Mut. Machen. Liebe.
Inhaltszusammenfassung
Mut zu träumen: Der 19-jährige Paul möchte bei einer Wanderung durch Italien Erinnerungen aus seiner Schulzeit vergessen und herausfinden, wie er sich seine Zukunft vorstellt. Er trifft auf die 80-jährige Liz, die ihn fortan auf seinem Weg nach Assisi begleitet und ihn mit einer Geschichte von seinen eigenen Gedanken ablenkt. Ihre Geschichte handelt von Helmut und Enzo, die sich im Sommer 1957 in Köln ineinander verlieben. Heimlich verbringen sie einen gemeinsamen Sommer, bevor sie nach dem § 175 verhaftet werden. Helmut entschließt sich anschließend dazu, seine Verlobte zu heiraten und Enzo muss Deutschland verlassen. Paul beginnt aus dieser Geschichte Rückschlüsse für sein eigenes Leben zu ziehen.
Hansjörg Nessensohns zweiter Roman erzählt abwechselnd zwei fortlaufende Geschichten, die sich nach und nach miteinander verbinden. Er erlaubt einen intensiven Einblick in das Leben der vier Figuren, man lernt sowohl ihre Stärken und Ängste als auch ihre Träume kennen. Die Geschichten sind einfühlsam erzählt und thematisieren die (fehlende) Akzeptanz von Homosexualität. Die Geschichte aus dem Köln der 1950er Jahre bietet einen historischen Zugriff auf das Thema. Dadurch ist es möglich, den Roman fächerübergreifend zu lesen. Der Roman endet mit einem Kommentar des Bürgerrechtlers Joachim Schulte. Er zeichnet einen Längsschnitt über die juristische und gesellschaftliche Akzeptanz von queeren Menschen und endet mit einem Plädoyer für Toleranz.
Schulgeeignete Ausgabe
Hansjörg Nessensohn: Mut. Machen. Liebe. Ueberreuter 2021. 352 S., ISBN 978-3-7641-7119-3