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Fronto-striatale und limbische Korrelate individualisierter Symptomprovokation bei Patienten mit Zwangsstörung

Simon, D., Kaufmann, C., Müsch, K. und Kathmann, N.
Humboldt Universität zu Berlin

Zwangserkrankungen gehen mit Hyperaktivität in fronto-striatalen Hirnstrukturen, sowohl unter Ruhe- als auch unter Provokationsbedingungen, einher. Im Gegensatz zu anderen Angsterkrankungen konnte die pathologische Angst im Rahmen der Zwangssymptomatik jedoch nur vereinzelt mit einer Aktivität der Amygdala, einer wesentlichen Struktur für emotionale Reaktionen, in Verbindung gebracht werden. Die Inkonsistenz der Befundlage könnte auf die Qualität bisher verwendeten provokativen Materials und die mangelnde Sensitivität experimenteller Paradigmen zurückzuführen sein. Mittels individuell auf die Patientensymptomatik abgestimmter Bilder aus einem neu entwickelten Stimulusset, erfolgte die Symptomprovokation im MRT-Scanner. Diese Reize wurden gemeinsam mit affektiven und neutralen Kontrollreizen mit unterschiedlicher Stimulationsdauer präsentiert. Die neuronale Antwort in fronto-striatalen und limbischen Hirnareale auf zwangsrelevante Stimuli im Vergleich zu beiden Kontrollbedingungen wurde bestimmt und vor dem Hintergrund des neurobiologischen Modells gestörter Emotionsregulation diskutiert.

Symposium 27: Neuronale Grundlagen von Angststörungen
13.06.2009, 09:00-10:15
Hörsaal Nord


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