Die Geschichte des Proculus: In der spätantiken Vita ‚Historia Augusta’ ist unter anderem von einem fränkisch stämmigen römischen Usurpator die Rede, der sich im Jahre 280/281 gegen den römischen Kaiser Probus erhoben und für kurze Zeit regiert haben soll. Dieser Aufstand habe schließlich zu seiner Tötung durch den rechtmäßigen Regenten geführt. Wegen der Unverlässlichkeit der Quelle wurde die Existenz des Proculus lange angezweifelt und erst der Fund seiner Münze in den 1990ern in einer privaten Sammlung konnte seine Existenz überzeugend bestätigen. Im Jahr 2016 wurde dann endlich das Grab des gescheiterten Usurpators gefunden. Es befand sich in einem verlassenen Industrie Park bei Fürth, in der Nähe von Nürnberg und wurde bei Rohrarbeiten zufällig entdeckt. In der ‚Historia Augusta’ war von einer Flucht aus dem heutigen Italien und nordwärts die Rede, es ist zu vermuten, dass er hier auf den Verrat traf, der zu seinem Mord führen sollte. Die Inschriften auf der Grabplatte identifizieren den Insassen, doch aus den spärlichen weiteren Informationen darauf lässt sich schließen, dass entgegen der römischen Sitte und zweifellos in Folge seines gewaltvollen Todes, Proculus diesen ‚DOMUS AETERNA’ (Zuhause für die Ewigkeit) nicht selber arrangiert hat. Wie es kam, dass der Usurpator in vollen Ehren und mit allen für notwendig gehaltenen Riten und Grabbeigaben bestattet wurde, ist nicht bekannt. Die vielfältigen Überbleibsel vergangener Wunden auf seinen Knochen bestätigen seine Vergangenheit als großer Soldat und Anführer. Nach einem unverheilten Riss in Rückgrat und Brustkorb wird vermutet, dass er durch einen Messersticht in den Rücken starb. Auf Basis der gefundenen Gebeine wurde von Experten eine Rekonstruktion des Proculus’ angestrebt und veröffentlicht. |