Gelagert in Kartons, versammelt in Mappen und Alben, gedruckt oder digitalisiert in Arrangements, Sequenzen und Serien – fotografische Dokumente begegnen uns selten allein. In besonderer Weise gilt dies für Tanzfotografien, die durch das Motiv der Bewegung dazu prädestiniert sind, in Konstellationen zu erscheinen, sich aufeinander zu beziehen, neben- und miteinander einen Tanz zu beginnen.
Die Tagung widmet sich diesen pluralen Konstellationen der Tanzfotografie im Hinblick auf Wechselverhältnisse von Bild und Bewegung, die in einem hohen Maße unsere Vorstellung des modernen Tanzes geprägt haben. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts fand Tanzfotografie durch verschiedene Publikationsmedien eine rasch zunehmende Verbreitung: in Büchern und Bildmappen, auf Postkarten und Plakaten, in Sammelalben oder in Scrapbooks, in Tageszeitungen und Zeitschriften. Solche Erscheinungsformen, in denen jeweils spezifische Bilder von Bewegung angelegt sind, sollen aus tanz- und fototheoretischer Perspektive betrachtet und im Kontext einer historiografischen Auseinandersetzung mit analogen und digitalen Bildarchiven des Tanzes diskutiert werden.
Ausgewählte Exponate aus den Beständen des Tanzarchiv Leipzig – seit 2012 in den Sondersammlungen der Leipziger Universitätsbibliothek Albertina – werden in die Tagung miteinbezogen.