26.02.2023
11 bis 15 Uhr | Diskussion Universitätsbibliothek Leipzig, Bibliotheca Albertina, Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig
Veranstaltung der Sächsischen Akademie der Künste in Kooperation der Universitätsbibliothek Leipzig und dem Tanzarchiv Leipzig e.V.
Die Praxis des modernen Tanzes, vor kurzem in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen, hat gerade in Ostdeutschland eine lange Tradition. Diese reicht von Hellerau über die Schulen von Mary Wigman und Gret Palucca bis in die Gegenwart, wie die vielfältigen Sammlungs-bestände des Tanzarchivs in Leipzig zeigen. Ziel dieser Matinee mit Ausstellungsrundgang und Diskussion in der Bibliotheca Albertina ist es, Impulse zu geben, wie die Auseinandersetzung mit diesem bedeutenden Kulturerbe gefördert und es für die aktuelle Tanzpraxis ebenso wie für die Forschung und die künstlerische Ausbildung besser zugänglich gemacht werden kann.
11 Uhr Begrüßung und Einführungmit Dr. Anne Lipp (Direktorin der Universitätsbibliothek Leipzig), Prof. Dr. Wolfgang Holler (Präsident der Sächsischen Akademie der Künste), Prof. Dr. Patrick Primavesi (Direktor Institut für Theaterwissenschaft, Universität Leipzig und Tanzarchiv Leipzig e.V.), Dr. Melanie Gruß (Mitkuratorin der Ausstellung),anschließend Rundgang durch die Ausstellung der Universitätsbibliothek Leipzig „Einladung zum Tanz“ mit Plakaten aus dem Tanzarchiv Leipzig.
12.30 Uhr Gesprächsrundemit Prof. Dr. Thomas Fuchs (Leiter der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Leipzig und Mitkurator der Ausstellung), Dr. Britta Kaiser-Schuster (Dezernentin Kulturstiftung der Länder), Prof. Dr. Patrick Primavesi (Direktor Institut für Theaterwissenschaft Universität Leipzig und Tanzarchiv Leipzig e.V.), Carena Schlewitt (Intendantin Europäisches Zentrum der Künste Hellerau), Mario Schröder (Ballettdirektor und Chefchoreograf Oper Leipzig), Prof. Dr. Ralf Stabel (Tanzwissenschaftler, Berlin),Exkurs: Die Villa Wigman. Katja Erfurth (Vorstandsvorsitzende Villa Wigman für Tanz e.V.)Moderation: Michael Freundt (Geschäftsführer Dachverband Tanz Deutschland)
15 Uhr Finissage der Ausstellung „Einladung zum Tanz“mit abschließendem Rundgang durch die Ausstellung
https://www.sadk.de/programm/kulturerbe-tanz-in-ostdeutschland
02.02.2023
um 18 Uhr im Vortragssaal der Bibliotheca Albertina, Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig
Begrifflich ist „Volkstanz“ eine Wortschöpfung des 18. Jahrhunderts (angelehnt an Johann Gottfried Herders Idee vom „Volkslied“), die eigentlich erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich wurde und den Begriff „Nationaltanz“ ersetzte. Damit steht Volkstanz in engem Bezug zu den Aushandlungsprozessen eines modernen Verständnisses von Volk, Nation und Identität seit der Aufklärung. Als tänzerische und kulturelle Praxis war und ist Volkstanzen immer in gesellschaftlichen Diskursen und Kontexten verankert und gestaltet diese gleichzeitig mit. Volkstanz ist sozial hergestellt und wirkt gemeinschaftsstiftend, d.h. er konstituiert, bestätigt und repräsentiert Gemeinschaft.
Am Beispiel des sorbischen und deutschen Volkstanzes sowie deren politischer Instrumentalisierung in der DDR spüren die beiden Referentinnen in einer materialreichen Präsentation der Frage nach der Konstituierung kollektiver Identitäten im Volkstanz nach. Das dabei entfaltete Spektrum von gelebter Tanzpraxis, inszenierter Bühnentanzkunst und staatlich kontrollierter Leistungsschau eröffnet vielfache Perspektiven auf die Frage nach einem „kulturellen (Tanz)Erbe“. Wer waren die jeweiligen Akteur*innen, welche Elemente und Formen wurden aufgegriffen und fanden wiederum Eingang ins Archiv, um zur Traditionsbildung beizutragen? Was wurde dabei ausgegrenzt und bleibt als Lücke im Archiv, aber vielleicht dennoch im Alltag der Menschen? Mit dem anschließenden Gespräch wird in diesem Sinne auch ganz persönlichen Erfahrungen der Gäste Raum gegeben und zum gemeinsamen Austausch eingeladen.
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26.01.2023
Tanzfotografien sind zugleich fotografisch und choreografisch gestaltete Bilder von Bewegung. In ihrer Betrachtung kommt es zu einer paradoxen Gegenwart des Vergehens, die unsere Wahrnehmung zwischen Bild und Bewegung oszillieren lässt.Die Studie „Bilder von Bewegung. Tanzfotografie der Moderne“ widmet sich aus tanz- und fototheoretischer Perspektive der spannungsreichen Beziehung zwischen Tanz und Fotografie unter Einbeziehung ihrer kulturhistorischen und medientechnischen Voraussetzungen in der europäisch geprägten Moderne um 1900.Historische Entwicklungslinien und -phasen werden anhand exemplarischer Analysen bekannter und weniger bekannter Arbeiten von Fotografen wie Samuel Joshua Beckett, Hugo Erfurth, Adolph de Meyer von Tänzern wie Loïe Fuller, Niddy Impekoven und Vaslav Nijinsky nachgezeichnet. Der methodische Zugang ist dabei von der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen und -kontexte bestimmt, in denen uns Tanzfotografien bis zum heutigen Tage begegnen und die unser Bild von Bewegung prägen: auf Postkarten, in Büchern und Zeitschriften, bis hin zu analogen und digitalen Bildarchiven. Dabei wird deutlich, dass das Phänomen der Tanzfotografie allein im Gefüge seiner jeweiligen ästhetischen, medialen und materiellen Bedingungen vollständig zu erfassen ist.
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Gelagert in Kartons, versammelt in Mappen und Alben, gedruckt oder digitalisiert in Arrangements, Sequenzen und Serien: Fotografische Dokumente begegnen uns selten allein. In besonderer Weise gilt dies für Tanzfotografien, die durch das Motiv der Bewegung dazu prädestiniert sind, in Konstellationen zu erscheinen, sich aufeinander zu beziehen oder neben- und miteinander einen Tanz zu beginnen. Die Beiträger und Beiträgerinnen des Bandes „Tanz in Bildern. Plurale Konstellationen der Fotografie“ diskutieren aus tanz-, foto- und archivtheoretischer Perspektive plurale Konstellationen der Tanzfotografie des frühen 20. Jahrhunderts. Den Kontext hierfür bildet eine historiografische Auseinandersetzung mit analogen und digitalen Bildarchiven des Tanzes.
11.01.2023
um 20 Uhr im Café Alibi der Bibliotheca Albertina, Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig
In der Veranstaltung „Stunde(n) des Tanzes“ sprechen Caroline Helm (B.A. Theaterwissenschaft) und Prof. Dr. Patrick Primavesi mit Guntram Walther über seinen persönlichen Werdegang, über die Entwicklung der modernen Plakatkultur sowie über Tanz als sehr spezifischen Gegenstand der Darstellung und Vermittlung.
Plakate als wirksames Mittel der Werbung, der Information, der Unterhaltung und häufig auch der politischen Propaganda sind ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens. Mittlerweile wird jedoch in Leipzig wie in vielen anderen Städten die Werbung auf andere Formate umgestellt und die im 19. Jahrhundert etablierten Litfaßsäulen werden seltener. Zu DDR-Zeiten waren Plakate aber auch als Werbe- und Informationsträger für Tanz von großer Bedeutung, wie die Ausstellung insgesamt zeigt.
Ausgebildet an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig kam der Diplom-Grafiker Guntram Walther über persönliche Kontakte, u.a. zum Fotografen und Tänzer Siegfried Prölß, bald mit Tanz in Berührung. Es folgten Aufträge für die renommierten Ballettwettbewerbe der DDR oder die Veranstaltungsreihe „Stunde des Tanzes“ unter der Leitung von Jean Weidt an der Komischen Oper Berlin.
Im Rahmen des Gesprächs werden ergänzend zur Ausstellung von Plakaten des Tanzarchivs weitere Plakate aus dem privaten Bestand Guntram Walthers präsentiert. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur offenen Diskussion.
09.12.2022
20:00 Uhr im LOFFT. Das Theater, Spinnereistraße 7, Halle 7, 04179 Leipzig
Wie viel haben unsere Körper miteinander zu tun? Tanz, Film und Musik eröffnen Räume – jedes Mal ist der Körper anders.
Unser Körper – er dehnt sich in die Welt, er reckt und streckt sich. Er nimmt an Gewicht zu und ab, er berührt. Er modelliert sich, und er spürt. Wieviel haben unsere Körper miteinander zu tun? Im Büro, im Zug, im Schwimmbad, am Laptop und am Handy? Welche Zeichen geben sie, welche Signale senden sie aus? Tanz, Film und Musik spielen mit dem Unterschied der Körper und ihrer Erscheinung, mit Berührtwerden und nicht Berührtsein.
In SINNESWÜSTEN arbeiten das FREIRAUM ENSEMBLE aus Köln unter der künstlerischen Leitung von Arthur Schopa und Irina Pauls mit ihren Tänzer*innen zusammen. Irina Pauls entwickelte bereits mehr als 90 eigene Werke, sie gründete 1990 das TanzTheater am Schauspiel Leipzig und etablierte diese Kunstform in den darauffolgenden Jahren bis heute.
Am Samstag findet im Anschluss an die Vostellung ein Podiumsgespräch mit den Tänzer*innen, Irina Pauls und dem Videofilmer Gonzalo H. Rodriguez aus der Produktion sowie Anastasia Biefang (Offizierin in der Bundeswehr und Aktivistin für die LGBTIQ*-Rechte) und Moderatorin Dr. Martina Bako (Theaterwissenschaftlerin) statt.
Weitere Termine: 10. und 11.12.2022
https://www.lofft.de/programm/veranstaltung/sinneswuesten
08.12.2022
Am Donnerstag, den 8. Dezember 2022 um 16 Uhr findet die diesjährige Mitgliederversammlung endlich wieder in Präsenz statt. Wir freuen uns besonders, dass wir dieses Mal im Fürstenzimmer der Universitätsbibliothek (Albertina) in der Beethovenstr. 6, 04107, EG, tagen können. Anlass dafür ist die gerade eröffnete Ausstellung „Einladung zum Tanz. Aus der Plakatsammlung des Tanzarchiv Leipzig“ (8.11.2022 bis 26.2.2023), auf die wir bereits hingewiesen hatten: https://www.ub.uni-leipzig.de/aktuelle-ausstellungen/einladung-zum-tanz-aus-der-plakatsammlung-des-tanzarchivs-leipzig/
02.12.2022
Theaterbezogene Sammlungen und Archive im Dialog mit Institutionen der künstlerischen Lehre und Forschung2. Dezember 2022 | 10–19:30 Uhr | online
Das Vernetzungstreffen Sammlung trifft ForschungDer Bundesverband Theatersammlungen im deutschsprachigen Raum (TheSiD) e.V. richtet gemeinsam mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) Berlin und der AG ARCHIV der Gesellschaft für Theaterwissenschaft das Arbeitstreffen „Sammlung trifft Forschung 2022“ aus.Für dieses nunmehr dritte Arbeitstreffen liegt der Fokus auf der künstlerischen Ausbildung. In sechs Workshops wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise Lehrende, Studierende und Absolvent*innen der performativen Künste Objekte und Dokumente in Sammlungen und Gedächtnisinstitutionen nutzen und welche Angebote bzw. Infrastrukturen es dafür gibt.
Session 1WS 1.1 Eigene Archive der Ausbildungsinstitutionen und archiviertes StudierendenlebenWS 1.2 Sammlungsbestände und Wissensordnungen der Archive in der AusbildungWS 1.3 Entwicklung neuer künstlerischer Aufführungsformate in Bibliotheken
Session 2WS 2.1 Mit wem und mit was erzählen wir Vergangenheit?WS 2.2 Medien als Dokumentations- und künstlerische Objekte in der AusbildungspraxisWS 2.3 Lehrprojekt zur Arbeit mit einem historischen Medienarchiv
LectureDen Abschluss des Arbeitstreffens bildet die Lecture „RECYCLING KNOWLEDGE – Contact Improvisation in Verbindung von Praxis & Theorie, Tanz, Musik, Bildender Kunst und Video“ von Dieter Heitkamp (HfMDK Frankfurt am Main).
vollständiges Programm und Infos zur Anmeldung zum Download
01.12.2022
am 1.12.2022 um 18 Uhr in der Bibliotheca Albertina (Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig), mit Dr. Melanie Gruß, Dr. Martin Morgenstern und Prof. Dr. Patrick Primavesi
Tanz und Film verbindet das Moment der Bewegung: Der im Tanz bewegte Körper kann im Film weiter lebendig erscheinen, weil dessen Grundlage das bewegte Bild ist. So war Tanz schon seit den Anfängen des Films ein beliebtes Motiv. Dass der Film gerade die flüchtige Tanzbewegung und ihre jeweiligen kulturellen und ästhetischen Kontexte für die Zukunft festzuhalten vermag, erkannte auch der Gründer des Tanzarchivs Leipzig Kurt Petermann (1930-1984). So filmte er, schließlich auch mit kulturpolitischem Auftrag, begeistert tanzende Laien ebenso wie international herausragende Künstler*innen, auf großen Tanzbühnen oder auf Dorfplätzen in der ungarischen Provinz.
Im Mittelpunkt standen zunächst Volkstanz und Ballett, während der Ausdruckstanz offiziell als formalistisch abgelehnt wurde. Dass aber die ästhetischen Mittel des modernen Tanzes gerade für die Inszenierung ideologischer Narrative unverzichtbar blieben, ist auf vielen Filmen, etwa zum ostdeutschen Tanztheater, zu entdecken. Gezeigt werden auch Unterrichts-Dokumentationen aus der Schule Gret Paluccas, welche die Bedeutung ihrer pädagogischen Arbeit für die Tanzkunst der DDR veranschaulichen.
Die Auswahl dieses Filmabends gibt einen ersten Eindruck von dem einzigartigen Bestand des Tanzarchivs. Möglich wurde die Präsentation durch das an der SLUB Dresden in Kooperation mit dem Filmverband Sachsen mit Mitteln des Freistaates Sachsen durchgeführte Landesprogramm „Sicherung des audiovisuellen Erbes in Sachsen“ (SAVE), dass sich seit 1999 bzw. 2019 der ganzen Bandbreite des regionalen audiovisuellen Erbes widmet.
07.11.2022
Vom 8. November 2022 bis 26. Februar 2023 im Ausstellungsraum der Bibliotheca Albertina
Zu den umfangreichen Sammlungen des Tanzarchivs gehört auch eine Plakatsammlung zu den Themen Tanz und Musik, die von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart reicht. Nach der Übernahme des Tanzarchivs wurde die Sammlung an der Universitätsbibliothek katalogisiert. Die Ausstellung zeigt Beispiele aus der Plakatsammlung von den Anfängen bis in die 1970er Jahre.
Die Ausstellungseröffnung findet am 7. November 2022 um 18 Uhr in der Bibliotheca Albertina statt, am Vorabend der euro-scene Leipzig (8.–13. November 2022). Die Ausstellung kann vom 8. November 2022 bis 26. Februar 2023 täglich von 10 bis 18 Uhr im Ausstellungsraum der Bibliotheca Albertina besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Kurator*in: Prof. Dr. Thomas Fuchs, Dr. Melanie GrußGestaltung: GRUETZNER TRIEBERestaurierung und Ausstellungsaufbau (UBL): Jörg Graf, Fanny Barthold, Mina Rakelmann, Anna Wypych, Anna WagnerDigitalisierung (UBL): Olaf MokanskyPresse- und Öffentlichkeitsarbeit, Koordination (UBL): Caroline Bergter
26.10.2022
Eine Ringvorlesung der Hochschule für Musik und Theater (Online) im Wintersemester 2022/23Mittwoch, 17:00 – 18:30 Uhr
Am 26.10.22 spricht Prof. Dr. Patrick Primavesi (UL) über „Tanz im digitalen Raum: Technologie und Ästhetik im Transfer“
Das vollständige Programm sowie die Zugangsdaten finden Sie hier.
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