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Neuronale Korrelate subliminaler und supraliminaler Bedrohungsverarbeitung bei spezifischer Phobie

Lipka, J., Miltner, W. H. R. und Straube, T.
Institut für Psychologie, Lehrstuhl für Biologische und Klinische Psychologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Die Fragestellung, inwiefern die Verarbeitung emotionaler Reize unabhängig von bewusster Stimuluswahrnehmung erfolgt, ist Gegenstand einer andauernden wissenschaftlichen Debatte. Bezug nehmend auf diese Debatte werden Befunde einer Studie präsentiert, in der mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie die Gehirnaktivierungsmuster während subliminaler und supraliminaler Bedrohungsverarbeitung im Rahmen eines ereigniskorrelierten Designs bei Probanden mit spezifischer Phobie untersucht wurden. Spinnenphobikerinnen und nicht phobischen Kontrollprobandinnen wurden Bilder von Spinnen, Vögeln und Pilzen jeweils unter effektiver und nicht effektiver Rückwärtsmaskierung dargeboten. Nach jedem Zielreiz-Masken-Paar hatten die Teilnehmerinnen anzugeben, ob sie eine Spinne gesehen hatten und mit welcher Sicherheit diese Entscheidung getroffen wurde. Die funktionellen Bildgebungsdaten wurden als Funktion der individuellen Verhaltensreaktionen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die neuronale Verarbeitung phobogener Stimuli bei Spinnenphobikerinnen auch unter effektiven Maskierungsbedingungen erfolgt. Es werden die Bedeutung der Befunde und insbesondere die Rolle der Amygdala für die präattentive Entdeckung bedrohungsrelevanter Stimuli erörtert.

Symposium 27: Neuronale Grundlagen von Angststörungen
13.06.2009, 09:00-10:15
Hörsaal Nord


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