Bis die Sterne zittern
Inhaltszusammenfassung
Jugend im Widerstand: Zwischen 1936 und 1939 formierten sich in Leipzig eine Reihe von Jugendgruppen, die das staatlich verordnete Jugendprogramm von HJ und BDM ablehnten und die zusammenfassend als Leipziger Meuten bezeichnet werden. Sie trafen sich an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum, trugen Kleidung, die sich an der Mode der bündischen Jugend der 1920er Jahre orientierte und wollten ihre Freizeit selbstbestimmt gestalten. Damit gerieten sie unweigerlich in Konflikt mit den Organen des NS-Staats. Viele Mitglieder kamen in Zuchthäuser und Jugendstrafanstalten.
Dieser wenig bekannten, frühen Widerstandsbewegung hat der Leipziger Schriftsteller Johannes Herwig in seinem Jugendroman Bis die Sterne zittern ein Denkmal gesetzt. Held des Romans ist Harro, dessen Eltern einst Sozialdemokraten waren und nun politisch resigniert haben. In einer Gruppe von Jugendlichen, die sich am Connewitzer Kreuz nahe der Paul-Gerhardt-Kirche trifft, findet Harro den Rückhalt, der ihm zu Hause fehlt. Harro genießt die Freiheit in der Gruppe, nimmt an politischen Aktionen teil und erlebt die erste Liebe. Doch dann wird er verhaftet und verhört: welche Konsequenzen wird das Ausscheren aus dem verordneten Alltag haben?
Der Roman lädt zu fächerverbindenden Projekten mit dem Geschichtsunterricht ein und zur Diskussion über das Aufwachsen in einer Diktatur. Bis die Sterne zittern wurde 2018 für den Preis der Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises nominiert.
Schulgeeignete Ausgabe
256 S., ISBN 978-3-8369-5955-1