Zur Geschichte

Die moderne Buchwissenschaft ist eng mit dem Wissenschaftsstandort und Buchplatz Leipzig verbunden. Schon 1925, anlässlich seines hundertjährigen Bestehens, lange vor buchwissenschaftlichen Forschungen anderswo, stiftete der Börsenverein der deutschen Buchhändler eine Professur, die Gerhard Menz übernahm und die die enge Verbundenheit zwischen dem deutschen Buchhandel und der Leipziger Universität unterstrich.

Der Nationalsozialismus, der Zweite Weltkrieg und die deutsche Nachkriegsentwicklung brachten verheerende Schäden für die Buchstadt, den Berufsstand, auch für die Buchwissenschaft. Nach der Wende von 1989 gelang ein Neuanfang. 1995 wurde mit maßgeblicher Unterstützung des wieder vereinten Börsenvereins und seines damaligen Vorstehers Dr. Gerhard Kurtze die Professur für Buchwissenschaft und Buchwirtschaft geschaffen, die innovativ dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig zugeordnet wurde. Prof. Dr. Dr. Dietrich Kerlen (1943-2004), der langjährige Erfahrungen als Verlagsmanager mitbrachte, begann mit dem Auf- und Ausbau der neuen buchwissenschaftliche Lehre und Forschung und gab ihr mit der engen Verbindung zur Kommunikations- und Medienwissenschaft ein spezifisches inhaltliches und methodisches Profil.

Heute gehört die Leipziger Buchwissenschaft unter Leitung von Prof. Dr. Siegfried Lokatis mit ihrer integralen Verzahnung medien-theoretischer, -vergleichender und -historischer Aspekte und einer anspruchsvollen Praxisorientierung zu den bedeutenden Forschungs- und Ausbildungsstätten für buchhändlerische und verlegerische Leitungskräfte in Deutschland.