Wenn man mit dem Zug durch Deutschland fährt, sieht man sie überall in der Nähe der großen Städte: «Die Schrebergärten». Kleine eingezäunte Gärten, einer akkurat neben dem anderen.
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Ausstellung | Exhibition

Goethe-Institut Australien

Institut für Kunstpädagogik
der Universität Leipzig


Mai – August 2010

Melbourne, Australia
followed by four other Australian cities


Der deutsche Schrebergarten
in Australien

 radio show detektor.fm


Presse | Press

Pressetext | Press release (pdf)

Bildmaterial | Graphical material (zip)

When travelling through Germany by train, they can be seen everywhere in the vicinity of large cities: «Schrebergärten», groups of small fenced allotment gardens, all in perfect alignment to each other.
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Wenn man mit dem Zug durch Deutschland fährt, sieht man sie überall in der Nähe der großen Städte: "Die Schrebergärten". Kleine eingezäunte Gärten, einer akkurat neben dem anderen.

Doch warum sagt man Schrebergarten? Die ersten in Deutschland als Schrebergarten bekannten Gartenanlagen haben ihren Ursprung in Leipzig. Sie wurden als Schulgärten von Dr. Karl Gsell gegründet, der sie zu Ehren seines Schwiegervaters, Daniel Gottlob Moritz Schreber, benannt hat. Somit war Schreber nie persönlich bei der Entwicklung dieser Initiative beteiligt. Es war der Schulleiter Ernst Innozenz Hauschild, dessen Interesse zur Gründung des ersten Schrebergarten Vereins im Jahre 1864 führte.

Mit den kleinen Erholungsinseln strebte man nach verbesserter Ernährung, nach Grün und frischer Luft - welch Gewinn für die Menschen, besonders für Kinder, in den Städten des Industriezeitalters. Mit dem Kleingarten konnte die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Land und nach Arbeit, Erholung und Spiel in der freien Natur gestillt werden. Und sie spielten für die Menschen der Städte eine wichtige Rolle für den Anbau von Nahrungsmitteln in Krisen-, Kriegs- und Nachkriegszeiten.

Und wo ist der Schrebergarten heute angekommen? In Deutschland gibt es heute mehr als eine Million Kleingärten die hauptsächlich in den Städten zu finden sind. Zusammengenommen haben diese eine Fläche von mehr als 46.000 Hektar. In den meisten Kleingärten wird mittlerweile von einem Generationswechsel gesprochen. Tatsächlich kommen heute wieder vermehrt junge Familien, um sich ihren Erholungsplatz mit Spaten und Gießkanne zu schaffen. Der Trend geht wieder zum "Selbstanbauen", denn selbst geerntet schmeckt besser. Und den Kindern wird nebenbei die Natur nahegebracht. Obst, Gemüse und Blumen vom eigenen Beet, der Vogel im Nistkasten, das Gespräch über den Gartenzaun - das sind alles Dinge, die den Alltag eines deutschen Schrebergärtners ausmachen.

So lag es nicht fern, dass Studierende des Instituts für Kunstpädagogik aus Leipzig, dem Gründungsort der Schrebergartenbewegung, sich zwei Semester intensiv künstlerisch mit der Thematik: "Gärten in Deutschland. Die Schrebergartenkultur." beschäftigten. Eine Auswahl der künstlerischen Arbeiten - von Fotografie, über Malerei und Buchillustration bis hin zu Kurzfilmen - wurde zu einer Ausstellung zusammengestellt, um einen Einblick in dieses Stück deutsche Alltagskultur auf eine besondere, künstlerische Weise zu geben. Daneben wurden die ausgestellten Arbeiten und die Texte unter methodischen Gesichtspunkten für das Erlernen und das Pflegen der deutschen Sprache für verschiedene Altersgruppen ausgewählt und zusammengestellt.
When travelling through Germany by train, they can be seen everywhere in the vicinity of large cities: 'Schrebergärten', groups of small fenced allotment gardens, all in perfect alignment to each other.

But why are they called 'Schreber' gardens? The first allotment gardens in Germany, to be known as 'Schrebergärten' originated in Leipzig. They were established as school gardens by Dr. Karl Gsell, who named them after his physician father in law, Daniel Gottlob Moritz Schreber. However, Schreber was never personally involved in developing this initiative. It was Ernst Innocent Hauschild, a school principal, whose interest led to the founding of the first Schrebergarten Association in 1864.

These small recreational islands were intended to provide better nutrition, contact with nature and fresh air - a real benefit for the people, especially the city children of the industrial era. Garden allotments could alleviate the longing for life in the country and the freedom of working, relaxing and playing outdoors. And for people living in cities they played an important role in the growing of food supplies during times of crisis, war and post-war famine.

And what role does the Schrebergarten have today? Presently there are more than one million small gardens in Germany, located mainly in its cities. Altogether they cover an area of more than 46,000 hectares. In most of the allotment gardens there is now talk of a generational change. Indeed, more and more young families are coming in to establish their own recreational space with spade and watering can. Once more there is a trend towards 'growing-your-own' because homegrown produce tastes better. At the same time, the children are brought closer to nature. Fruit, vegetables and flowers from one's own garden bed, the bird in the nesting box, chats over the garden fence - all these things are part of everyday life for allotment gardeners in Germany.

It is hardly surprising then that some Fine Arts students in Leipzig, where the foundations of the Schrebergarten movement were laid, should devote two semesters to an artistic project on the theme 'Gardens in Germany. The Schrebergarten culture'. An exhibition of their selected artworks, from photos, to paintings and book illustrations to short films - provides insight into this aspect of everyday German culture from a special creative perspective. In addition, these items and the accompanying texts were chosen and presented under methodical aspects to further the learning and maintenance of the German language for different age groups.