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Neuronale Verarbeitung von angeborenen Furchtverhalten bei der Ratte

Endres, T.1,2 und Fendt, M.1,3
1Tierphysiologie, Zoologisches Institut, Universität Tübingen; 2Institut für Physiologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; 3Novartis Institutes for Biomedical Research, Neuroscience DA, Basel

Im Gegensatz zur gelernten Furcht sind die zugrundeliegenden neuronalen Schaltkreise für die Verarbeitung von angeborener Furcht bislang noch relativ unbekannt. Ein zuverlässiger Auslöser für angeborenes Furchtverhalten bei Nagern sind Reize, die mit Fressfeinden assoziiert sind, wie z.B. der Fellgeruch einer Katze. In einer Reihe von Verhaltensexperimenten konnten wir zeigen, dass der Fuchsgeruchsbestandteil Trimethylthiazolin (TMT) ebenfalls ein zuverlässiger Auslöser für angeborenes Furchtverhalten bei der Ratte ist. So löst TMT Starre-verhalten (Freezing) aus, erhöht die akustische Schreckreaktion und kann als unkonditionierter Reiz für eine Furchtkonditionierung benützt werden. Das durch TMT ausgelöste Furchtverhalten ist somit ein geeignetes Modell um die neuronale Verarbeitung von angeborenen Furchtverhalten bei Ratten zu untersuchen. Mithilfe verschiedener neuropharmakologischer Methoden wie die temporäre Inaktivierung von Gehirngebieten und Mikrodialyse konnten wir die mediale Amygdala, den Interstitialkern der Stria terminalis und das laterale Septum als wichtige Gehirnkerne für die Verarbeitung angeborener Furcht identifizieren.

Symposium 13: Biopsychologie affektiven und kognitiven Verhaltens
12.06.2009, 09:00-10:15
Seminarraum 10


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