Die Rolle von Hippokampus und Traumagedächtnis bei der Posttraumatischen Belastungsstörung: eine Längsschnittstudie mit Rettungskräften
Pohlack, S. T., Liebscher, C., Ridder, S., Lipinski, S., Cacciaglia, C. und Flor, H.
Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim; Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Extremer Stress, wie er bei traumatischen Erfahrungen erlebt wird, führt zu schwerwiegenden und andauernden Beeinträchtigungen und möglicherweise zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Zum besseren Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen untersuchen wir längsschnittlich prospektiv Rettungskräfte (aktuell n=150), eine Hochrisikogruppe für die Entwicklung einer PTBS. Zu Ausbildungsbeginn durchlaufen die Teilnehmer psychologische Screenings und ein Furchtkonditionierungsparadigma im Magnetresonanztomographen. Danach werden sie regelmäßig angerufen, zu zwischenzeitlich erlebten traumatischen Ereignissen befragt und erneut eingeladen. Die ersten querschnittlichen Analysen deuten darauf hin, dass gesunde Versuchspersonen bei der Kontext-Konditionierung besser zwischen an Schmerzreize gekoppelten (CS+) und ungekoppelten Stimuli (CS-) diskriminieren als Traumatisierte ohne PTBS. Auch weisen Gesunde im Konditionierungsexperiment mehr Hippokampusaktivierung auf. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Traumatisierte schlechter zwischen sicheren und unsicheren Umgebungen unterscheiden können. Ob Beeinträchtigungen von deklarativem Gedächtnis und Hippokampus (funktionell/strukturell) eine Folge von der Störung oder einen Vulnerabilitätsfaktoren für dieselbe darstellen, soll im Längsschnitt geprüft werden. Hierzu werden erste Daten vorgestellt.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (SFB 636/C1).
Symposium 27: Neuronale Grundlagen von Angststörungen
13.06.2009, 09:00-10:15
Hörsaal Nord
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