Morphologie und Syntax
Die Untersuchung der grammatischen Kernbereiche Morphologie und Syntax steht im Fokus der Forschungstätigkeit unserer Arbeitsgruppe. So beschäftigen wir uns u.a. mit Phänomenen wie Apposition, Parenthesen und NonV2-Verben. Ein ganz besonderer Schwerpunkt liegt in der Wortbildung, u.a. der Reduplikation und der Komposition.
Projekte
Enge Apposition im Deutschen, Niederländischen und Englischen
Beteiligte: Schlücker, Barbara
Enge Appositionen sind Syntagmen aus zwei adjazenten Nomen, bei denen es sich entweder um zwei Appellative (der Begriff Apposition), zwei Namen (Astrid Meyer) oder ein Appellativ und einen Namen (Universität Leipzig) handeln kann. Aus namengrammatischer Sicht wird die Möglichkeit des Auftretens von sprachlichen Ausdrücken in Appositionen als Testkriterium für ihren onymischen Status betrachtet. Wie Eigennamenkomposita können auch Appositionen selbst wiederum Namen sein (Kanzlerin Merkel), was sich auch in unterschiedlichen morphosyntaktischen Eigenschaften zeigt. Zentraler Gegenstand des Projekts ist der grammatische Status der Konstruktion zwischen Morphologie und Syntax im Zusammenspiel mit ihrer Semantik sowie das Verhältnis zu anderen morphologischen und syntaktischen Nominalstrukturen aus einzelsprachlicher und sprachvergleichender Perspektive mit dem Niederländischen und Englischen.
Nominale Reduplikation im Deutschen
Beteiligte: Frankowsky, Maximilian
Dissertationsprojekt (seit 2016)
Im Deutschen gibt es nominale Komposita mit identischen Konstituenten. Freundesfreund bezeichnet etwa den Freund eines Freundes, Film-Film einen besonders prototypischen Film. Im Dissertationsprojekt werden korpusbasiert umfassende Daten zu solchen Komposita erhoben, um ihre formalen und funktionalen Eigenschaften zu beschreiben. Das Projekt untersucht, welche Komposita mit identischen Konstituenten im Deutschen existieren, welche Bedeutung sie tragen und wie diese Bedeutung angezeigt wird. Dabei werden sowohl die Verwendung formaler Mittel als auch die Rolle des Lexikons näher beleuchtet.
Wortbildung und Textkohärenz
Beteiligte: Adele Baltuttis
Dissertationsprojekt (seit 2020)
NonV2-Verben im Deutschen
Beteiligte: Forche, Christian
Dissertationsprojekt (2013-2018)
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit dem eigentümlichen Phänomen, dass sich bestimmte Verben gegen die Anforderung, dass das finite Verb in Hauptsätzen die zweite Strukturposition einnimmt (V2), sperren. Sätze wie Der Regisseur uraufführt das Stück. bzw. Der Regisseur führt das Stück urauf. werden allgemein als grammatisch nicht akzeptabel abgewiesen. In Verbletztstellung (…, dass der Regisseur das Stück uraufführt.) ist die Verwendung dieser Verben allerdings problemlos möglich. Die bislang in der einschlägigen Literatur anzutreffenden Erklärungsversuche greifen meist zu kurz, um den empirischen Prämissen zu genügen. Anhand umfangreicher korpusbasierter Analysen, die z.T. durch Befragungsstudien ergänzt werden, wird in dieser Arbeit zunächst die bislang höchst unzureichend empirisch aufgearbeitete Datenlage erfasst und so vor dem Hintergrund des Verhaltens normaler Verben herausgearbeitet, bei welchen Verben es sich tatsächlich um sog. NonV2-Verben handelt. Unter der Ausgangsthese, dass ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren die Stellungsrestriktion bedingt und dass sich diese Faktoren über verschiedene Systemebenen der Linguistik erstrecken, ist es Ziel der Arbeit, eben diese Faktoren herauszuarbeiten und eine Erklärung für das Sonderverhalten dieser Verben zu entwickeln.
Probleme (morpho-)syntaktischer Kategorisierung, Grenzgänger, Zweifelsfälle
Beteiligte: Döring, Sandra
Parenthesen
Beteiligte: Döring, Sandra