Workshop zum Kirchenhistoriker Leo Bönhoff

Leo Bönhoff (1872-1943) – Sächsischer Landes- und Kirchenhistoriker, Theologe und Gemeindepfarrer zwischen Kaiserzeit und Nationalsozialismus

Eine Veranstaltung des Vereins für sächsische Landesgeschichte in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Sächsische Kirchengeschichte und der Sächsischen Landesbibliothek – Staats und Universitätsbibliothek Dresden

Fotografie, 1940/1941, unbekannter Fotograf von Leo Bönhoff (1872-1943)

 

Tagungsort: Festsaal der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Tillich-Bau der TU Dresden, Raum Nr. 205, Helmholtzstraße 6, 01069 Dresden (Zugang über Hülsse-Bau, Nordflügel 3. OG, Helmholtzstraße 10)

Eintritt frei. Anmeldungen bitte möglichst per Mail unter kontakt@saechsische-landesgeschichte.de bis 5. Oktober 2022. Spätere Anmeldungen sind vor Ort möglich.


Der Workshop erinnert aus Anlass seines 150. Geburtstags an den vielseitigen und äußerst produktiven Landeshistoriker und Theologen Leo Bönhoff. Vorträge widmen sich dem kirchen- und landesgeschichtlichen Werk Bönhoffs, dessen Forschungen zur sächsischen Orts- und Namensgeschichte sowie der Herrschafts-, Missions- und Reformationsgeschichte bis heute von Bedeutung sind. Doch war Bönhoff auch ein sehr aktiver Seelsorger. Als Zeuge tiefer historischer Umbrüche, die er als Gemeindepfarrer im Erzgebirge und später dann vor allem in Dresden erlebte, suchte er nach Antworten auf die Probleme seiner Zeit. Die Sächsische Landesbibliothek wird zum Anlass eine umfassende Online-Bibliografie mitsamt Digitalisaten der Arbeiten Bönhoffs freischalten.

Programm

13:00 Begrüßung

13:15 Armin Kohnle (Leipzig): Der Reformationshistoriker Leo Bönhoff

13:45 Joachim Schneider (Dresden): Der Landeshistoriker Leo Bönhoff

14:15 Bernd Kunzmann (Radebeul): Leo Bönhoff und die slawischen Namen im Erzgebirge

14:45 Michael Wetzel (Zwönitz): Leo Bönhoff als Pfarrer in Annaberg

15:15-15:45 Pause

15:45 Hans-Peter Hasse (Dresden): Leo Bönhoffs Beiträge zur Dresdner Kirchengeschichte

16:15 Dirk Martin Mütze (Kohren-Sahlis): Leo Bönhoff in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus

16:45 Konstantin Hermann (Dresden): Bönhoff.digital – die thematische Forschungspräsentation der SLUB zu Leo Bönhoff

17:15 Schlussdiskussion

 

Führung in der Philippuskirche Leipzig-Lindenau

Am 25. September 2022, um 16 Uhr ist die Regionalgruppe Leipzig der Arbeitsgemeinschaft für Sächsische Kirchengeschichte mit ihrer „Kleinen Kirchfahrt“ in der Philippuskirche Leipzig-Lindenau zu Gast.

Die Arbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Kirchenhistoriker*innen, die Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zur regionalen Kirchengeschichte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Neben Vorträgen und Tagungen gehören zum Programm auch die Kirchfahrten, bei denen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kirchen vor Ort besuchen und diese durch wissenschaftlich fundierte Führungen erschließen.

Mit der Philippuskirche in Leipzig ist diesmal ein Kirchenbau mit einer besonders bewegten Geschichte Ziel der Kirchfahrt: Anfang des 20. Jahrhunderts gegen den Willen des Landeskonsistoriums nach den modernen Richtlinien des „Wiesbadener Programms“ gebaut, diente sie bis 2002 als Gemeindekirche. Nach der Übernahme durch das Berufsbildungswerk Leipzig wurde im Philippus-Ensemble aus Pfarrhaus und Kirche ein Integrationshotel eingerichtet. Im Zuge dessen konnte der Kirchenraum saniert werden und steht seit 2019 wieder für Veranstaltungen und Gottesdienste zur Verfügung.

Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr mit einer kurzen Andacht, an die sich die Führung mit Dipl. theol. Konstantin Enge zu Geschichte, Ausstattung und Architektur der Kirche anschließt. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Text/Plakat: Dipl. theol. Konstantin Enge

 

Plakat_AGSKG_Kirchfahrt_Philippus_220925

 

Online-Formular zur Anmeldung zur Jahrestagung 2022 freigeschaltet

Vom 17. bis 18. Juli findet die 72. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für sächsische Kirchengeschichte (in Kooperation mit der der Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis) statt.

Die Teilnahme und Unterbringung ist für Studierende kostenfrei.

Die Veranstalter möchten besonders auch Familien die Teilnahme ermöglichen. In der Heimvolkshochschule stehen entsprechende Familienzimmer zur Verfügung. In und um Kohren-Sahlis gibt es zahlreiche Freizeitmöglichkeiten: www.tourismusverein-borna-kohrenerland.de / www.rochlitzer-muldental.de

Das Programm und weitere Informationen finden Sie hier.

Evangelische Eisenbahnrezeption im Königreich Sachsen: Online-Vortrag bis 17. Mai hier als Video verfügbar

Am 7. April 1839 wurde zwischen Leipzig und Dresden die erste Ferneisenbahnstrecke im Deutschen Bund eröffnet. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde das Königreich Sachsen zu einem Zentrum des Eisenbahnbaus, sodass es bei der Gründung des Deutschen Kaiserreiches über das dichteste Eisenbahnnetz aller deutschen Flächenstaaten verfügte. Die Eisenbahn stellte eine Schrittmacherindustrie der Industriellen Revolution dar, die eine schnellere Beförderung von Waren und Personen, einen schnelleren Informationsaustausch und Wirtschaftswachstum in anderen Branchen ermöglichte. Der Aufstieg der Eisenbahn fällt zusammen mit einem Niedergang christlicher Religiosität im Zuge von mit der Industrialisierung einhergehenden Säkularisierungstendenzen. In dem Vortrag soll nachgezeichnet werden, wie die Eisenbahn in Sachsen im Allgemeinen und Leipzig im Besonderen als die Gesellschaft grundlegend umgestaltende Technologie aus christlicher Perspektive rezipiert wurde. Evangelische Eisenbahnrezeption im Königreich Sachsen: Online-Vortrag bis 17. Mai hier als Video verfügbar weiterlesen

Lokale Kirchengeschichte in der Coronazeit. Ein Erfahrungsbericht zur Serie #KircheninLeipzig

Der Beitrag erschien zuerst am 25. Januar 2022 in: Saxorum. Blog für interdisziplinäre Landeskunde in Sachsen, URL: https://saxorum.hypotheses.org/6643.

Von Tilman Pfuch

1 Das Vergessene finden

Es gibt sie zahllos – die Bücher, Broschüren, Schriften aus vergangenen Zeiten, die längst vergessen und verschwunden sind, hoffnungslos veraltet und ohne jede Relevanz. Stolpert man über sie, lässt sich ein amüsiertes Lächeln kaum vermeiden. Mit wie viel Mühe wurde hier etwas zusammengestellt, und doch hat es keine Bedeutung mehr. So war es auch mit der Broschüre „Höret des Herrn Wort. Die Gotteshäuser von Leipzig“.[1] Lokale Kirchengeschichte in der Coronazeit. Ein Erfahrungsbericht zur Serie #KircheninLeipzig weiterlesen

Vortrag zum Reliquienschatz entfällt. Neues Halbjahresprogramm online

Aufgrund der aktuell schwierigen Lage entfällt der Vortrag von Dipl. theol. Johanna Liedke (Leipzig): „Der Himmel auf Erden. Neues zum Wittenberger Reliquienschatz Friedrichs des Weisen“ leider.

Unser neues Halbjahresprogramm ist online. Bitte informieren Sie sich stets auf unserer Homepage, ob die Vorträge stattfinden können.

Programm_22 September bis Juni final