Expert:innen-Workshop zum Thema „Räumliche Verteilung des Ausbaus der Windenergie an Land bis 2030 – Nachhaltigkeitskonflikte und -synergien“.

Ziel des Workshops war die Entwicklung eines Zukunftsszenarios, wie die durch Windenergieanlagen an Land im Jahr 2030 zu erzeugende Strommenge (200 TWh) unter Berücksichtigung identifizierter Nachhaltigkeitskriterien (Windertrag, Lastnähe, Natur- und Landschaftsschutz und Verteilungsgerechtigkeit) auf die Bundesländer verteilt werden sollte. Die teilnehmenden Expert:innen aus Industrie, Wissenschaft, Energiewirtschaft und Verbänden tauschten sich zu Synergien und Konflikten zwischen den o.g. Kriterien aus und diskutierten im Rahmen eines Planspiels, ob vor- und nachrangige Gebiete für den nachhaltigen Ausbau der Windenergie identifiziert werden können. Die ersten Diskussionsergebnisse zeigen einen Konsens, dass ein signifikanter Mehrausbau in allen Regionen notwendig sei. Die Vorstellungen, wie viel die Regionen im Einzelnen zum Ausbau der Windenergie beitragen müssen, sind jedoch unterschiedlich und hängen maßgeblich von der Gewichtung der einzelnen Nachhaltigkeitskriterien ab.

Wir danken allen Expert:innen sehr herzlich für Ihre Teilnahme und den anregenden Austausch im Workshop!

Die Ergebnisse der Diskussion werden in einer Publikation zusammengefasst und stehen zeitnah auf unserer Webseite zur Verfügung.
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