Persistierende Aktivierung von absichtsbezogenen Informationen in direkten und indirekten Gedaechtnistests

Miguel Kazén & Thomas Goschke

Fachbereich Psychologie, Universitaet Osnabrueck
Seminarstr. 20., 49069 Osnabrueck
E-Mail: goschke@luce.psycho.uni-osnabrueck.de

Sowohl in der aelteren Willenspsychologie als auch in neueren Modellen der Handlungskontrolle wird postuliert, daß Repraesentationen unerledigter Absichten im Gedaechtnis in einem Zustand erhoehter Aktivierung oder Zugaenglichkeit persistieren. Es wird ueber Experimente berichtet, in denen wir versucht haben, diese Vermutung zu ueberpruefen und moegliche Randbedingungen fuer die persistierende Aktivierung einerseits und die Deaktivierung momentan nicht anstehender Absichten andererseits zu bestimmen. Die Versuchspersonen hatten sich einfache Handlungsbeschreibungen einzupraegen und wurden danach instruiert, eine davon zu einem spaeteren Zeitpunkt auszufuehren. Vor der eigentlichen Handlungsausfuehrung absolvierten sie entweder einen Rekognitionstest, einen Wort-Fragment-Ergaenzungstest oder eine lexikalische Entscheidungsaufgabe. Es zeigte sich, daß Worte aus den auszufuehrenden Handlungsskripts kuerzere Reaktionszeiten produzierten und haeufiger ergaenzt wurden als gleich gut gelernt Worte, die nicht auf eine unerledigte Absicht bezogen waren. Dieses Priming absichtsbezogener Informationen wurde darueber hinaus sowohl durch die experimentell induzierte als auch die dispositionelle Stimmungslage der Versuchspersonen in systematischer Weise moduliert. Implikationen fuer die Interaktion von Emotionen, Absichtspersistenz und Handlungskontrolle werden diskutiert.

Beitrag zum Symposium Should I stay or should I go? Bedingungen und Folgen (nicht) erfolgreicher Zieldistanzierung, Donnerstag, 1. April 1999, 09:00-12:00, HS 21

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