29.04.2021
Die Corona-Krise zwang viele Theaterhäuser, freie Gruppen und Künstler*innen ihre eigene künstlerische Arbeit neu zu überdenken und sich mit anderen Ästhetiken sowie Präsentationsformen auseinanderzusetzen. Somit entstanden zwar zahllose Möglichkeiten, Tanzaufzeichnungen online anzuschauen, jedoch wurde gleichzeitig auch der Bedarf nach spezifischen Formen und Dramaturgien der Aufzeichnung sowie nach eigenen theatralen und choreografischen Ästhetiken deutlich.
Koordiniert im Dachverband Tanz Deutschland reagiert das Projekt Tanz Digital auf diese aktuellen Entwicklungen und fördert die Entstehung innovativer choreografischer und künstlerischer Formate, die die Erprobung neuer Aufnahme- und Produktionsformate – z. B. die Arbeit mit Bodycams, 3D und 360° Aufnahmetechniken VR- und AR-Anwendungen, Streaming- und Video-on-Demand-Produktionen, Formatentwicklung für soziale Netzwerke und Gaming, vorantreibt.
Die digitale Präsentation des Tanzes soll dabei in den Kontext der Tanzgeschichte gestellt werden, um Schnittstellen zwischen Tanz und seiner medialen Repräsentation herauszuarbeiten. Zugleich sollen audiovisuelle fotografische und textliche Dokumente einen Kontext für die aktuellen Arbeiten bilden. Daher kommt den Tanzarchiven beim Aufbau des Angebots eine besondere Rolle zu. Gemeinsam sollen Verbund deutscher Tanzarchive die redaktionellen und rechtlichen Grundlagen für die öffentliche Präsentation des Materials geschaffen werden.
Als Teil des Projektes übernimmt das Tanzarchiv Leipzig e.V. die redaktionelle Betreuung sowie die wissenschaftlich-inhaltliche Begleitung der Plattform. Förderlich dafür ist die Nähe zum Institut für Theaterwissenschaften der Universität Leipzig. Über thematisch angepasste Lehrveranstaltungen am Institut können die Studierenden somit direkt an dem Projekt im Sinne des Theorie-Praxis-Transfers teilhaben.
In der Ausschreibungsphase von Tanz Digital sollen künstlerische und transmediale Produktionen (als künstlerische Adaption für eine Aufzeichnung bzw. Übertragung in den digitalen Raum) gefördert werden. Ziel ist es zudem, Erfahrungen von Künstler*innen und Produzent*innen in Workshops und kreativen Vermittlungsformaten an Tanzensembles, Theater und freie Tanzschaffende weiterzugeben. Tanz Digital ist nur der Startpunkt einer langfristigen Arbeit an transmedialer Tanzpräsentation. Im Verlauf des Projektes sollen weitere Finanzierungmöglichkeiten entwickelt werden.
Die Ausschreibung läuft noch bis 10. Mai 2021. Weitere Informationen und den Antrag auf Förderung finden Sie hier.
NFDI4Culture ist eines von zunächst neun Konsortien, die die Nationale Forschungsdateninfrastruktur aufbauen sollen. Diese soll Datenbestände von Wissenschaft und Forschung, die heute oft dezentral und projektgebunden gelagert sind, systematisch und nachhaltig sichern und nachnutzbar machen.
Die nächste Veranstaltung findet am 3.05.2021 statt und beschäftigt sich mit dem Thema „Standards für 4Culture-Daten“. Das Programm beinhaltet Lightning Talks und Diskussionen in parallelen Gruppen zu verschiedenenThemen und Herausforderungen im Bereich Standards und Qualitätsmanagement für kulturwissenschaftliche Daten.
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19.04.2021
Der Dachverband Tanz Deutschland veranstaltet am 21. und 22. April 2021 erneut zwei digitale Informationsveranstaltungen für das neue Förderprogramm tanz digital via Zoom an. Die erste, welche auf feste Ensembles ausgelegt ist, findet am 21.4. von 14:30-16:30 Uhr und die zweite Veranstaltung am 22.4. von 11-13 Uhr statt.Anmeldung unter: tanz-digital(at)dachverband-tanz.de.
weitere Informationen zu Tanz digital
01.04.2021
Mit dem Förderprogramm DIS-TANZEN unterstützt der Dachverband Tanz Deutschland e.V. den Wiederbeginn künstlerischer und tanzpädagogischer Tätigkeit. Das Tanzarchiv Leipzig erhält hier Unterstützung um die vorhandene Online-Präsenz des Vereins auszubauen und die Sichtbarkeit der Bestände und der Angebote zu erhöhen.
weitere Infos zum Förderprogramm DIS-TANZEN
20.02.2021
Archive dienen längst nicht mehr nur dazu, Dokumente und Materialien aufzubewahren, um historische Forschung zu ermöglichen.
Diesem traditionellen Verständnis gegenüber hat sich neuerdings – gerade auf dem Feld von Tanz und Performance und verstärkt von der wachsenden Bedeutung digitaler Umgebungen – die Idee des sich mitteilenden und produzierenden Archivs verbreitet. Dessen Arbeit geht weit über die Erhaltung und Zugänglichmachung von Dokumenten hinaus, besteht zugleich in der Verknüpfung und Vermittlung des darin angelegten Wissens, das einer ständigen (Re-)Kontextualisierung bedarf. Noch weiter geht die Aneignung des Archivarischen als einer künstlerischen Praxis, die ebenso körperlich sein kann wie das Wiederholen einer Bewegung oder die Erinnerung an intensive sinnliche Eindrücke.
Angesichts dieser Tendenzen, die in der aktuellen Beschränkung auf digitale Kommunikation noch beschleunigt werden, stellt sich die Frage, inwieweit Archive, Institutionen und Praktiken der Aufbewahrung erweitert werden können mit Impulsen der Mitteilung, des Teilens und des Recyclings.
Darum soll es gehen in einer offenen Gesprächsrunde mit allen, die sich für das Thema interessieren und die hiermit herzlich eingeladen sind, teilzunehmen!
Weitere Informationen
11.01.2021
Gelagert in Kartons, versammelt in Mappen und Alben, gedruckt oder digitalisiert in Arrangements, Sequenzen und Serien – fotografische Dokumente begegnen uns selten allein. In besonderer Weise gilt dies für Tanzfotografien, die durch das Motiv der Bewegung dazu prädestiniert sind, in Konstellationen zu erscheinen, sich aufeinander zu beziehen, neben- und miteinander einen Tanz zu beginnen.Die Tagung widmet sich diesen pluralen Konstellationen der Tanzfotografie im Hinblick auf Wechselverhältnisse von Bild und Bewegung, die in einem hohen Maße unsere Vorstellung des modernen Tanzes geprägt haben. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts fand Tanzfotografie durch verschiedene Publikationsmedien eine rasch zunehmende Verbreitung: in Büchern und Bildmappen, auf Postkarten und Plakaten, in Sammelalben oder in Scrapbooks, in Tageszeitungen und Zeitschriften. Solche Erscheinungsformen, in denen jeweils spezifische Bilder von Bewegung angelegt sind, sollen aus tanz- und fototheoretischer Perspektive betrachtet und im Kontext einer historiografischen Auseinandersetzung mit analogen und digitalen Bildarchiven des Tanzes diskutiert werden.Ausgewählte Exponate aus den Beständen des Tanzarchiv Leipzig – seit 2012 in den Sondersammlungen der Leipziger Universitätsbibliothek Albertina – werden in die Tagung miteinbezogen.
Weitere Informationen und Anmeldung
09.01.2021
Digital Humanities ist seit einigen Jahren ein Sammelbegriff für Initiativen und Angebote auch an der Universität Leipzig, die zur Etablierung digitaler Arbeitsweisen und Netzwerke in der geisteswissenschaftlichen Forschung und Lehre dienen. Das Spektrum reicht von der Verknüpfung diverser Datenbanken (mithilfe verbesserter Web-Seiten und Suchfunktionen) über die Integration digitaler Tools in Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen bis hin zu neuen Studiengängen, die Kompetenzen im Umgang mit Daten auch an Studierende vermitteln. In den Geisteswissenschaften liegt der Fokus hierfür bisher auf der digitalen Auswertung von Texten aller Art. Hinzu kommt die Verbesserung der digitalen Infrastruktur von Sammlungen und Archiven, die für kunst- und musikwissenschaftliche Fächer von besonderer Bedeutung sind. Auch in der Theaterwissenschaft spielen diese Tendenzen eine wachsende Rolle. Allerdings zählt es zu den Besonderheiten unseres Fachs, dass es mit dem Gegenstand Theater (einschließlich Tanz und Performance) vor allem um szenische Ereignisse und kulturelle Praktiken geht, die sich nur teilweise und indirekt in „Werken“ (und darauf bezogenen Texten, Dokumenten etc.) manifestieren. Wie also könnte eine zukünftig auch „digitale Theaterwissenschaft“ aussehen?
Der auf studentische Initiative hin am Institut für Theaterwissenschaft organisierte Workshop soll Chancen und Herausforderungen des Digitalen im Austausch informationstechnischer und fachspezifischer Fragestellungen ausloten (auch als Auftakt für weitere Veranstaltungen dieser Art). Dazu werden Experten und Studierende der Digital Humanities – im Dialog mit Lehrenden des Instituts – einige aktuelle Projekte und Abschlussarbeiten vorstellen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen: Schalten Sie sich ein und diskutieren Sie mit!
Anmeldung und weitere Information
02.11.2020
Bei dem Arbeitstreffen „Sammlung trifft Forschung“, organisiert vom Bundesverband der theatersammelnden Institutionen in Deutschland (TheSiD), dem Institut für Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München und der AG ARCHIV der Gesellschaft für Theaterwissenschaft werden Theater- und Tanzwissenschaftler*innen, Archivar*innen und Dokumentar*innen mögliche Zusammenhänge von wissenschaftlich-theoretischen, dokumentations- und sammlungspraktischen Interessen diskutieren. Archive, Sammlungen und Museen der darstellenden Künste sind Orte der Recherche und der Inspiration von Forschenden, Künstler*innen und weiteren Interessierten, die sich mit Dokumenten und Spuren szenischer Ereignisse auseinandersetzen. Wir wollen fragen, wie das dabei generierte Wissen für die Zukunft der Sammlungen und der Forschung ebenso wie der künstlerischen Praxis produktiv gemacht werden kann.Diese Online-Konferenz findet am 20. November in Kooperation von THESID (TheaterSammlungenInDeutschland), der AG ARCHIV und dem theaterwissenschaftlichen Institut der LMU München statt. Nähere Informationen unter:
http://www.thesid.de/Einladung.pdf
25.10.2020
Begehbare Inszenierung im Westflügel des Festspielhauses Hellerau im Rahmen des Festivals Arbeit! Zeitgenössische Positionen zum Jahr der Industriekultur 2020.
Nähere Informationen unter: www.hellerau.org/de/event/shift-change/
06.10.2020
Nach „Die Zukunft des Tanzes – Künstler*innen, Kollektive, Kooperationen“ (2018) und POSITIONEN: TANZ – Ethik (2019) veranstaltet der Dachverband Tanz Deutschland das dritte Symposium für eine begrenzte Teilnehmerzahl live im ChorForum in Essen und digital.
Die Corona-Pandemie zeigt einmal mehr, welch instabile Strukturen die Tanzbranche prägen. Sowohl die soziale Absicherung von Tanzschaffenden als auch die Produktionsbedingungen im Tanz stellen sich als äußert fragil und wenig krisentauglich heraus. Das Symposium soll demnach nicht nur dazu beitragen, den Zustand der Tanzschaffenden zu beschreiben, sondern ebenso dazu dienen, Ideen zur Verbesserung zu sammeln und schließlich zu eruieren, welcher Kooperationen und Partnerschaften es dazu bedarf. Ziel ist es, die Akteur*innen der Tanzszene in eine Debatte zu bringen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Arbeitsfelder zu diskutieren und zusammen für bessere Arbeitsbedingungen im Tanz einzustehen.
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