faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete

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faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete
Ewald Palmetshofer

Faust und Gretchen im 21. Jahrhundert: Zwei Singles lernen sich auf einer Grillparty kennen, doch die Beziehung scheitert. Der Mann lässt die schwangere Frau sitzen, die ihr Kind gewaltsam abtreibt. Die Geschichte wird retrospektiv im Format einer Talkshow aus der Perspektive unterschiedlicher Partygäste rekonstruiert. Die beiden Hauptfiguren, die von den Show-Gästen stets Faust und Grete genannt werden, obwohl sie eigentlich anders heißen, treten dabei gar nicht selber auf: Es geht nicht um den Fall Gretchen, sondern um dessen mediale Aufbereitung im Format des Unterschichtenfernsehens.

Der junge österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer, 2008 von der Zeitschrift Theater heute zum Nachwuchsautor des Jahres gekürt, knüpft mit faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete an die im postdramatischen Theater gängige Form des Coverdramas an, bekannt z.B. durch Heiner Müllers Hamletmaschine oder Elfriede Jelineks Ulrike Maria Stuart. Palmetshofers Figuren sind allerdings individualisierter als diejenigen bei Müller und Jelinek und nähern sich wieder stärker den Konventionen des Illusionstheaters an. Ewald Palmetshofer wurde u.a. mit dem Mülheimer Dramatikerpreis und dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis ausgezeichnet.

· 2014

Schulgeeignete Ausgabe

Ewald Palmetshofer: faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete. Fischer 2014. 76 S., ISBN 978-3596197088

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