Geschlechtergerechtes Leipzig? Ansätze der feministischen Stadtentwicklung.

Leipzig ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Deutschlands. Ständig ziehen neue Leute her und die Stadt verändert sich in beeindruckendem Tempo. Aber wer bestimmt, wie sich diese Stadt entwickelt?

Ausgehend von Theorien der feministischen Stadt- und Raumforschung geht Judith Rothe in diesem Beitrag der Frage nach, wie sich auch in Leipzig patriarchale Strukturen in den Stadtraum eingeschrieben haben: Wie unterscheiden sich die Bedürfnisse der Leipziger_innen und welchen Problemen, Ausschlüssen und Barrieren begegnen FLINT*-Personen im Leipziger Stadtraum? Wie geht die Stadt Leipzig eigentlich mit dem Thema um? Und wie könnte ein geschlechtergerechtes Leipzig aussehen?

Um Antworten auf all diese Fragen zu finden, hat die Autorin verschiedene FLINT*-Personen gefragt, wie sie die Stadt wahrnehmen und wie der öffentliche Raum anders gestaltet werden könnte. Außerdem gibt Susann Hänel vom Referat für Gleichstellung Auskunft darüber, welche Rolle das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Leipziger Stadtentwicklung spielt.

*FLINT steht für Frauen, Lesben, Inter-, non-binäre und Trans-Menschen

 

Links und Quellen

Becker, Ruth (2004): Feministische Kritik an Stadt und Raum. Gender Mainstreaming und Managing Diversity, Leipniz-Institut für Sozialwissenschaften

Kern, Leslie (2020): Feminist City. Verso Books, New York

Pepchinski, Mary (2019) Für jede Familie eine Alleintstehende. Die Bauhausarchitektin Wera Meyer-Waldeck und die Herausforderungen der Unterbringung älterer Frauen im Westdeutschland der Nachkriegszeit. In: Frey, Katia; Perotti, Eliana (Hg.) (2019): Frauen blicken auf die Stadt. Archtektinnen, Planerinnen, Reformerinnen. Theoretikerinnen des Städtebaus II. Dietrich Reimer Verlag, Berlin

Schuster, Nina; Höhne, Stefan (2017): Stadt der Reproduktion. Einführung in den Themenschwerpunkt. sub/urban. Zeitschrift für kritische Stadtforschung. Jhg. 5/3

Gleichstellungsplan Stadt Leipzig (Link)

Safe in the City (Link)

BMFSFJ Gender Care Gap -Indiaktor (Link)

Artikel: Gemeinschaft für die feministische Stadt (Link)

Artikel: Warum unsere Stadtplanung diskriminierend ist (Link)

Artikel: Geschlechtergerechtigkeit Berlin, Brüssel, Barcelona (Link)

Sounds: BBC Sound Archive & freesound.org

Ein andere Form der Urbanität: das Leben auf einem Wagenplatz

Wie ist das, auf einem Wagenplatz zu leben? Was sind die Herausforderungen, wie gestaltet sich der Alltag und wie funktioniert die Gemeinschaft? Ségolène Bulot und Charlotte Koch haben sich auf die Spuren dieser alternativen Wohnform in Leipzig begeben. Die Stadt ist bekannt für ihre wagenplatz-freundliche Stadtpolitik und gilt in dem Bereich als Vorbild für andere deutsche Städte.

Anhand von eigener Recherche, Interviews mit Bewohner*innen eines Wagenplatzes im Leipziger Westen, Politiker*innen aus dem Stadtrat, als auch Passant*innen im Leipziger Osten, haben sie eine Meinungskollage erstellt, die aus unterschiedlichen Perspektiven das Phänomen Wagenplätze beleuchtet. Hierbei sind sie als „Outsiderinnen“ äußerst herzlich aufgenommen worden und haben einen tiefen Einblick in das Leben auf dem Wagenplatz erhalten. Der Podcastist für Hörer*innen gemacht, die selbst noch wenig Erfahrung mit Wagenplätzen haben und sich vielleicht ähnliche Fragen stellen, wie Ségolène Bulot und Charlotte Koch es zu Beginn ihres Projektes taten…

Die Stadt gehört (nicht) allen – gleichberechtigte Teilhabe im öffentlichen Stadtraum

Der Podcast von Steffi Belau und Gesine Michel behandelt das Leben von Menschen mit Behinderung in der Stadt Leipzig. Es wird vor allem der Frage nachgegangen, wie selbstbestimmt betreffende Personen den öffentlichen Raum nutzen können, welche Barrieren den Alltag erschweren und wie der Stadtraum hinsichtlich einer gleichberechtigten Teilhabe wahrgenommen wird. Exemplarisch wird in dem Podcast auf öffentliche Gebäude sowie den öffentlichen Personennahverkehr eingegangen. Hierzu wurden Interviews mit drei Expert:innen in eigener Sache geführt. In der Erhebung und Auswertung der Daten wurden qualitative Forschungsmethoden angewandt.

Die Autor:innen haben ein Skript zur visuellen Erfahrung des Podcasts bereit gestellt.

Die Straße dem Protest! – Wie ein feministischer Streik den städtischen Raum einnimmt

„Alles Gute zum Frauentag!“ – „Danke, nein.“

Ein Blumenstrauß und warme Worte werden das Patriarchat sicher nicht stürzen. Der feministische Streik am 8. März 2020 in Leipzig formulierte da wesentlich konkretere Vorgehensweisen und Forderungen. In diesem Podcast reflektiert Elisabeth Klug mit ihrer Freundin Kristin über eine teilnehmende Beobachtung zu auditiven, visuellen und körperlichen Raumaneignungen während der Demonstration in der Stadt. Mit von der Partie sind wütendes Gebrüll, lila Pyro und große Lücken. Außerdem zu hören gibt es eine knappe, historische Zusammenfassung zum Protestgeschehen des letzten Jahrhunderts im Allgemeinen und des Frauen*tags im Besonderen. GaLiGrü und viel Vergnügen!

 

Literatur

Affront (Hg.) (2011): Darum Feminismus! Diskussionen und Praxen. Münster: Unrast-Verlag

Butler, Judith (2015): Bodies in Alliance and the Politics of the Street. In: Judith Butler (Hg.): Notes Toward a Performative Theory of Assembly. Harvard University Press, S. 66–98

Coghlan, Jo (2019): Dissent Dressing: The Colour and Fabric of Political Rage. Auf: https://journal.media-culture.org.au/index.php/mcjournal/article/view/1497. (Letzter Zugriff am 09.03.2021)

Fahlenbrach, Kathrin (2009): Protest-Räume – Medien-Räume. Zur rituellen Topologie der Straße als Protest-Raum. In: Sandra Maria Geschke (Hg.): Straße als kultureller Aktionsraum. Interdisziplinäre Betrachtungen des Straßenraumes an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage, S. 98-110

Bauer, Katrin (2015): Offen für alle(s)? Kollektive Protestkulturen zwischen Tradition und Innovation. In: Bitzegeio, Ursula et al. (Hg.): Der politische Mensch. Akteure gesellschaftlicher Partizipation im Übergang zum 21. Jahrhundert. Bonn: Dietz, S. 349–365

Niederkofler, Heidi (2011): Frauentag! Erfindung und Karriere einer Tradition. Wien: Löcker

Rucht, Dieter (2013): Demokratie ohne Protest? Zur Wirkungsgeschichte sozialer Bewegungen. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen 26 (3), S. 65-70

Rucht, Dieter (2018): Demokratisierung durch Bewegungen? Demokratisierung der Bewegungen? In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen 31 (1-2), S. 40–51.

Rucht, Dieter; Teune, Simon (2017): Das Protestgeschehen in der Bundesrepublik seit den 1980er Jahren zwischen Kontinuität und Wandel. In: Priska, Daphi et al. (Hg.): Protest in Bewegung? Zum Wandel von Bedingungen, Formen und Effekten politischen Protests. Nomos Verlagsgesellschaft, S. 9–34

Sittler, David (2009): Die Straße als politische Arena und Medium der Masse. St. Petersburg 1870-1917. In: Geschke, Sandra Maria (Hg.): Straße als kultureller Aktionsraum. Interdisziplinäre Betrachtungen des Straßenraumes an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage, S. 111-140

Strüver, Anke/Wucherpfennig, Claudia (2012): Spielerisch-sportliche Raumaneignung. Zur Performativität von Körpern und Räumen im Spiegel aktueller Forschung. In: Feministische Studien 30 (1), S. 66-74

Vollmer, Lisa (2019): Mieter_innenbewegungen in Berlin und New York. Die Formierung politischer Kollektivität. Wiesbaden: Springer Fachmedien

Wrenn, Corey (2019): Pussy grabs back: bestialized sexual politics and intersectional failure in protest posters for the 2017 women’s march. In: Feminist Media Studies 19 (6), S. 803–821

Problemviertel, Brennpunkt, gefährlicher Gegenstand

Ein unvoreingenommer Blick auf die Eisenbahnstraße in Leipzig scheint kaum möglich. Zu laut und sichtbar sind die Stimmen, die von Schlägereien, Schießereien oder Drogenhandel berichten und eine diffuse Unsicherheit verbreiten. Ob AnwohnerInnen, LeipzigerInnen, oder nie Dagewesene: Die Straße gilt als gefährlich.

Das derart dominante Narrativ über die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten motivierte Natalie Schmidt zu einer kritischen und differenzierten Auseinandersetzung. Im Podcast geht sie auf die Geschichte und aktuelle Situation der Straße ein und hält Eindrücke und Erfahrungen von drei Menschen fest, die aus migrantischer, studentischer und ostdeutscher Perspektive auf die Eisenbahnstraße berichten können.

Links und Quellen:

  • Belina, B., & Wehrheim, J. (2011). „Gefahrengebiete“: durch die Abstraktion vom Sozialen zur Reproduktion
    gesellschaftlicher Strukturen. Soziale Probleme, 23(2), 207-229.
    https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-364686
  • Ullrich, Peter ; Tullney, Marco : Die Konstruktion ‚gefährlicher Orte‘. Eine Problematisierung mit Beispielen aus Berlin und Leipzig. – In: sozialraum.de. – ISSN 1868-2596 (online). – 4 (2012), 2. https://www.sozialraum.de/die-konstruktion-gefaehrlicher-orte.php
  • Update: Die schlimmste Straße Deutschlands, ProSieben, https://youtu.be/ogFPlp6RLq0
  • Eisenbahnstraße Leipzig – Crimespot oder Multikulti-Wunderland?, ZDF, https://youtu.be/lb6A1RGIfJo
  • Dokumentation „Eisenbahnstraße“, SAEK Leipzig, https://youtu.be/ri78aCHvHEc
  • Racial Profiling und Rassismus: So sieht der Alltag auf der Leipziger Eisenbahnstraße aus, zett.de, https://ze.tt/racial-profiling-und-rassismus-so-sieht-der-alltag-auf-der-leipziger-eisenbahnstrasse-aus/
  • Gefährlicher Gegenstand: Eisenbahnstraße #2, unofficial pictures, https://unofficial.pictures/shop/gefaehrlicher-gegenstand-eisenbahnstrasse-2/
  • Waffenverbotszone in Leipzig– der Verdacht soll untersucht werden, DLF Kultur, https://www.deutschlandfunkkultur.de/waffenverbotszone-in-leipzig-der-verdacht-soll-untersucht.1001.de.html?dram:article_id=471137

 

 

Leben in Zeiten von Corona – Eine neuartige Normalität?

Seit fast einem Jahr hat COVID-19 die Welt im Griff, und noch immer wissen wir nicht alles über das Virus – oder wann wir es los sind. Trotz der richtigen Feststellung, dass wir also alle „nur auf Sicht fahren“ können, wird schon seit Längerem von einer neuen Normalität gesprochen. Aber was bedeutet das eigentlich? Was genau ist die Summe der einzelnen Teile, die diese „neuartige“ Normalität ausmachen? Oder muss man vielleicht doch eher von vielen neuen Normalitäten sprechen?

Justina Fink und Theresa Siebach gehen diesen Fragen anhand von gesammelten Sprachnachrichten nach.

 

Literatur
• Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hrsg.). 1973. Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
• Goffman, Erving. 1974. Die Territorien des Selbst, in Ders. Das Individuum im öffentlichen Austausch. Mikrostudien zur öffentlichen Ordnung, Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 54-71.
• Meyer-Drawe, Käte. 2016. Wenn Blicke sich kreuzen, in Jung, Matthias, Michaela Bauks, und Andreas Ackermann (Hrsg.). Dem Körper eingeschrieben: Verkörperung zwischen Leiberleben und kulturellem Sinn, Wiesbaden: Springer VS. S. 37-54.
• Opitz, Sven. 2020. Atmosphären des Selbst in Zeiten von COVID-19, in Keitel, Christian, Michael Volkmer, und Karin Werner (Hrsg.). Die Corona-Gesellschaft. Analysen zur Lage und Perspektiven für die Zukunft, Bielefeld: transcript. S.125-134.
• Artikel zu „Normalität“ in der Wikipedia vom November 2020
Musik und Audioaufnahmen
• Sound aus dem BBC-Soundarchiv (bbc.co.uk–©copyright[2020]BBC)
• Audiomitschnitte aus dem Sendungsarchiv der Tagesschau vom 20.01., 22.01., 25.01., 28.01., 10.03., 16.03., 22.03., 21.04. und 23.11.2020

 

Hafenstadt Leipzig

In und über Leipzig kursieren viele Narrative. „Leipzig hat mehr Brücken als Hamburg oder Venedig“ oder „Die Sicht vom Wasser auf die Stadt ist eine andere“ sind zwei eher unscheinbare Beispiele, die sich aber vermehrt in Stadtführern oder Städteporträts finden lassen. Auch wenn sie nur Erzählungen sind – in ihrer Wirkung sind sie durchaus real. Die Autorin Anna Kerstin Kraft ist sich sicher: Die Stadt soll als eine Hafenstadt imaginiert werden, auch ohne Zugang zum Meer. Ihre ethnografischen Eindrücke hat sie in Form eines (hörbaren) Essays festgehalten.

Empfehlung: Vor dem Hören eine Badewanne einlassen und Weißwein kaltstellen.

 

Literatur & Links:

Blick aus dem Fenster

Wie verändert sich der Zugang zu unseren Nachbarn, wenn wir in der Corona-Pandemie plötzlich vorrangig zuhause sind? Sind wir wirklich allein? Oder ermöglicht das Statische nicht auch ein genaueres Hingucken- und Kennenlern-Können? Das Feature von Carolin Büscher setzt sich mit dem „Blick aus dem Fenster“ als neuer Beobachtungs- und Öffentlichkeitsform in Zeiten der Quarantäne auseinander. Collagenhaft wird anhand von persönlichen Notaten, Fundstücken aus der Literatur, Philosophie und Popkultur sowie Positionen aus der Nachbarschaftssoziologie erzählt, wie sich durch diesen Zugang unser Verhältnis und Verständnis von Nachbarschaft verändern kann.

 

(Special thanks an: Fiona Maier, Angela Fischer, Peter Komarowski, Frauke Siebels)

Quellen & Zitate

  • Peter Handke: „Die Verlassenheit“ und: „Vom Ende des Flanierens“
  • Karl Krolow: „Blick aus dem Fenster“
  • Leonard Cohen: „I Wonder How Many People in this City“
  • Jean-Paul Sartre, “Der Blick” in: Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie, Deutsch v. Hans Schöneberg u. Traugott König, Reinbek 1994
  • Siegfried Kracauer. „Aus dem Fenster gesehen“ in: Straßen und Berlin und anderswo, Berlin 1964
  • René König, Großstadt, Stuttgart 1973
  • Hans Oswald, Die überschätzte Stadt, Freiburg 1966
  • Bernd Hamm, Betrifft: Nachbarschaft, Düsseldorf 1973
  • ZAZ: „Dans ma rue“
  • King Crimson: „I talk to the wind“
  • Kettcar: „Balkon gegenüber“

Frauen* in der Sphäre der elektronischen Musikproduktion

In Leipzig gehört die Verhandlung von Geschlechtergleichberechtigung innerhalb der Clubkultur zum gängigen Diskurs und kann als Teil des subkulturellen Selbstverständnisses verstanden werden. Eine große Anzahl feministischer Gruppen und Netzwerke sowie der Anspruch eines ausgeglichenen und diversen Bookings waren maßgeblich daran beteiligt, dass weibliche* DJ’s in den letzten Jahren mehr Sichtbarkeit erlangten. Ein deutliches Ungleichgewicht bezüglich der Repräsentation von Frauen* lässt sich jedoch im Bereich der Musikproduktion beobachten. Hier sind es noch immer Wenige, die eigene Musik produzieren und auf Labels veröffentlichen können. Im Podcast gehen Carlotta Jacobi und Emily Bandt der Frage nach, welche Zugänge und Schwierigkeiten es für Frauen in der Sphäre der elektronischen Musikproduktion gibt. Dafür haben Jacobi und Bandt zwei Leipziger Produzentinnen zu ihren Erfahrungen interviewt: Charlotte, DJ, Produzentin und Mitbegründerin des feministischen Netzwerkes Feat. Fem sowie Lydia Eisenblätter, die als DJ, Produzentin und Labelbetreiberin tätig ist.

 

Links & Quellen

Warum Audio und wie funktioniert das in der Lehre?

Podcasts und Sozialwissenschaften – it’s a match! Den Forschenden ermöglichen sie, empirisches Material und die eigenen Interpretationen noch einmal vielfältiger und direkter zu präsentieren, und zugleich nicht nur spezifisch akademisches Publikum zu erreichen. Für Hörer:innen wiederum sind Podcasts leicht zugänglich und handhabbar und ermöglichen einen niedrigschwelligen Zugang zu wissenschaftlichen Perspektiven.

Im Seminar „Sprechen, Hören, Denken“ haben wir das Format Podcast genutzt, um die Methode der Ethnografie – und die didaktischen Mittel ihrer Aneignung – zu erweitern. Die Ethnografie beruht (neben Texten) schon immer auf verschiedenen Medien und Erhebungsformen wie Zeichnungen, Fotografien, Videos oder Mitschnitten von Netzkommunikation. Das spezifische Moment der menschlichen Stimme und die Möglichkeit zur Audioethnografie, die Podcasts bieten, sind aber noch nicht systematisch für den Einsatz in Forschung und Lehre erarbeitet worden. Wir wollten diese Form des „sprechenden Denkens“ (Klenk, 2020) deshalb genauer ausloten.

Wie die Studierenden in Kleingruppen eigene Themen bearbeitet und durch forschendes Lernen eigene thematische und methodische Schwerpunkte gesetzt haben, und welche Voraussetzungen und Anpassungen dazu notwendig waren, besprechen die Leiter:innen des Seminars Anna Rebecca Bertram, Thomas Schmidt-Lux und Andreas Bischof in dieser „Nullnummer“ unseres Feeds.

Das Gespräch haben wir im Sommer 2020 anlässlich des (digital stattfindenden) „Tag der Lehre“ an der Uni Leipzig aufgenommen. Das am Ende erwähnte Poster mit Audios der Studierenden findet sich hier.