Schreibprogramme
Alles scheint einfach geworden zu sein. Keine Zettel, keine Schreibmaschine und alles in der Cloud. Dennoch ist die Wahl des richtigen Textverarbeitungsprogramms wichtig, das man idealerweise auch noch beherrscht.
Programmtypen
Ganz grob unterscheidet man zwei Typen von Programmen:
- What You See Is What You Get-Programme wie Microsoft Word, LibreOffice oder Pages von Apple
- What You See Is What You Mean-Programme wie LaTeX
Während beim ersten Typ (WYSIWYG) Ein- und Ausgabe oder Druckbild (meistens) identisch sind, der Schreibprozess also direkt im Druckformat oder unvermittelt auf dem virtuellen Blatt stattfindet, bearbeitet man in LaTeX ein Quelldokument. Ähnlich wie bei html werden mit Makros und Markups Einstellungen vorgenommen. Dieses Quelldokument wird erst nach Auswertung allgemeiner Anweisungen und gegebenenfalls einer Datenbank in ein druckfähiges Format wie PDF kompiliert.
Microsoft Word
Das ohne Zweifel bekannteste Schreibprogramm, das nach der Methode WYSIWYG verfährt, ist Microsoft Word. Im Video erklären wir die wichtigsten Funktionen, die man für die regelmäßige Arbeit mit dem Programm kennen sollte.
LibreOffice
Microsoft Word ist eine geschützte, kostenpflichtige Software. Eine kostenfreie und frei zugängliche Alternative ist LibreOffice Writer. Das Progamm ist (als WSIWYG) von der Grundstruktur ähnlich. Es untersteht einer General Public License. LibreOffice gibt es für alle gängigen Betriebssysteme. Hier kann das Programm heruntergeladen werden de.libreoffice.org.
LaTeX
LaTeX ist eine Software, die auf dem Textsatzsystem TeX basiert und nach der Methode WYSIWYM arbeitet. Das heißt, dass der zu erstellende Text in einem Quelldokument erstellt wird und erst nach dem Kompilieren als PDF seine Formatierung erhält. Für viele scheint das ein Buch mit sieben Siegeln, der Umgang mit dem Programm ist aber durchaus erlernbar und kann durchaus von Vorteil sein.
Die TU Graz hat ein hervorragendes Tutorial für Einsteiger erstellt: latex.tugraz.at. Wir zitieren hier lediglich ein paar Passagen aus dem euphorischen Tutorial, die vielleicht Interesse an dieser äußerst effektiven Software wecken.
Was ist so toll an LaTeX?
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Die Qualität der erzeugten Dokumente ist sehr hoch.
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LaTeX unterstützt von Grund auf klar und einheitlich formatierte Dokumente, eine Voraussetzung für wissenschaftlich orientierte Arbeiten. Es verleitet im Gegensatz zu anderen Textverarbeitungsprogrammen weniger dazu, unglücklich gestaltete Layouts und unstrukturierte Dokumente zu verfassen.
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Für mathematische Formeln ist LaTeX überragend gut.
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Eingabedateien werden in reinem Text (plain text) verfasst. Dieses Dateiformat ist unverwüstlich. Es kann in beliebigen Texteditoren bearbeitet werden. Inkompatibilitäten gibt es quasi nicht.
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LaTeX ist erweiterbar und flexibel. Dokumente können aus Einzelmodulen erstellt werden. Das eignet sich besonders gut für verteilte Arbeiten (Gruppenarbeiten).
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LaTeX ist robust und stabil – unabhängig von der Länge des Dokuments.
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Ausgabeformate beinhalten Standards wie PDF, html, PostScript und DVI – Formate, die sich für Druck und digitale Verteilung eignen.
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LaTeX ist freie Software, also Open Source, und gratis.
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LaTeX ist für alle gängigen Systeme verfügbar (Windows, Unix, Linux, Mac OS X).
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LaTeX fordert nur milde Systemanforderungen.
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LaTeX ist sehr gut dokumentiert. Es gibt unzählige Anleitungen für beinahe jeden denkbaren Anwendungsfall, von den eigenen Memoiren bis hin zum Fernschachspiel.
(Quelle: http://latex.tugraz.at/latex/warum)
Dazu eine leicht süffisante aber treffsichere Gegenüberstellung von LaTeX und dem Marktführer Microsoft Word.