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Das fronto-striatale-thalamische Netzwerke, neuropsychiatrische Erkrankungen und Handlungsüberwachung

Gründler, J. O. T.1, Lenartz, D.2, Huff, W.3, Kuhn, J.3, Sturm, V.2 und Ullsperger, M.1
1Max-Planck-Institut für neurologische Forschung, Köln; 2Klinik für Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie, Universitätsklinik Köln; 3Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik Köln

Zwangsstörungen und das Tourette-Syndrom werden zurückgeführt auf eine Hyperaktivierung des frontalo-striatalen-thalamischen Regelkreises. Größere fehlerbezogene Negativierungen im ereigniskorrelierten Hirnpotential (Error-Related Negativity, ERN), bei Zwangserkrankten und Patienten mit Tourette-Syndrom werden zurückgeführt auf ein erhöhtes dauerhaftes Fehlersignal in diesem hyperaktiven Regelkreis. Die tief Hirnstimulation (DBS) ist eine neue Behandlungsmethode für refraktär neuropsychiatrisch Erkrankte. Zielgebiet bei der Zwangserkrankungen ist der Nucleus Accumbens, bei Tourette-Syndrom der Globus Pallidus internus sowie der anteriormediale Teil des ventrolateral-posterioren Nucleus des Thalamus. Durch einen gleichmäßigen elektrischen Impuls im Zielgebiet wird die anvisierte Struktur effektiv inhibiert. Die Tiefenhirnstimulation ermöglich somit eine Testung der Beteiligung der Kerngebiete bei der Fehlerverarbeitung und Handlungsüberwachung. Hier berichten wir von Patienten mit DBS welche mit unterschiedlichen Aufgaben zur Untersuchung von Fehlersignalen mit Stimulation sowie ohne Neurostimulation getestet wurden. Ziel ist die zeitliche Abhängigkeit der beteiligten Strukturen zu entschlüsseln sowie die These eines hyperaktiven Fehlersignals in den Strukturen der genannten Erkrankungen zu untersuchen.

Symposium 23: Störungen der Handlungsüberwachung bei psychischen und neurologischen Störungen
12.06.2009, 15:15-16:15
Seminarraum 11


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