Der Krieg gegen die Ukraine: Ressourcen für den Literaturunterricht
Wie kann man den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Unterricht behandeln? Schon bald nach dem Angriff veröffentlichte das Landesinstitut für Lehrbildung und Schulentwicklung Hamburg ein Padlet mit Informationen und Unterrichtsressourcen. Auch die Seite Ukraineverstehen des Zentrums liberale Moderne verlinkt eine Fülle an Ressourcen. Die Materialsammlung „Was bedeutet Krieg?“ bietet Impulse zu einer allgemeineren Behandlung des Themas Krieg, besonders für jüngere Kinder.
Wir, die Redaktion Deutsch von Lit4School, meinen: auch für den Literaturunterricht lohnt es sich, auf den Krieg in der Ukraine einzugehen, denn viele ukrainische Texte sind ins Deutsche übersetzt, außerdem leben und schreiben in Deutschland eine Reihe von aus der Ukraine stammenden Autor*innen. Dazu stellen wir in diesem Blog-Post eine Reihe von Ressourcen vor. Für unseren Ukraine-Schwerpunkt haben wir bereits Einträge zu folgenden Texten und Autor*innen erstellt, weitere sollen in den nächsten Tagen folgen:
Oleksandr Irwanez: Pralinen vom roten Stern
Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther
Natascha Wodin: Sie kam aus Mariupol
Sasha Marianna Salzmann: Im Menschen muss alles herrlich sein
Serhij Zhadan: Internat
Auf der Seite Lyrikline finden sich zahlreiche Gedichte ukrainischer oder aus der Ukraine stammender Lyriker*innen, u.a. von Juri Andruchowytsch, Serhij Zhadan, Miriam Dragina, Olena Herasymyuk und Yevgeniy Breyger.
Neben anspruchsvollen Romanen und Gedichten gibt es auch zahlreiche ukrainische Texte, die bereits für die Sekundarstufe I empfehlenswert sind:
Oksana, es reicht von Maria Kuznetsova erzählt von einer jungen ukrainisch-jüdischen Immigrantin in den USA und den Schwierigkeiten, in einem neuen Land Fuß zu fassen.
In Frau Müller hat nicht die Absicht, mehr zu bezahlen von Natalka Sniadanko machen sich zwei junge Protagonistinnen von Lviv/Lemberg auf den Weg nach Athen, bleiben aber in Berlin hängen.
Die Kurzgeschichtensammlung Skype Mama erzählt von Familien, deren Mütter im Ausland arbeiten und nur online mit ihren Kindern kommunizieren können.
Eine Überblicksdarstellung der ukrainischen Gegenwartsliteratur hat die Slawistin Sylvia Sasse für das geschichtswissenschaftliche Blog Geschichte der Gegenwart verfasst.
Die Literaturdatenbank Vivavostok, eine Kooperation der Internationalen Jugendbibliothek und der Robert Bosch Stiftung, stellt aktuelle Kinder- und Jugendliteratur aus Mittel- und Osteuropa vor.
Der Verein Translit setzt sich für den kulturellen Austausch zwischen dem deutschsprachigen Raum und dem Osten Europas ein. In einem Projekt des Vereins aus dem Jahr 2015 wurden Ausschnitte ukrainischer Kinder- und Jugendliteratur ins Deutsche übersetzt und die Autor*innen dazu vorgestellt.
Der Trabanten-Verlag kuratiert das Instagram-Projekt #ANTIKRIEGSLYRIK. Über den Kanal kann man Gedichte zur aktuellen Thematik einreichen, die dann dort veröffentlicht werden.