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Messung der serotonergen Ausschüttungskapazität im menschlichen Gehirn mittels Dexfenfluramin-Challenge und [18F]Altanserin PET

Quednow, B. B.1, Treyer, V.2, Wyss, M. T.2, Schubiger, P. A.3, Buck, A.2, Vollenweider, F. X.1 und Hasler, F.1
1Neuropsychopharmakologie und Bildgebung, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich; 2Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsspital Zürich; 3Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich

Veränderungen des Serotoninsystems werden für die Ätiopathogenese diverser psychische Erkrankungen diskutiert. Dennoch existierte bislang keine bildgebende Methode, welche die Funktionalität dieses Systems direkt am lebenden menschlichen Gehirn messen kann. Wir entwickelten daher ein neuartiges Verfahren, welches mittels einer forcierten Serotoninausschüttung und einer anschließenden Markierung postsynaptischer Serotonin-2A-Rezeptoren im Positronen-Emmissions-Tomographen (PET) die serotonerge Ausschüttungskapazität darstellen soll.
Zehn gesunde Probanden erhielten Placebo und 40mg (n=5) oder 60mg (n=5) des Serotonin-Releasers Dexfenfluramin im Abstand von zwei Wochen. Zwei Stunden nach Verabreichung wurde der Radioligand und Serotonin-2A-Rezeptorblocker [18F]Altanserin als Bolus injiziert und die dynamischen PET-Daten über 90 min aufgezeichnet.
Dexfenfluramin verminderte dosisabhängig die gemessene Serotonin-2A-Rezeptordichte in allen gemessenen Hirnregionen. Da Dexfenfluramin eine vernachlässigbare Affinität für Serotonin-2A-Rezeptoren besitzt, kann die Rezeptordichte nur durch das endogen ausgeschüttete Serotonin moduliert worden sein. Diese Methode eignet sich daher für die Messung der serotonergen Ausschüttungskapazität bei psychiatrischen Erkrankungen und zum Nachweis einer selektiven serotonergen Neurotoxizität z.B. durch Ecstasy (MDMA).

Symposium 17: Neueste Entwicklungen in der Molekularen Bildgebung
12.06.2009, 10:45-12:00
Seminarraum 11


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