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"Das sprechende Herz": Interozeptive Sensitivität beeinflusst die Selbst-Regulation von Gefühlen und Verhalten in emotionalen und physischen Belastungssituationen

Herbert, B. M.
Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinik Tübingen

Seit William James' Grundgedanken, dass die Perzeption viszeraler Körpersignale das Erleben von Emotionen wesentlich bedingt, haben neue Studienergebnisse kürzlich zeigen können, dass die Wahrnehmung körpereigener viszeraler Signale nicht nur für das Erleben von Gefühlen, sondern auch für die Intensität der Verarbeitung emotionaler Reize bedeutsam ist. Die Frage, inwieweit die Fähigkeit eigene Reize aus dem Körperinneren adäquat wahrzunehmen (interozeptive Sensitivität) entsprechend dieser Befunde auch die Selbst-Regulation des Verhaltens in emotionalen und körperlich belastenden Anforderungssituationen beeinflusst, wurde bislang noch nicht explizit untersucht. Dies war Anliegen von Studien, deren Ziel es war, den Zusammenhang zwischen interozeptiver Sensitivität und der Verhaltensregulation während der Betrachtung emotional erregender Bilder und während einer Fahrradergometerbelastung zu eruieren. Die Ergebnisse legen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Perzeptionsfähigkeit interner Körpersignale und der Verhaltenskontrolle in beiden Beanspruchungssituationen nahe.

Symposium 6: Mind Body Interaktion: Emotionen, Verhalten und psychophysiologische Reaktivität
11.06.2009, 14:30-15:45
Seminarraum 10


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