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Die Wirkung von Nikotin auf Aufmerksamkeitsprozesse und inhibitorische Kontrolle

Giessing, C., Gräf, U. und Thiel, C. M.
Institut für Psychologie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Verschiedene Studien zeigen, dass Nikotin insbesondere bei Rauchern zu gesteigerten Aufmerksamkeitsleistungen und verstärkter inhibitorischer Kontrolle führt. Um die Effekte von Nikotin auf Daueraufmerksamkeit und inhibitorische Kontrolle in einem Paradigma zu untersuchen, kombinierten wir eine Daueraufmerksamkeitssaufgabe mit einem Flankierreizparadigma. 18 Raucher wurden in einem fMRT-Scanner unter Placebo und Nikotin (4mg Kaugummi) getestet.
In den Verhaltensdaten reduzierte Nikotin signifikant die Reaktionszeiten und es zeigte sich ein signifikanter Flankierereffekt. Im Gehirn kam es zu einer Nikotin-Flankierer-Interaktion im rechten und linken zingulären Kortex, im rechten Striatum und linken Gyrus frontalis superior. Zudem korrelierten die individuellen Niktoneffekte in den Verhaltensdaten signifikant negativ mit den Nikotineffekten im superioren und mittleren frontalen Gyrus.
Insgesamt zeigte sich, dass Raucher unter dem Einfluss von Nikotin und Placebo unterschiedliche Konfliktnetzwerke nutzen, um flankierende Störreize zu verarbeiten. Die negative Korrelation zwischen den Verhaltens- und neuronalen Daten deutet darauf hin, dass Nikotin allgemein die Effizienz des Aufmerksamkeitsnetzwerks steigert.

Symposium 17: Neueste Entwicklungen in der Molekularen Bildgebung
12.06.2009, 10:45-12:00
Seminarraum 11


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