Das Kaiserbildnis ist seit Augustus ein wichtiges Mittel zur Selbstdarstellung gewesen und ist von jeher maßgeblich mit der allgemeinen Rezeption der Kaiser verbunden. Besonders die Marmorbüste ist uns als Statussymbol in Erinnerung geblieben. An diese Tradition soll der Druck des Proculus anknüpfen und in seiner schlichten elfenbeinfarbenen Ausführung an die Ästhetik der großen Kaiserbilder wie dem des Augustus und Vespasian erinnern. Nachdem er Jahrzehnte lang nur über seine Münzen bekannt und davor ganz angezweifelt war kommt die Herstellung seines Bildnisses im übertragenen Sinne der Verleihung der Kaiserwürde gleich.

Das 3D-Modell, welches ich als Grundlage für dieses Projekt genutzt habe, wurde nach den 2016 gefundenen Beinen des Usurpators hergestellt und im Internet für jeden zugänglich veröffentlicht.

Um das Modell für den Druck vorzubereiten, muss die Datei zunächst in einem Slicer-Programm geladen werden. Dabei wird das Modell aufgebrochen, um die Füllung und Stützstrukturen des Objektes berechnet. Der Slicer legt die Wege fest, die der Extruder des Druckers während des Verfahrens fährt. Anschließend wird die Datei an den Drucker weitergegeben. Als Filament wurde elfenbeinfarbenes PLA benutzt. Das Material wird während des Druckverfahrens von einer Spule abgerollt und auf 190°C geschmolzen. Der Extruder und die Heizplatte bewegen sich über Achsen. Der ganze Druck hat etwa 26 Stunden gedauert und ist über Nacht gefahren.

Münze