Wie verändert sich der Zugang zu unseren Nachbarn, wenn wir in der Corona-Pandemie plötzlich vorrangig zuhause sind? Sind wir wirklich allein? Oder ermöglicht das Statische nicht auch ein genaueres Hingucken- und Kennenlern-Können? Das Feature von Carolin Büscher setzt sich mit dem „Blick aus dem Fenster“ als neuer Beobachtungs- und Öffentlichkeitsform in Zeiten der Quarantäne auseinander. Collagenhaft wird anhand von persönlichen Notaten, Fundstücken aus der Literatur, Philosophie und Popkultur sowie Positionen aus der Nachbarschaftssoziologie erzählt, wie sich durch diesen Zugang unser Verhältnis und Verständnis von Nachbarschaft verändern kann.
(Special thanks an: Fiona Maier, Angela Fischer, Peter Komarowski, Frauke Siebels)
Quellen & Zitate
- Peter Handke: „Die Verlassenheit“ und: „Vom Ende des Flanierens“
- Karl Krolow: „Blick aus dem Fenster“
- Leonard Cohen: „I Wonder How Many People in this City“
- Jean-Paul Sartre, “Der Blick” in: Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie, Deutsch v. Hans Schöneberg u. Traugott König, Reinbek 1994
- Siegfried Kracauer. „Aus dem Fenster gesehen“ in: Straßen und Berlin und anderswo, Berlin 1964
- René König, Großstadt, Stuttgart 1973
- Hans Oswald, Die überschätzte Stadt, Freiburg 1966
- Bernd Hamm, Betrifft: Nachbarschaft, Düsseldorf 1973
- ZAZ: „Dans ma rue“
- King Crimson: „I talk to the wind“
- Kettcar: „Balkon gegenüber“